Der weiße Bikini
aus? Was er auch ist .«
»Das ist er«, bestätigte
Kathie.
»Ich weiß nicht, ob das viel zu
bedeuten hat«, murmelte ich. »Du wolltest mir von Jenny erzählen. Was hattest
du für einen Eindruck von ihr ?«
Sie nippte nachdenklich an
ihrem Glas. »Sie war schrecklich unglücklich, Rick. Sie redete immer so
abgebrüht daher und noch dreimal abgebrühter, wenn ein Mann in Hörweite war.
leb mochte sie. Andere Frauen störten sie nicht so sehr — es waren die Männer,
die sie haßte .«
»Drei in fünf Monaten?«
»Das gehörte natürlich dazu.
Sie hatte irgendwo einen erschreckenden Zerstörungstrieb in sich. Ein Mann war
für sie etwas, das verführt, ausgesogen und dann zerstört werden mußte. Sieh
Pete an — selbst jetzt noch. Ich frage mich ernsthaft, ob er je über Jenny
wegkommen wird .«
»Pete ist seinerseits ein
gewalttätiger Charakter, meine Süße«, sagte ich leichthin.
Sie erstarrte zur Salzsäule.
»Warum sagst du das, Rick ?«
»Nach gestern
abend ? Soll das vielleicht ein Spaß sein ?«
»Du hast nicht das gemeint, du
hast etwas anderes gemeint !«
»Nein«, sagte ich geduldig.
»Aber wir wollen nicht streiten. Sag du mir, was ich gemeint habe .«
Kathie schauderte zutiefst, und
ein dunkler Schatten lag um ihre Augen wie ein Schleier. »Du bestehst darauf,
daß es sich nicht um einen Unfall gehandelt hat, Rick«, sagte sie leise. »Ich
spüre, wie du die ganze Zeit darauf herumreitest. Jenny wurde ermordet! Jenny wurde ermordet — jemand hat ihr den Kopf so
lange unter Wasser festgehalten, bis sie ertrunken war! Warum bist du so
verdammt überzeugt davon? Gibt es etwas, was du weißt und ich nicht ?«
»Nicht in dem Sinn, wie du
meinst«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Du machst dir Sorgen wegen Pete, nicht? Du
denkst, er ist der Hauptverdächtige, weil er ein massiver großer Bursche mit
enormen Muskeln, nicht allzuviel Grips und
erheblichem Temperament ist ?«
»Ich glaube, ja«, flüsterte
sie. »Nun?« Sie blickte mich erregt an. »Ist es Pete? Ist er derjenige, von dem
du glaubst, er habe Jenny ermordet ?«
»Nein«, seufzte ich.
»Bestenfalls habe ich eine lausige Ahnung, die mich ebensogut völlig täuschen kann, Süße. Die Wahrscheinlichkeit besteht, daß ich nie
Gelegenheit haben werde, irgend etwas zu beweisen, so
oder so. Pete ist der letzte, den ich verdächtige, wenn es darauf ankommt. Er
ist der Typ Bursche, der einem das Kinn zerschlägt, bevor ihm klar wird, was
passiert — aber ich kann ihn mir nicht vorstellen, daß er herzlos ein Mädchen
ertränkt .«
Der Schatten verschwand von
Kathies Augen, und sie lächelte mir dankbar zu. »Na, bin ich froh .«
»Um auf unseren anderen Freund
zurückzukommen«, sagte ich, »den großen Windbeutel. Versuch, dich daran zu
erinnern, ob er Jenny, kurz bevor sie Pete davonlief, im Kaffeehaus besucht hat .«
Sie rümpfte die Nase. »Wie
wär’s, wenn du mir gelegentlich mal zur Abwechslung eine einfache Frage
stelltest. Ich kann mich an nichts erinnern. Und vergiß nicht, daß Jenny die
letzten zwölf Tage etwa, bevor sie Pete verließ, nicht gearbeitet hat .«
»Du hast recht«, gab ich zu.
»Das hatte ich vergessen. Mußt du heute abend noch
ins Café, Süße ?«
»O nein!« Sie warf mir einen
sittsamen Blick zu. »Aber ich kann jederzeit zur Aushilfe dort hingehen .«
»Ich meine es ernst«, sagte
ich.
»Ich auch«, sagte sie
inbrünstig.
»Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht
eine kleine Reise nach Las Vegas machen möchtest ?« schlug ich vor.
»Klingt sehr verlockend«, gab
sie zu. »Aber es tut mir leid, Rick, ich bin ein schwerarbeitendes Mädchen, wie
du weißt — ich kann einfach nicht. Und ich möchte so gern mit dir fahren! Es
wäre ein so herrlich verworfenes Gefühl — ein Bett mit dir zu teilen, ganz
unverschämt, vor dem Zimmerboy und allen übrigen !«
»Ich würde lieber den Zimmerboy
aus dem Spiel lassen«, sagte ich mit Festigkeit. »Vielleicht haben wir Glück
und finden eine Couch mit einem großen goldenen Ding unten daran, so daß sich,
wenn du es herumdrehst, die ganze Chose mit einem dumpfen Krach in ein Bett
verwandelt .«
»Das wäre prima, aber das wird
nicht passieren, also rede von etwas anderem, du Shylock! Für alles bestehst du
auf einer Gegengabe !« fuhr sie mich an.
»Über Sex?«
Ihre Augen rollten wieder nach
oben. »Vor fünf Minuten konnte er noch nicht mal genau sagen, wieviel Uhr es war — und jetzt will er über Sex reden? Du
lieber Himmel!«
»Das liegt an der
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