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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eine Flasche ins Zimmer. »Worauf wollen wir anstoßen?« Mit großer Geste schenkte sie die Gläser voll und verteilte sie. »Auf ewige Liebe und eheliches Glück?«
    »Nein, zuerst einmal …« Lily hob ihr Glas. »Auf die Frauen von Mercy.« Sie stieß erst mit Tess, dann mit Willa an. »Wir haben innerhalb kurzer Zeit einen langen Weg zurückgelegt.«
    »Darauf kann ich trinken.« Tess hob die Brauen. »Will?«
    »Ich auch.« Willa stieß mit Tess an und lauschte amüsiert dem melodischen Klirren des Kristalls. Natürlich, ihre Schwester hatte mit sicherem Blick die besten Gläser ausgewählt.
    Lächelnd hob Lily ihr Glas an die Lippen. »Ich darf leider nur einen Schluck nehmen. Alkohol schadet dem Baby.«
    »Baby?« keuchten Tess und Willa einstimmig.
    Den Augenblick auskostend, nippte Lily einmal vorsichtig an dem Champagner. »Ich bin schwanger.«
     
    Willa dachte später noch oft daran, wie schön Lily ausgesehen hatte, als sie am Arm ihres Stiefvaters auf den Mann zugegangen war, dem sie angetraut werden sollte. Nachdem die Gelübde geleistet und die Ringe ausgetauscht worden waren, zwang sich Willa dazu, ungute Gefühle zu verdrängen. Sie fiel in den Beifall und die Jubelrufe mit ein, mit denen das frischgebackene Ehepaar gefeiert wurde. Sie dachte an das Kind und daran, was die Zukunft ihm wohl bringen mochte.
    »Auf welcher Wolke treibst du denn diesmal dahin?« flüsterte Ben ihr ins Ohr.
    Erschrocken blickte sie auf und wäre beinahe über seine Füße gestolpert. »Wie bitte?«
    »Du warst eben in Gedanken meilenweit weg.«
    »Ach ja? Du weißt doch, daß ich mich beim Tanzen konzentrieren muß, sonst komme ich aus dem Takt.«
    »Das wäre nicht der Fall, wenn du dem Mann die Führung überlassen und nur auf die Musik achten würdest. Aber das meinte ich gar nicht.« Er zog sie enger an sich. »Du machst dir Sorgen, weil du fürchtest, er könnte sich unter den Gästen befinden.«
    »Natürlich tue ich das. Ständig schaue ich mir die Gesichter an, die ich schon so oft gesehen habe, spreche mit Leuten, von denen ich meine, sie zu kennen, und frage mich, wer er wohl sein mag. Wenn dieses verdammte Testament nicht wäre, könnten Adam und Lily eine richtige Hochzeitsreise machen, und ich müßte mich ein paar Wochen lang um zwei Leute weniger sorgen.«
    »Wenn das verdammte Testament nicht existieren würde, dann wären sie vielleicht nie in die Verlegenheit gekommen, eine Hochzeitsreise verschieben zu müssen«, gab er zu bedenken. »Schieb die trüben Gedanken beiseite, Will. Heute wird schon nichts geschehen.«
    »Ich gebe mir ja redlich Mühe. Sieh mal, wie glücklich die beiden sind.« Sie drehte den Kopf, um Braut und Bräutigam zu betrachten, die sich engumschlungen auf der Tanzfläche drehten. »Merkwürdig ist es schon. Vor einem Jahr wußten sie noch gar nicht, daß der andere überhaupt existiert, und nun sind sie verheiratet.«
    »Und dabei, eine Familie zu gründen.«
    Diesmal geriet sie wirklich ins Straucheln. »Woher weißt du das denn?«
    »Adam hat es mir verraten.« Ben grinste, und da er es leid war, daß sie ihm ständig auf die Füße trat, schob er sie behutsam zum Büfett. »Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und schien vor Glück beinahe zu platzen.«
    »Ich möchte, daß das auch so bleibt.« Willa widerstand der Versuchung, auf den Derringer zu klopfen, den sie an ihrem Oberschenkel befestigt hatte. Obwohl sie wußte, daß die Pistole kaum mehr als eine Spielzeugwaffe war, empfand sie das Wissen, sie bei sich zu tragen, als beruhigend. »Du solltest deine geschätzte Aufmerksamkeit lieber auch einigen anderen Damen zukommen lassen, Ben, sonst setzen die Leute am Ende noch Gerüchte über uns in Umlauf.«
    Ben lachte leise und faßte ihr unters Kinn. Bei all ihrem gesunden Menschenverstand konnte Willa unglaublich naiv sein, wenn es um ihre eigene Person ging. »Liebling, das ist mit Sicherheit schon längst passiert.« Er grinste, als sie ihn böse anfunkelte und ihren Blick drohend über die Menge gleiten ließ, als rechnete sie damit, jemanden dabei zu ertappen, wie er hinter ihrem Rücken über sie lästerte. »Aber das interessiert mich nicht.«
    »Ich lege keinen Wert darauf, daß sich die Leute die Mäuler über mich zerreißen.« Sie warf den Kopf zurück und deutete auf Tess und Nate. »Was erzählt man sich denn über die beiden?«
    »Daß Nate da auf eine aalglatte Schlange hereingefallen ist und seine liebe Not haben wird, sie zu halten. Na, da haben wir mal

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