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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gewaltigen Irrtum.«
    Das Pochen in seinem Rücken, dort, wo sie ihre Zähne hineingegraben hatte, ließ ihn ein wenig hinterhältig werden. »Wir werden ja sehen.« Er schob sie zur Seite, drückte sie mit seinem Körpergewicht in die Matratze und hielt ihre Hände fest. »Wehr dich!« Pure Herausforderung schwang in seiner Stimme mit. »Auf diese Weise haben wir’s noch nie probiert, vielleicht gefällt es mir ja.«
    »Du elender Hundesohn!« Willa bäumte sich auf, und als er sie küssen wollte, biß sie erneut zu. Er wälzte sich, sie immer noch festhaltend, zur Seite, wohlweislich darauf bedacht, empfindliche Körperteile vor ihren Händen und Nägeln zu schützen. Ihr Knie verfehlte sein Ziel gerade so weit, daß er dankbar aufseufzte, dennoch brach ihm vor Schreck der kalte Schweiß aus. Mit seiner freien Hand riß er ihr das Hemd auf, rührte sie jedoch nicht weiter an. Vielleicht war eine kleine Rauferei genau das Richtige, um die Ängste zu vertreiben. Und als sie regungslos und mühsam nach Luft ringend neben ihm lag, wußte er, was sie beide als nächstes brauchten.
    »Laß mich los, du Feigling!«
    »Ich werde dich an die Bettpfosten ketten, wenn es sein muß, Willa, aber du bleibst hier, und wenn ich mit dir fertig
bin, dann wirst du schlafen, wirklich schlafen, ohne dich mit Alpträumen herumzuschlagen, das verspreche ich dir.« Sachte strich er mit den Lippen über ihre Schläfe, über ihre Wange, über ihr Kinn.
    »Laß mich gehen.«
    Ben hob den Kopf. Ihr Haar floß über den dunkelgrünen Cordbezug des Bettes, rote Flecken der Wut zeichneten sich auf ihren Wangen ab, und ihre Augen sprühten vor Zorn.
    »Ich kann nicht.« Er lehnte seine Stirn gegen ihre und fragte sich, ob sie wohl beide irgendwann einmal in der Lage sein würden, diese elementare Tatsache zu akzeptieren. »Ich kann dich einfach nicht gehenlassen.«
    Wieder fand sein Mund ihre Lippen, und er küßte sie langsam und ausdauernd, bis sie meinte, irgend etwas in ihr müsse zerspringen. »Nicht!« Sie drehte den Kopf zur Seite; sie war zu erschöpft, um sich noch länger gegen ihn zu behaupten. »Küß mich nicht auf diese Weise.«
    »Es ist für uns beide schwer.« Ben drehte ihr Gesicht wieder zu sich. Die Wut war aus ihren Augen verschwunden. Jetzt wirkten sie nur noch riesig, dunkel und matt. Sachte begann er von neuem, ihren Mund zu erforschen. »Gott, ich brauche dich, Willa. Wie konnte das nur geschehen?«
    Er riß sie mit sich, so daß sie sich hilflos dem Ansturm der Gefühle ergab, bis sich die Welt um sie herum zu drehen schien und ihr Herz jene Geheimnisse preisgab, die sie sich bislang noch nicht einmal selbst eingestanden hatte. Fast schluchzend stammelte sie seinen Namen, bevor sie endgültig den Halt verlor und sich vollkommen fallenließ. Als er den Kopf wieder hob, sah sie ihm ins Gesicht; in ein Gesicht, das sie ihr Leben lang kannte und das sie doch ständig neu entdeckte. »Laß meine Hände los, Ben!« Sie leistete keinen Widerstand mehr, schrie ihn auch nicht an, sondern wiederholte die Aufforderung lediglich mit ruhiger Stimme. »Laß meine Hände los!«
    Langsam lockerte er seinen Griff und gab sie frei. Als er sich von ihr lösen wollte, legte sie die Hände um sein Gesicht und zog ihn wieder zu sich herunter. »Küß mich«, murmelte sie, »so, wie ich es eben nicht wollte.«
    Er gehorchte, kostete den Augenblick voll aus und versank in ihr.
    Dann schob er ihr zerrissenes Hemd beiseite, um ihre Haut zu spüren, streichelte sie geschickt, bis sie der Lockung seiner Hände folgte und sich verlangend gegen seinen heißen Körper preßte, der ihr vorkam, als würde er innerlich glühen. Was auch immer er heute nacht von ihr fordern würde, sie würde es ihm gewähren. Was immer er suchen würde, sollte er finden. Der verzehrende, unausgesprochene Hunger floß von ihm zu ihr hinüber, und eine tiefe Befriedigung erfüllte sie, weil sie wußte, daß sie das besaß, was er so dringend brauchte.
    Das gewalttätige Feuer war erloschen, war murmelnden Seufzern, streichelnden Berührungen und wonnevollem Stöhnen gewichen.
    Unbemerkt ging der Mond auf, Nachtvögel machten sich auf die Jagd nach Beute, und der laue Frühlingswind ließ die Vorhänge leise flattern und strich kühlend über die erhitzten Leiber.
    Er zog sie hoch, um seine Hände in ihrem üppigen dunklen Haar zu vergraben und ihr die schwere Masse aus dem Gesicht zu streichen. Er lächelte sie an. Einige Sekunden lang hielt er sie still an sich

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