Der werfe den ersten Stein
Zimmer im ersten Stock des Präsidiums versammelt. Zwei von ihnen waren uniformiert. Alles waren Männer.
»Ich hab mir vorgestellt, dass wir so vorgehen«, sagte Jönsson, der hinter seinem Schreibtisch Platz nahm: »Karlsson und Agestål von unserer Einsatzmannschaft begleiten mich und nehmen ihn fest.«
Er zeigte auf die beiden uniformierten Männer, die leicht nickten.
»Dann bringen wir ihn nach Västerås zum Verhör. Währenddessen nehmen sich Eriksson und Määttä von der Spurensuche seine Wohnung und sein Auto vor.«
Jönsson sah Erkki Määttä an, der auf der anderen Seite des Schreibtisches saß, und dann Per Eriksson, der hinter seinem Kollegen stand.
»Wenn ihr damit fertig seid, macht ihr in Mehmedović’ Restaurant weiter. Ich möchte, dass ihr alles, was möglicherweise mit dem Brand zu tun haben könnte, mitbringt sowie das, was etwas über seine wirtschaftliche Lage aussagt. Und haltet die Augen offen, ob ihr Benzinquittungen findet.«
Er wandte sich zu Niklasson, der eingezwängt zwischen einem Aktenschrank und der Wand stand.
»Und du, Niklasson, verhörst die Ehefrau in der Wohnung. Verweigert sie die Aussage, bringst du sie zum Polizeirevier in Surahammar. Enquist hat die Schlüssel. Er befindet sich im Augenblick vor dem Haus von Mehmedović und passt auf, dass er nicht weggeht.«
»Während wir das alles erledigen, holt Enquist Peter Adolfsson …«
Jönsson unterbrach sich selber und wandte sich an die beiden von der Spurensuche.
»… das ist unser Hauptzeuge.«
»Aha«, sagte Erkki Määttä, ohne eine Miene zu verziehen.
»Wie gesagt«, fuhr Jönsson fort, »Enquist holt Adolfsson und bringt ihn zum Haus. Vielleicht kann er bestätigen, dass er Mehmedović’ Mercedes in der Brandnacht gesehen hat. Adolfsson ist schon benachrichtigt, dass wir ihn heute brauchen. Später müssen wir vielleicht die Zeugengegenüberstellung mit dem Mädchen von der OK-Tankstelle organisieren. Aber das hängt davon ab, was die Verhöre bringen und ob die Spurensuche etwas findet. In dem Fall soll Adolfsson sich auch Mehmedović anschauen.«
Einige Sekunden war es still.
»Keine Fragen? Dann fangen wir also an.«
Sie fuhren in drei Autos los, Karlsson und Agestål in ihrem Streifenwagen voran. Jönsson und Niklasson saßen in dem Auto dahinter und die Männer von der Spurensuche im letzten Wagen.
»Ob der Vogel noch im Nest ist?«, fragte Jönsson über Funk.
»Jedenfalls ist er nicht an der Vorderseite ausgeflogen«, antwortete Enquist.
Niklasson, der am Steuer saß, warf Jönsson einen Blick zu und hob die Augenbrauen.
»Was soll das denn nun wieder?«
»Man kann nicht ganz sicher sein, ob Mehmedović nicht den Polizeifunk abhört. Deshalb haben wir beschlossen, seinen Namen nicht zu nennen.«
»Das hab ich gehört.«
Sie parkten ihr Auto direkt hinter dem Einsatzwagen, der die Garagenausfahrt von Ismail Mehmedović’ Grundstück versperrte. Ohne ein Wort gingen Jönsson und die beiden uniformierten Polizisten rasch zur Haustür. Jönsson schlug mit der Faust dagegen, statt auf den Klingelknopf zu drücken.
Die Tür wurde nach wenigen Sekunden geöffnet. Es war dieselbe dunkelhaarige Frau, die auf dem Balkon gestanden hatte, als Jönsson und Enquist das erste Mal hier gewesen waren.
»Kriminalpolizei«, sagte Jönsson. »Wir möchten mit Ismail Mehmedović sprechen.«
»Er ist nicht da«, sagte die Frau. »Um was geht es?«
Die drei Polizisten gingen wortlos an ihr vorbei ins Haus. Ismail Mehmedović saß am Küchentisch. Er stellte eine Kaffeetasse auf die Untertasse und sah sie an.
»Sie sind wegen des Verdachts der Brandstiftung im Bürgerhaus vorläufig festgenommen. Kommen Sie mit. Stellen Sie sich hin und halten Sie die Hände vor den Körper.«
Mehmedović erhob sich und streckte die Hände vor.
Agestål legte ihm Handschellen an und führte ihn mit einem festen Griff um seinen Oberarm hinaus. Karlsson folgte ihnen auf den Fersen.
»Mit Ihnen möchten wir auch sprechen«, sagte Jönsson zu der Frau. »Wie heißen Sie?«
»Ich heiße Jasmina Mehmedović. Mein Mann hat nichts getan. Ich auch nicht.«
»Wir werden ja sehen. Mein Kollege Jan Niklasson wird sich mit Ihnen unterhalten.«
Im selben Moment kam Niklasson herein.
»Vielleicht können wir das hier in der Küche machen«, sagte er und setzte sich auf den Stuhl, auf dem Ismail Mehmedović gesessen hatte. »Würden Sie bitte auch Platz nehmen?«
Jasmina Mehmedović stellte ihren Stuhl Niklasson gegenüber hin.
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