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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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erkennen war. Und während er an Kalans Pyramide vorbeigezerrt wurde, zersplitterte sie. Kalan schrie gellend, als er hinab zu den Kämpfenden stürzte.
    Falkenmond versuchte festzustellen, was ihn hielt, aber es war nichts zu sehen. Also konnte es tatsächlich nur der Wind sein.
    Was hatte Kalan gerufen? Der Zeitwind?
    Hatten sie, indem sie Taragorm töteten, andere Kräfte des Raumes und der Zeit wachgerufen – vielleicht das Chaos ausgelöst, das Kalans und Taragorms Experimente so nahe gebracht hatte?
    Chaos! Würde er nun für alle Ewigkeit von diesem Wind durch Raum und Zeit getragen werden?
    Nein, vermutlich nicht. Er befand sich nun nicht mehr in der Höhle, sondern in Londra, doch nicht in der schlechten Kopie. Das hier war das echte Londra der schlimmen alten Tage. Er sah die verrückten Türme und Minarette. Die juwelenbesetzten Kuppeln zu beiden Seiten des blutroten Flusses Thayme. Der Wind hatte ihn in die Vergangenheit geweht. Metallflügel knarrten, als er an zahllosen Ornithoptern vorbeigetragen wurde. Es herrschte große Geschäftigkeit in diesem Londra. Worauf bereitete es sich vor?
    Wieder sah Falkenmond auf Londra hinab. Doch nun tobte eine wütende Schlacht. Ganze Straßenzeilen brannten. Explosionen donnerten, Todesschreie zerrissen die Luft. Da wusste Falkenmond, dass er auf die Schlacht von Londra hinabsah.
    Und hinunter fiel er, immer tiefer, bis er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und kaum noch wusste, wer er war.
    Doch da war er plötzlich jener Dorian Falkenmond, Herzog von Köln, der im Silberhelm mit dem Schwert der Morgenröte kämpfte, dem das Rote Amulett über der Brust hing und der das Schwarze Juwel in seiner Stirn eingebettet hatte.
    Er war wieder in der Schlacht von Londra.
    Und er dachte seine neuen und alten Gedanken zusammen, während er sein Pferd mitten in das Getümmel trieb. Fast unerträglichen Schmerz empfand er in seinem Kopf, und er wusste, dass das Schwarze Juwel an seinem Verstand fraß.
    Überall um ihn kämpften die Männer. Die gespenstische Legion der Morgenröte, die ein rosiges Glühen ausstrahlte, schlug sich durch Krieger in Wolfs- und Geiermasken. Alles schien drunter und drüber zu gehen. Durch seine schmerzbetäubten Augen konnte Falkenmond kaum sehen, was vor sich ging. Er erkannte zwei oder drei seiner. karmarganischen Krieger und sah zwei oder drei der Spiegelhelme mitten in diesem Hexenkessel. Er wurde sich bewusst, dass sein eigener Schwertarm sich hob und senkte, hob und senkte, während er die Krieger des Dunklen Imperiums zurücktrieb, die von allen Seiten auf ihn eindrängten.
    »Graf Brass«, murmelte er. »Graf Brass.« Er erinnerte sich, dass er unbedingt seinen Freund hatte erreichen wollen, aber er wusste nicht mehr so recht weshalb. Er sah die barbarischen Krieger der Morgenröte mit ihren bemalten Gesichtern, ihren Hakenkeulen und den spitzen Lanzen, sah, wie sie die geschlossenen Reihen der Soldaten des Dunklen Imperiums niederrannten. Er blickte sich um, um zu sehen, welcher der Spiegelhelmträger Graf Brass war.
    Doch immer schlimmer wurde der Schmerz in seinem Kopf. Er keuchte und wünschte sich, den Helm vom Schädel reißen zu können, aber er hatte in seinem wütenden Kampf gegen die auf ihn Eindringenden keine Hand frei.
    Dann sah er etwas golden blitzen und wusste, dass es der Messinggriff von Graf Brass’ Schwert war. Auf ihn trieb er nun sein Pferd zu.
    Der Mann im Spiegelhelm und der Messingrüstung kämpfte gegen drei hohe Lords des Dunklen Imperiums. Falkenmond sah ihn mutig mit gespreizten Beinen, ohne Pferd, im Schlamm stehen, während die drei Tierlords – Hund, Ziege und Stier – auf ihren Rossen auf ihn einstürmten. Er sah Graf Brass mit dem Schwert nach den Beinen der Pferde seiner Gegner schlagen. Er sah Adaz Promp direkt vor Graf Brass’ Füße stürzen, und sah, wie der granbretanische Kriegsherr den Tod durch Graf Brass’ Klinge fand. Er sah Mygel Holst um sein Leben flehen, und sah, wie sein Kopf von den Schultern flog. Nun war von den dreien nur noch Saka Gerden im schweren Stierhelm am Leben. Er erhob sich aus dem Schlamm und schüttelte den Kopf, als der Spiegelhelm ihn blendete.
    Weiter bahnte Falkenmond sich einen Weg durch das Getümmel. »Graf Brass!« schrie er. »Graf Brass!«
    Obgleich er wusste, dass dies nur ein Traum war, eine verzerrte Erinnerung an die Schlacht von Londra, empfand er doch den Zwang, seinen alten Freund zu erreichen. Doch noch ehe er an seiner Seite war, riss Graf Brass

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