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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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kann ?«
    »Ich verstehe nicht, Mr. Holman .« Rand blickte mich fragend an.
    »Ich kann mir nur zwei
Möglichkeiten vorstellen ~ und eine von ihnen überzeugt mich nicht im
geringsten«, sagte ich, »Ich dachte, vielleicht käme Ihnen beiden ein besserer
Gedanke .«
    »Was sind das für zwei
Möglichkeiten, von denen Sie reden ?« fragte Edgar.
    »Die eine ist Selbstmord — und
ich bin geneigt, diese Möglichkeit auszuschließen. Jenny schien mir nicht der
Typ zu sein, der Selbstmord begeht. Aber selbst, wenn es so gewesen wäre, kann
ich mir nicht vorstellen, daß eine erstklassige Schwimmerin sich entschließt,
mit ihren Kleidern ins Wasser zu gehen. Der weiße Bikini wäre sehr viel
wahrscheinlicher gewesen, selbst wenn es sich um ihr letztes Bad gehandelt
hätte. Die andere Möglichkeit ist natürlich, daß jemand sie hineingeworfen und
unter Wasser festgehalten hat, bis sie ertrunken war .«
    »Mr. Holman«, sagte Rand
nervös, »das wäre ja Mord gewesen !«
    »Stimmt !«
    »Warum sollte irgend jemand
Jenny umbringen ?«
    »Falls es mir möglich ist,
herauszufinden, was sie während dieser letzten Monate getrieben hat, werde ich
auch ein Motiv finden«, sagte ich. »Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre
Gastfreundlichkeit, Mr. Rand. Leben Sie wohl .«
    »Leben Sie wohl, Mr. Holman .« Seine Stimme klang bedrückt. »Wenn Sie irgend etwas über
diesen letzten Monat ihres Lebens herausbekommen, so werden Sie hoffentlich
zurückkommen und es uns erzählen .«
    »Das werde ich tun«, sagte ich.
    »Ich werde Sie zur Haustür
begleiten, Holman«, sagte Edgar, und seine Stimme troff vor gespieltem
Wohlwollen, »und ein Auge auf das Silber haben. Nicht?«
    »Danke«, sagte ich.
    Wir verließen die Bibliothek
und gingen über die riesige Eingangsdiele auf die Haustür zu. Der Butler war
verschwunden, und ich fragte mich, ob er wohl einen Augenblick nach draußen
gegangen, dabei von einem plötzlichen kalten Luftzug erfaßt worden war und nun
sachte über Long Beach dahinschwebte, während Hunderte von
Abfangraketeneinheiten jede seiner Bewegungen verfolgten.
    »Mr. Holman?« Edgars Stimme
klang plötzlich höflich. »Glauben Sie wirklich, daß Jenny ermordet wurde, wie
Sie eben in der Bibliothek sagten ?«
    »Ich weiß es nicht«, brummte
ich. »Ich halte es jedenfalls für eine Möglichkeit, mehr nicht .«
    »Wer hätte Jenny umbringen
wollen ?«
    »Das weiß ich ebensowenig .«
    »So?« Der arrogante Unterton
war schnell wieder da. »Wenn man es sich recht überlegt, wissen Sie überhaupt nicht
viel, Holman. Oder?«
    »Ich weiß, wenn ich einen
Taugenichts vor mir habe«, sagte ich verächtlich, »so wie zum Beispiel Johnny
Fedaro — und Sie .«
    »Treiben Sie’s nicht zu weit,
Naseweis«, murmelte er heiser. »Treiben Sie’s ja nicht auf die Spitze, das kann
ich Ihnen verraten .«
    Wir erreichten die Haustür. Ich
öffnete sie und trat unter den Portiko . »Bei Ihnen
kann einem schlecht werden, Edgar«, sagte ich und blickte eine Sekunde lang zu
ihm zurück. »Sie haben von nichts eine Ahnung .« Ich
schüttelte betrübt den Kopf. »Sie haben noch nicht einmal von Las Vegas eine
Ahnung, darauf gehe ich jede Wette ein .«
    »Sie können mich ja was
fragen«, knurrte er.
    »Okay.« Ich zuckte die
Schultern. »Wo befindet sich das größte Rouletterad der ganzen Welt ?«
    »In dem besonderen Hinterzimmer
von Al Fowlers Lokal«, antwortete er prompt. »Stimmt’s ?«
    »Haben Sie dort je mit Jenny
gespielt, zusammen als Roulettekugel fungiert, Freundchen ?« sagte ich leise.
    Für den Bruchteil einer Sekunde
tauchte ein Ausdruck panischen Entsetzens in seinen Augen auf, dann schlug er
die massive Tür zu, und ich wunderte mich, daß die Wucht nicht das Haus zusammenstürzen
ließ.
     
    Die Tür öffnete sich ein paar
Zentimeter weit, ein mediterranblaues Auge spähte vorsichtig heraus. »Oh, du bist’s «, sagte Kathie heiter. »Komm rein .«
    »Du hast wohl Eliot Ness
erwartet ?« Ich stieß die Tür weiter auf und trat ins
Atelier.
    »In dem Aufzug ?« sagte sie liebenswürdig.
    Sie trug einen schwarzen
Büstenhalter, winzige Höschen und goldene Sandalen. Der Kontrast zwischen dem
Schwarz und all dieser makellosen milchig-weißen Haut war Ehrfurcht einflößend,
und ich war der erste, der das offen zugab. Aber die Goldsandalen irritierten
mich.
    »Geh, setz dich auf die Couch,
ich mache uns was zu trinken zurecht, und du kannst mir erzählen, was heute los
war, Rick«, sagte sie begeistert.
    »Ich habe heute

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