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Der Weihnachtswunsch

Der Weihnachtswunsch

Titel: Der Weihnachtswunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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an. »Ja, Mr Kier. Meinen Nachmittag.«
    »Selbstverständlich.« Er stand auf. »Ich bedaure das sehr.«
    »Ich weiß.«
    Er ging zu seinem Auto zurück und stieg ein.
    Sein Besuch bei Eddie Grimes war weniger schmerzlich gewesen.

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    Als Kier sein Auto anließ, warf er einen Blick auf sein Handy. Während seiner Abwesenheit waren zwei Anrufe eingegangen. Der erste stammte aus seinem Büro. Er vermutete, dass es Linda war, da Brey noch immer Angst davor hatte, ihn anzurufen. Er brauchte einen Augenblick, den zweiten zuzuordnen. Er hatte schon seit einiger Zeit keinen Anruf mehr von Sara erhalten. Der Anblick ihrer Nummer erfüllte ihn mit gemischten Gefühlen, aber zu seiner eigenen Überraschung empfand er vor allem Freude. Sofort wählte er sie. Sara meldete sich nach dem siebten Klingeln.
    »Hallo.«
    »Hi. Hier ist Jim.« Als sie nichts sagte, fügte er hinzu: »Ich rufe zurück, weil du mich angerufen hast.«
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, so schnell von dir zu hören, Jim. Ja, ich habe nicht damit gerechnet, dass du dich überhaupt melden würdest. Ich hatte angerufen, um dir mitzuteilen, dass Juliet einen Anruf von Le Jardin erhalten hat.«
    »Wer?«
    »Juliet. Die Verlobte unseres Sohnes.«
    Kier schalt sich im Stillen. »Natürlich. Entschuldige.«
    »Sie hat mir erzählt, dass sie ihnen die Räumlichkeiten kostenlos überlassen. War das deine oder Robyns Entscheidung?«
    »Musst du das wirklich fragen?«
    »Ja.«
    »Es war meine Entscheidung«, antwortete er. »Warum hat Jimmy mich nicht einfach angerufen?«
    »Wann hast du das letzte Mal mit deinem Sohn gesprochen?«
    »Okay.«
    »Juliet wollte, dass ich dir ihren Dank übermittele.«
    »Sag ihr, dass ich es gern getan habe.«
    »Das solltest du ihr persönlich sagen.«
    »Sie sollte mir persönlich danken.«
    »Du hast Recht«, sagte Sara. »Ich werd’s ihr ausrichten.«
    Beide schwiegen eine Zeitlang.
    Er suchte angestrengt nach einem Gesprächsthema. Schließlich sagte er: »Ich habe gerade Estelle Wyss getroffen.«
    Die Erinnerung an sie schmerzte Sara noch immer. »Wie geht es ihr?«
    »Gut. Ihr Mann, … Kyle …«
    »Karl.«
    »Karl. Er ist gestorben.«
    »Ich weiß. Ich habe ihr eine Beileidskarte geschickt. Ich wusste, dass Estelle nicht bereit sein würde, mit mir zu telefonieren. Wo hast du sie getroffen?«
    »Ich bin zu ihrem Haus gefahren. Und ich parke im Moment noch davor.«
    »Warum?«
    »Nur um …« Irgendetwas hinderte ihn daran fortzufahren. »Geschäfte.«
    »Geschäfte?«, fragte Sara. »Hast du noch nicht genug ›Geschäfte‹ mit der Familie Wyss gemacht?«
    Dumm, so etwas zu sagen, dachte er. Aber davon mal abgesehen, Mrs. Lincoln, wie war das Spiel? »Also hast du wegen Le Jardin angerufen?«
    »Teilweise. Steve hat mir gesagt, dass du die Scheidungsunterlagen noch nicht unterschrieben hast.«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Darf ich fragen, warum nicht?«
    »Ich habe es mir anders überlegt.«
    »Erzähl mir nicht, dass du mit den Vereinbarungen nicht einverstanden bist.« Ihre Stimme hatte einen zornigen Beiklang bekommen.
    »Nein. Ich bin nur …« Er zögerte. Was er eigentlich hatte sagen wollen, erschien selbst ihm jetzt absurd.
    »Du bist nur was?«
    »Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich ein Ende will.«
    »Ein Ende von was?«
    »Von uns. Von unserer Ehe.«
    Es herrschte ein langes Schweigen. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«, fragte sie endlich mit erhobener Stimme.
    »Nein.«
    »›Uns‹ ist seit langer Zeit vorbei, Jim. Und die Entscheidung liegt nicht mehr bei dir.« Sara seufzte. »Ist der Grund in Wahrheit nicht der, dass ich schlechter ausgesehen habe, als du dachtest, und dass du beschlossen hast, abzuwarten, bis ich sterbe, damit du alles behalten kannst?«
    »Nein, Sara, ich würde nie …«
    »Natürlich würdest du das nicht. Unterschreibe einfach die Unterlagen, Jim. Es ist Zeit, dass dieser Fehler beendet wird.«
    Die volle Wucht seiner eigenen Formulierung traf ihn. »Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe.«
    »Mir auch. Mehr, als du je begreifen wirst. Leb wohl, Jim.« Sie legte auf.
    Kier klappte sein Handy zu. Das hatte gerade noch gefehlt.

Siebenundzwanzigstes Kapitel
    Als Linda an jenem Abend zu Kier kam, war das Haus dunkel und schien leer zu sein. Die Küchentheke war mit weißen Mitnehmbehältern vom Chinesen bedeckt.
    »Mr Kier?«
    Kiers Stimme kam von oben. »Ich bin hier in meinem Zimmer.«
    Linda ging die Treppe hinauf. Das Licht im Schlafzimmer war

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