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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Telefon«, sagte Joe
mit völlig teilnahmsloser Stimme. »Wenn Sie dann fertig sind, können Sie ein
Taxi rufen. Ich warte aber auch, wenn Sie wollen .«
    »Ich besorge mir ein Taxi«,
knurrte ich. »Was für ein Unfall?«
    Er klopfte laut an die Tür, und
einige Sekunden später rief eine zitternde Stimme: »Wer ist da ?«
    »Kirk !« rief Joe zurück. »Machen Sie auf. Ich habe jemanden bei mir, der mit Johnny
reden möchte .«
    Kurze Zeit später öffnete sich
die Tür. Ich hörte das schwache Rascheln eines Kleides, als diejenige, die die
Tür aufgemacht hatte, wieder im Innern verschwand, bevor ich eine Gelegenheit
hatte, sie zu sehen.
    »Okay, Kumpel«, sagte Joe.
»Jetzt müssen Sie allein zu Rande kommen .« Er bewegte
sich mit täuschender Geschwindigkeit, so daß er, bevor ich etwas einwenden
konnte, wieder im Wagen saß. Der Motor erwachte dröhnend zum Leben, und einen
Augenblick lang war ich durch die Scheinwerfer wie geblendet, dann wendete der
Wagen kreischend und entfernte sich in Richtung Straße.
    Die Tür stand — wenig einladend
— offen. Mit drei widerstrebenden Schritten war ich im Innern der Hütte. Mitten
im Raum stand ein Mädchen, das mich mit stummem Entsetzen in den Augen
anstarrte. Sie trug einen zerdrückten Gabardinerock und einen eng anliegenden
Sweater, der die Umrisse eines überraschend exquisiten Oberbaus enthüllte. Ihr
blondes Haar war unordentlich, doch trotz allem würde sie wirklich gut
ausgesehen haben, wenn nicht eine rote Narbe, die sich im Bogen von ihrem
rechten Backenknochen bis hinunter zum Kinn zog, ihrem Gesicht ein verzerrtes,
schiefes Aussehen gegeben hätte.
    »Reicht es Fowler noch nicht ?« flüsterte sie. »Oder schickt er noch mehr Schläger —
einfach so zum Vergnügen ?«
    »Ich bin Rick Holman«, sagte
ich. »Ich wollte mit Johnny Fedaro sprechen, und Fowler war mir einen Gefallen
schuldig. Deswegen hat Kirk mich hergefahren .«
    »Sie arbeiten nicht für Fowler ?«
    »Bitte«, sagte ich. »Wollen
Sie, daß ich wieder gehe ?«
    Sie biß sich einen Augenblick
lang auf die Unterlippe. »Johnny hat im Augenblick nicht die geringste Lust,
sich mit irgend jemandem zu unterhalten .« Ihre Finger
berührten die Narbe auf ihrem Gesicht und zuckten daran zurück, als ob sie
glühend heiß sei. »Ich nehme an, Fowler hat Ihnen Bescheid gesagt .«
    »Wie Sie beide ihn um
neunzigtausend erleichtern wollten ?« Ich nickte. »Das
hat er mir erzählt. Johnny besitzt einige Informationen, die ich brauche. Ich
bezahle dafür .«
    »Geld können wir dringend
gebrauchen«, sagte sie voller Bitterkeit. » Wieviel ,
Mister?«
    »Fünfhundert«, sagte ich und
dachte, zum Henker, schließlich ist es lediglich Axel Monteignes Geld.
    »Warten Sie«, sagte sie, »ich
werde mit ihm reden .«
    Sie verschwand im hinteren
Raum, und ich setzte mich auf eine durchgesessene staubige Couch, deren Federn
wahrscheinlich ihren Geist aufgegeben hatten, als Billy the Kid zum erstenmal ein Saloonmädchen darauf aufs Kreuz
gelegt hatte. Ich zündete mir eine Zigarette an und versuchte, nicht allzuviel nachzudenken, denn wenn ich das getan hätte, würde
ich eine derartige Wut auf Fowler und Joe Kirk kriegen, und das wiederum würde
eine törichte und vergeudete Gefühlsregung gewesen sein.
    Das Mädchen kam zurück und
starrte mich eine Weile an, während ich mich von der Couch erhob. »Wir haben
allen häuslichen Komfort hier«, sagte sie mit bitterem Spott. »Dieser Fowler
hat doch ein großes Herz. >Sie können sich hier oben ausruhen<, hat er
gesagt, >bis Sie soweit sind, daß Sie reisen können. Beabsichtigen Sie ja
nicht, jemals nach Nevada zurückzukommen, es sei denn, Sie wollen hier beerdigt
werden !< « Ihre Finger berührten erneut die Narbe
auf ihrem Gesicht. »Wissen Sie, daß er sogar den Arzt veranlaßte, regelmäßige
Besuche zu machen, und die Rechnung bezahlte ?«
    »Ein Arzt muß so eine
Geschichte melden«, sagte ich und blickte auf die Narbe.
    »Tut mir leid«, sagte sie
tonlos. »Kleine Korrektur, der Arzt hatte eine Approbation, bevor er zum Säufer
wurde !«
    »Ich finde Fowler nicht weniger
unsympathisch wie Sie, Baby«, sagte ich. »Aber Sie und Johnny hätten nicht
versuchen sollen, ihm soviel Geld abzuknöpfen .«
    Ihre Lippen verzerrten sich zu
der armseligen Imitation eines Lächelns. »Das müssen ausgerechnet Sie mir sagen !«
    »Was ist mit Johnny ?« fragte ich. »Kann ich mit ihm reden ?«
    »Für fünfhundert können Sie alles
bekommen, was Sie wollen — mich

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