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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ich sterben – im Bewusstsein, dass ich gerächt bin.«
    Zweifellos hatten die Schmerzen Graf Brass den Verstand geraubt. Seine Augen rollten. Seine Lippen zogen sich wie die Lefzen eines Hundes zurück und offenbarten elfenbeinfarbige Zähne. »Ja, ich werde gerächt sterben.«
    Taragorm schien überrascht zu sein. »Das ist mehr, als ich erhoffte. Unser Vertrauen in Euch war demnach doch gerechtfertigt.« Höchst erfreut nahm er dem Heuschreckensoldaten das Schwert und gab es Graf Brass zurück.
    Mit beiden Händen griff er danach. Seine Augen verengten sich, als er sich umdrehte und Falkenmond ansah.
    »Ich werde mich besser fühlen, wenn ich einen Feind mit in den Tod nehme«, erklärte er.
    Er hob das lange, breite Schwert über den Kopf. Seine Messingrüstung zog das Licht der Fackeln an, dass es schien, als brenne sein ganzer Körper in goldenem Feuer.
    Falkenmond blickte in die funkelnden Augen und las den Tod in ihnen.

 
4. Ein gewaltiger Wind bläst
     
    Aber nicht seinen Tod sah Falkenmond – - sondern Taragorms.
    Mit ungeheurer Flinkheit hatte Graf Brass sich umgewandt, und während er Falkenmond zurief, sich der Wachen anzunehmen, sauste das Schwert herab auf die kunstvolle Uhrenmaske.
    Die Menge heulte auf, als sie begriff, was vorging. Die Tiermasken schwankten von Seite zu Seite, als die ersten der Kreaturen des Dunklen Imperiums die Stufen der Zikkurat hochzuklettern begannen.
    Kalan schrie auf. Falkenmond drehte eilig sein Schwert und hieb den beiden Wachen die Flammenlanzen aus den Händen. Sie wichen zurück. Kalans Stimme wurde zu einem hysterischen Wimmern. »Narren! Dummköpfe!«
    Taragorm taumelte. Es war ganz offensichtlich, dass er für das weiße Feuer verantwortlich war, denn es flackerte um Graf Brass, als er das Schwert zum zweiten Schlag erhob. Taragorms Uhr war gespalten, die Zeiger verbogen, aber der Kopf darunter war offenbar noch heil.
    Das Schwert sauste in die geborstene Maske, und die beiden Teile fielen zu Boden.
    Ein Kopf kam zum Vorschein, der im Verhältnis zu dem Körper, auf dem er saß, viel zu klein war. Ein runder, hässlicher Schädel war es, wie er nur aus dem Tragischen Jahrhundert hatte entstehen können.
    Und dann wurde dieses kleine, runde weiße Ding durch einen Hieb von Graf Brass’ Schwert vom Hals gefegt. An Taragorms Tod konnte jetzt kein Zweifel mehr bestehen.
    Von allen Seiten kletterten nun Maskierte auf die Plattform der Zikkuratspitze.
    Graf Brass brüllte vor Kampfesfreude, während er das Schwert schwang und die Angreifer zurück in die Tiefe sandte.
    Falkenmond war immer noch am entgegengesetzten Zikkuratrand mit den beiden Heuschreckenkriegern beschäftigt, die inzwischen ihre eigenen Schwerter gezogen hatten.
    Und nun blies plötzlich ein starker Wind durch die Höhle – ein pfeifender, heulender Wind!
    Falkenmond stieß die Schwertspitze durch den Augenschlitz des vorderen Heuschreckensoldaten. Schnell zog er die Klinge zurück und schwang damit aus. Mit solcher Wucht schlug sie zu, dass sie durch das Metall und in den Hals des Gegners drang. Jetzt konnte er sich Graf Brass anschließen.
    »Graf Brass!« rief er. »Graf Brass!«
    »Der Wind!« kreischte Kalan von Panik erfüllt. »Der Zeitwind!«
    Falkenmond achtete nicht auf ihn. Er musste seinen Freund erreichen und, wenn das Geschick es so wollte, mit ihm sterben.
    Doch der Wind blies immer heftiger. Er peitschte gegen Falkenmond, dass er kaum noch vorwärts kam, und er warf die maskierten Anhänger des Dunklen Imperiums zurück über den Rand der Plattform.
    Falkenmond sah Graf Brass das Breitschwert mit beiden Händen schwingen. Immer noch leuchtete die Messingrüstung wie die Sonne selbst. Er stand mit gespreizten Beinen auf den Gefallenen, die er in den Tod geschickt hatte, und brüllte seinen Schlachtruf hinaus, während weitere der Maskierten mit Schwertern und Lanzen auf ihn losgingen, und seine eigene Klinge sich mit der Regelmäßigkeit des ehemaligen Taragorm-Pendels bewegte.
    Und Falkenmond lachte. So hatte er sich den Tod vorgestellt und gewünscht, wenn es schon einmal soweit sein musste. Schwer kämpfte er gegen den Wind an. Er fragte sich, woher er in dieser Höhle kommen konnte, während er weiter versuchte, Graf Brass zu erreichen.
    Doch da erfasste ihn der sturmartige Wind. Er wehrte sich mit Händen und Füßen, als er ihn davontrug und die Zikkurat unter ihm zurückblieb. Graf Brass’ Gestalt war bereits so winzig, dass er trotz der leuchtenden Rüstung kaum noch zu

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