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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zu, wo mein
alter Freund Al Fowler sein Lokal hatte.
    Es war dort nicht so übervoll
wie in der vorhergehenden Nacht, und es kostete mich fast gar keine Zeit, bis
zu dem Burschen vorzudringen, der in der Nähe der Kasse in der Mitte einer
kleinen freien Lücke stand. Er hatte die verletzte Stelle zwischen seinen Augen
gepudert, und ich stellte fest, daß er sein linkes Bein die ganze Zeit über
schonte. Demnach schmerzte ihn also seine Kniescheibe noch immer.
    Einen Augenblick lang fühlte
ich mich wie ein Diagnostiker in Umkehrung: — »So, dieser Bursche ist also
gesund? Dem werden wir abhelfen. Schwester, geben Sie mir mal die Schrotsäge —
und würden Sie bitte das Blut von dem Meißel wischen? Er wird so glitschig !«
    Ich drängte mich immer weiter
vor, bis ich unmittelbar neben ihm stand, und sagte leise: »Hallo, Joe — sind
Sie zu Fuß gegangen oder haben Sie sich ein Telefon gebastelt und dann ein Taxi
angerufen ?«
    Seine Augen schnellten in meine
Richtung und blieben in echtem Erstaunen auf meinem Gesicht haften. Dann öffneten
sich seine Lippen zu einem schadenfrohen Grinsen.
    »Na, so was !« sagte er beglückt. »Wenn das nicht Captain Ohnefurcht persönlich ist? Reinzukommen war’s leicht für Sie, Baby — aber rauskommen:
keine Chance !«
    Ich hörte, wie er leicht mit
den Fingern schnippte und bemerkte, wie uns seine Rabauken unauffällig
umschlossen. Sie waren zu dritt, und den einen glaubte ich von der Nacht in der
Hütte her wiederzuerkennen.
    »Man kann es doch nie wissen !« sagte Joe Kirk beglückt. »Und ich dachte, es würde noch eine
Nacht länger dauern, so wie die meisten gebaut sind .«
    »Einmal in Ihrem einfältigen
Dasein haben Sie recht, Joey-Boy«, bestätigte ich.
    »Ich weiß, daß ich recht habe .«
    »Es wird eine ganz normale
Nacht, Kumpel«, sagte ich gelassen. »Weil ich jetzt sofort zu Fowler gehe .«
    »Rick, Baby?« Er kicherte
wieder, überschäumend von guter Laune und sadistischer Vorfreude. »Eins muß man
Ihnen lassen — wenn sich’s um Wunschträume handelt, dann sind Sie eine Wucht !«
    »Wie wär’s mit diesem Brief
hier, Joe ?« Ich hielt ihn ihm vor Augen, so daß er den
geprägten herabstoßenden Falken, der das Briefpapier des Großen Mannes zierte,
nicht übersehen konnte. Kirk knurrte einige ausgesprochen unfeine Worte in den
Bart, schickte sich an, den Brief zu öffnen, und sah dann, daß er an Fowler
adressiert war.
    »Schließlich können Sie ja
nicht zeitlebens solches Schwein haben, Holman«, zischte er. »Eines Tages wird
es Schluß damit sein, und dann können Sie Gift darauf nehmen, daß ich
bereitstehe !«
    Seine Finger schnippten
explosionsartig, und der zunächst stehende Rabauke kam herbeigespritzt. »Sie
bringen — «, Joe glotzte mich einen Augenblick lang giftig an, »- Mr. Holman
sofort zu Mr. Fowlers Büro .«
    »Jawohl.« Der Rabauke wies mit
dem Kopf auf die Tür neben der Kasse. »Dort hinüber, Kumpel.«
    »Die Hilfskräfte werden immer
erstklassiger«, sagte ich zu Joe. Dann senkte ich meine Stimme zu einem
vertraulichen Flüstern. »Tut mir entsetzlich leid, es erwähnen zu müssen,
Freund, aber Ihre linke Kniescheibe zeichnet sich deutlich ab .«
    Wenn ich ihm schon das Bein
nicht hatte brechen können, so gelang es mir vielleicht, ihm ein Magengeschwür
anzudrehen, dachte ich hoffnungsfreudig. Der Kraftmensch hielt die Tür auf, und
so ging ich an ihm vorbei und wartete auf dem Korridor draußen, bis er sie
wieder verschlossen hatte und wir unseren Weg fortsetzten.
    Al Fowler saß hinter seinem
Schreibtisch, als wir ins Büro traten, und er sah mehr denn je wie eine
Eidechse aus.
    »Mr. Holman«, krächzte er, »als
Sie das letztemal hier waren, habe ich Ihnen einen
Gefallen erwiesen, so daß wir quitt waren. Diesmal stehen Sie in dem
Augenblick, in dem Sie zur Tür hereinkommen, in meiner Schuld !« Die verschleierten Augen starrten mich, ohne zu blinzeln, an. »Ich habe gesagt,
okay, gehen Sie und reden Sie mit Fedaro, wenn Sie wollen. Als Sie damit fertig
waren, habe ich sogar Joe hinausgeschickt, um Sie abzuholen. War das ein Grund
auf ihn loszugehen und ihn zusammenzuschlagen, so daß er zwei Wochen lang
herumhumpeln muß, nachdem er bereits eine Beule auf der Stirn hatte? Ich frage
Sie, Mr. Holman, war das vielleicht nett ?«
    »Sparen Sie sich die Aufregung,
Al«, sagte ich freundlich. »Diesmal haben Sie die falsche Platte aufgelegt .« Dann ließ ich den Brief vor ihm auf die
Schreibtischplatte fallen.
    Er öffnete

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