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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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half Brut von Lashmar hoch.
    »Was habt Ihr gesehen?« fragte der Albino.
    »Mehr als ich trotz all meiner Sünden verdient hatte. Wir waren gefangen – gefangen in diesem Schädel …« Der Ritter von Lashmar brach zusammen. Er schluchzte wie ein kleines Kind. Elric legte stützend den Arm um Brut und strich über sein blondes Haar. Er fand keine Worte des Trostes.
    Erekose murmelte fast nur zu sich selbst: »Wir müssen gehen.« Als er auf die Tür zuschritt, drohten seine Füße unter ihm davonzugleiten.
    »Es war nicht fair«, sagte Falkenmond zu John ap-Rhyss und Emshon von Ariso, »dass ihr mit uns leiden musstet. Es war nicht fair.«
    John ap-Rhyss spuckte auf den Boden.

 
7. Die Helden trennen sich
     
    Sie standen im Freien zwischen den Schatten der Gebäude, die es nicht gab oder von denen nur noch Ruinen existierten, unter einer blutroten Sonne, die sich nicht um das geringste bewegt hatte, seit sie auf der Insel gelandet waren. Falkenmond sah zu, wie die Leichen der Zauberer verbrannten.
    Prasselnd und heulend verschlangen die Flammen Agak und Gagak, und der aufsteigende Rauch war weißer als Elrics Gesicht, und röter als die Sonne, und er begann den Himmel zu verbergen.
    Falkenmond konnte sich kaum an das erinnern, was er in Gagaks Schädel erlebt hatte, aber im Augenblick empfand er eine tiefe Bitterkeit.
    »Ich frage mich, ob der Kapitän wusste, weshalb er uns hierherschickte«, wandte Corum sich an Falkenmond.
    »Oder ob er ahnte, was geschehen würde«, überlegte Falkenmond laut und fuhr sich mit der Hand über den Mund.
    »Nur wir – nur dieses Wesen – konnte gegen Agak und Gagak etwas erreichen, und nur, weil es sie auf ihre eigene Weise bekämpfte.« Ein tiefes Wissen leuchtete aus Erekoses Augen. »Alles andere wäre vergebens gewesen. Kein anderes Geschöpf hätte die benötigten Eigenschaften, die ungeheuren Kräfte besessen, die unbedingt erforderlich waren, um diese fremdartigen Zauberer zu besiegen.«
    »Ja, so sieht es aus«, murmelte Elric. Der Albino war schweigsam, als lausche er in sich hinein.
    Corum versuchte ihn zu trösten. »Ihr werdet vermutlich dieses Erlebnis vergessen, wie Ihr die anderen vergessen habt – oder vergessen werdet.«
    Düster erwiderte Elric: »Vielleicht, Bruder, vielleicht.«
    Nun bemühte Erekose sich, sie in eine bessere Stimmung zu bringen. Er lachte. »Wer könnte sich schon an so etwas erinnern?«
    Falkenmond musste ihm beipflichten. Bereits jetzt verblasste die Erinnerung an das Geschehene und schien nicht mehr als ein ungewöhnlich realistischer Traum. Sein Blick wanderte über die Krieger, die mit ihm gekämpft hatten. Auch jetzt wichen sie ihm noch aus. Ganz offensichtlich gaben sie ihm und seinen anderen Erscheinungen die Schuld an dem Grauen, das sich ihnen offenbart hatte. Ashnar, der Luchs, der Mann ohne Nerven, hatte Zeuge ihrer Gefühle sein müssen, die sie gezwungen gewesen waren, zu unterdrücken und zu beherrschen. Und nun stieß er einen schrillen Schrei aus und rannte auf das Feuer zu. Er lief, bis er es fast erreicht hatte, und Falkenmond befürchtete schon, er würde sich hineinstürzen, doch da änderte er im letzten Moment die Richtung. Er rannte in die Ruinen, und die Schatten verschlangen ihn.
    »Es hat keinen Sinn, ihm zu folgen«, flüsterte Elric. »Was könnten wir schon für ihn tun?« Seine roten Augen waren schmerzerfüllt, als er die Leiche Hown Schlangenbeschwörers betrachtete. Aber es war keineswegs eine Geste der Gleichgültigkeit, sondern die eines Mannes, der versuchte, eine schwere Last auf den Schultern zurechtzurücken.
    John ap-Rhyss und Emshon von Ariso stützten den benommenen Brut von Lashmar, als sie das Feuer hinter sich ließen, um zum Strand zurückzukehren, wo das Schiff wartete.
    Während sie dahinstapften, wandte Falkenmond sich an Elric. »Euer Schwert – es deucht mir bekannt. Es ist keine gewöhnliche Klinge, nicht wahr?«
    »Nein, es ist keine gewöhnliche Klinge, Herzog Dorian«, bestätigte ihm der Albino. »Sie ist uralt, zeitlos, sagen manche. Manche glauben, sie wäre für eine Schlacht gegen die Götter geschmiedet worden. Es gab eine zweite wie sie, aber sie ging verloren.«
    »Ich fürchte mich vor ihr«, murmelte Falkenmond. »Doch ich weiß nicht, weshalb.«
    »Es ist klug, sie zu fürchten«, versicherte ihm Elric. »Sie ist mehr als ein Schwert.«
    »Ein Dämon?«
    »Wenn Ihr es so nennen wollt.« Mehr wollte Elric nicht sagen.
    »Es ist das Schicksal des Ewigen Helden, diese

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