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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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von der Tankstelle veranlassen. Bring auch Adolfsson her.«
    Ein leichtes Klopfen ertönte. Niklasson trat ein.
    »Ich hab mit Natalie von OK-Q8 gesprochen«, sagte er. »Wir haben fünf Männer, die bereit sind, in einer Stunde neben Mehmedović bei der Gegenüberstellung zu stehen.«
    Jönsson saß noch mit dem Telefonhörer in der Hand da. Er machte Niklasson ein Zeichen, der sich setzte.
    »Haben die Leute von der Spurensicherung was gefunden?«, fragte er Enquist am Telefon.
    »Nichts, soweit ich weiß«, sagte Enquist. »Sollten sie was finden, rufen sie dich an. Määttä ist zu einer ersten Untersuchung zur ›Scheune‹ gefahren. Ich komm jetzt mit Adolfsson.«
    Jönsson legte auf und wandte sich Niklasson zu.
    »Wenn du die Gegenüberstellung organisierst, hol ich jetzt das Mädchen – Natalie, so heißt sie doch?«
    Niklasson erhob sich. An der Tür drehte er sich um.
    »Er wirkt nicht besonders erschüttert, finde ich. Eher selbstsicher.«
    »Vielleicht vergleicht er es mit der Situation im Krieg«, sagte Jönsson. »Diesmal ist er durchgekommen. Beim nächsten Mal nicht.«
     
    Natalie hatte gerade eine Grillwurst mit Brötchen verkauft, als Jönsson an die Kasse von OK-Q8 trat.
    »Das hier ist die reinste Würstchenbude geworden«, sagte sie. »Jeden Abend nach der Arbeit stinkt mein Haar wie die Pest. Bald eröffne ich hier noch ein Mittagsrestaurant. Hackfleisch in Benzin mariniert. Wie klingt das?«
    Jönsson betrachtete Natalies Haare. Sie waren jetzt grün.
    »Hatten Sie nicht … Könnten Sie wohl sofort mit mir aufs Polizeirevier fahren?«, fragte er.
    »Dauert es lange? Ich muss spätestens um sieben zurück sein. Dann geht Patrik und es ist niemand da, der meinen Dienst übernehmen kann.«
    »Wir sind innerhalb einer Stunde fertig«, sagte Jönsson. »Ich werde dafür sorgen, dass Sie zurückgebracht werden.«
    Sie stempelte sich aus der Kasse aus und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Ich sollte sie ganz abrasieren«, sagte sie, »wenn ich nicht so eine schöne Haarfarbe hätte. Wo steht Ihr Auto?«
     
    Auf dem Parkplatz des Polizeireviers trafen sie Enquist, der gerade mit Peter Adolfsson aus Surahammar kam. Jönsson begrüßte Adolfsson mit Handschlag.
    »Ich bin bereit«, sagte Peter Adolfsson.
    Die Gruppe, die Niklasson zusammengetrommelt hatte, bestand aus zwei Übersetzern, deren Muttersprache Serbokroatisch war, einem dunkelhaarigen Polizisten und zwei Einsitzenden aus dem Gefängnis in Västerås, beide im früheren Jugoslawien geboren. Zusammen mit Ismail Mehmedović stellten sie sich in einer Reihe hinter dem verspiegelten Fenster auf. Als Erster musste Peter Adolfsson sie ansehen.
    »Schau genau hin«, sagte Jönsson, der neben Peter stand. »Ist unter diesen Männern die Person, die du in der Brandnacht mit dem Kanister gesehen hast?«
    Peter stand still da, das Gesicht zum Fenster gewandt.
    »Nein«, sagte er. »Ich kenne keinen von ihnen.«
    »Könnte einer von ihnen die Person sein, die im Mercedes gesessen hat? Oder besser gesagt, die Person, die du vielleicht im Mercedes gesehen hast?«
    Peter stand still, als ob er sich konzentrierte.
    »Nein, ich erinnere mich nicht, wie der im Auto ausgesehen hat.«
    »Bist du sicher? Sieht keiner von denen jemandem ähnlich, den du in der Brandnacht gesehen hast?«
    »Nein.«
    »Okay, danke. Niklasson, kannst du Peter Adolfsson hinausbegleiten und Natalie bitten hereinzukommen?«
    Das Mädchen mit den grünen Haaren schaute nicht besonders lange hin.
    »Der mit der Nummer vier auf dem Bauch«, sagte sie.
    »Er hat den Kanister voll getankt.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Jönsson.
    »Ja, ganz sicher. Er ist reingekommen und hat das Benzin mit einem Tausender bezahlt. Da bin ich mir vollkommen sicher.«
    Jönsson nahm sie leicht am Arm und führte sie ins Nachbarzimmer.
    »Dann also vielen Dank«, sagte er. »Sie und Peter Adolfsson werden jetzt dorthin gebracht, wo sie hinwollen. Niklasson kümmert sich darum.«
    »Es tut mir Leid«, platzte Peter Adolfsson plötzlich heraus. »Ich hab’s so gut gemacht, wie ich konnte.«
    »Kein Problem«, sagte Jönsson. »Es wäre schön, wenn wir immer wissen, wo du dich in den nächsten Tagen aufhältst.«
    »Ich will nicht wegfahren«, antwortete Peter.
    »Ich auch nicht«, sagte Natalie. »Rufen Sie mich übers Handy an, wenn was ist.«
    »Wir treffen uns in einer Viertelstunde in meinem Zimmer«, sagte Jönsson zu Niklasson und Enquist.
    Auf dem Weg dorthin steckte Jönsson seinen Kopf

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