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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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weshalb er uns alle hierher versetzte. Eine Probe, verstehst du, Garko?«
    »Eine Probe. Ja, ich verstehe, Herr.«
    Ymryl schnüffelte. »Ruf den Zauberer. Ich möchte mich mit ihm beraten. Vielleicht kann er mir helfen, zu verstehen, was zu tun ist.«
    Garko watschelte rückwärts aus dem Gemach. »Ich werde ihn rufen, Herr.«
    Die kleine schwarz-weiße Katze beobachtete Ymryl, der mit zusammengezogenen Brauen überlegend im Zimmer hin- und herschritt. Eine ungeheure Kraft schien von diesem Mann auszuströmen, und doch war eine Unentschlossenheit an ihm zu spüren, die möglicherweise neu an ihm war. Vielleicht war er noch stärker gewesen, ehe er sich dem Chaos verschrieb. Man sagte, dass das Chaos jene verkrüppelte, die ihm dienten – und nicht immer nur physisch.
    Wieder hielt Ymryl abrupt an und starrte um sich, als spüre er die Anwesenheit der Katze. Doch dann hob er nur den Kopf und murmelte fast flehend:
    »Arioch! Weshalb zeigt Ihr Euch nicht? Weshalb schickt Ihr uns keine Botschaft?«
    Ein paar Augenblicke blieb Ymryl erwartungsvoll stehen, doch dann setzte er sein Hin- und Hergerenne fort.
    Wenig später kehrte Garko zurück. »Der Zauberer ist hier, Herr.«
    »Führe ihn herein.«
    Eine gekrümmte Gestalt in langem, grünem Umhang, der mit schwarzen Schlangen bestickt war, kam herein. Über dem Kopf trug er eine Maske, die nach einem zustoßenden Schlangenschädel geformt war. Diese Maske war aus ziseliertem Platin geschmiedet und mit kostbaren Edelsteinen verziert.
    »Weshalb habt Ihr mich gerufen?« Die Stimme des Zauberers klang durch die Maske leicht gedämpft und trotz ihrer hörbaren Unterwürfigkeit ein wenig quengelnd. »Ich war mit einem wichtigen Experiment beschäftigt.«
    »Wenn dieses Experiment genauso erfolgreich ist wie die bisherigen, dann kann es ruhig ein wenig warten, Baron Kalan.«
    »Ich nehme an, Ihr habt recht.« Die Schlangenmaske drehte sich nach links und nach rechts, als ihr Besitzer sich in dem hell beleuchteten Gemach umsah. »Was wolltet Ihr mit mir besprechen, Ymryl?«
    »Ich wollte Eure Meinung über unsere Lage erfahren. Meine eigene kennt Ihr ja – dass wir aufgrund eines Planes der Chaosherrscher hier sind …«
    »Ja. Und wie Ihr wisst, habe ich keinerlei Erfahrung mit diesen übernatürlichen Wesen. Ich bin Wissenschaftler. Wenn es solche Wesen gibt, dann scheinen sie mir unüberlegt, ja geradezu dumm zu handeln …«
    »Schweigt!« Ymryl hob die Hand. »Ich dulde Eure Lästerungen, Baron Kalan, weil ich Eure Fähigkeiten respektiere. Ich habe Euch versichert, dass Herzog Arioch vom Chaos und die anderen nicht nur existieren, sondern ein großes Interesse an den Belangen der Menschheit zeigen, und zwar in jeder Beziehung.«
    »Also gut, wenn ich diese Eure Ansicht akzeptieren muss, dann verstehe ich genauso wenig wie Ihr, weshalb sie sich nicht zeigen. Meine Theorie hängt mit meiner persönlichen Erfahrung zusammen. Durch meine Experimente im Bereich der Zeitmanipulation verursachte ich einen gewaltigen Riss im Raumzeitgefüge, der unter anderem auch zu diesem Phänomen führte. Wie Ihr habe ich das Gefühl, hier gestrandet zu sein. Jedenfalls zeitigten keine meiner Bemühungen, meine Pyramide durch die Dimensionen zu schicken, den geringsten Erfolg. Das an sich ist schon ein Problem, auf das ich schwer eine Antwort finde. Es kam zweifellos zu einigen Verbindungen der Ebenen – aber weshalb so viele verschiedene Menschen und andere Kreaturen aus so unzähligen verschiedenen Ebenen sich so urplötzlich in dieser Welt fanden, genau wie wir, weiß ich nicht.«
    Ymryl gähnte und spielte mit dem Gelben Horn. »Genau das gleiche hörte ich schon oft von Euch – dass Ihr es nicht wisst!«
    »Ich versichere Euch, Ymryl, dass ich an dem Problem arbeite. Aber ich muss es auf meine eigene Weise tun …«
    »Oh, ich gebe Euch keine Schuld. Zauberer. Mir scheint es nur eines der ironischsten Dinge zu sein, dass von so vielen klugen Menschen hier keiner das Problem lösen kann. Die Sprachen, mit denen wir uns untereinander verständigen, klingen alle gleich, doch sind sie auf grundlegende Weise verschieden. Unsere Begriffe sind nicht dieselben. Was ich Zauberei nenne, bezeichnet Ihr als ›Wissenschaft‹. Ich spreche von Göttern und Ihr von den Gesetzmäßigkeiten der Wissenschaft. Es ist im Grunde genommen alles das gleiche. Nur die Worte als solche verwirren uns.«
    »Ihr seid ein intelligenter Mann, Ymryl«, sagte Kalan, »daran besteht kein Zweifel. Ich frage mich

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