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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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keinen Verdienst gehabt?«
    »Gute Arbeit, Niklasson«, sagte Kärnlund. »Jetzt hast du einiges, wonach du Mehmedović fragen kannst, Jönsson.«
    Er legte die Handflächen auf den Tisch, obwohl er selbst nicht aufstehen und gehen wollte. Das Zeichen galt Jönsson und Niklasson.
    »Wir warten auf Enquist«, sagte Jönsson, als sie draußen auf dem Flur waren. »Dann machen wir einen Schlenker zu Mehmedović.«
     
    Enquist betrat Jönssons Zimmer eine Stunde später.
    »Entschuldigung, dass ich mich etwas verspätet habe. Aber ich musste nach Hause fahren und Schuhe und Strümpfe wechseln.«
    Jönsson und Niklasson sahen einander an, sagten jedoch nichts.
    »Schade, dass das schöne Wetter vorbei ist«, sagte Enquist.
    »Überlassen wir das den Wetterfröschen im Fernsehen und konzentrieren uns auf die Ermittlung«, sagte Jönsson. »Was haben die Kellnerin, der Discjockey und der Koch gesagt?«
    »Mit dem Koch hab ich nicht gesprochen«, sagte Enquist. »Er ist schon um zwölf gegangen. Aber die Kellnerin, Liisa Kiivirantta, war gut.«
    »Wie bitte?«, platzte Niklasson heraus.
    »Ich meine, sie konnte gut erzählen.«
    »Ach? Und was hat sie gesagt?«
    »Na ja, nicht viel, wenn ich ehrlich sein soll. Sie war sehr erstaunt darüber, dass wir Mehmedović festgenommen haben. In der Brandnacht ist sie fünf Minuten bevor das Lokal geschlossen wurde, gegangen und hat nichts von Bedeutung gesehen, wie ich finde. Außer einer Sache vielleicht.«
    »Und das wäre?«, fragte Jönsson.
    »Dass Mehmedović gern und oft Whisky bei der Arbeit trinkt. Und dass er es auch in der Brandnacht getan hat.«
    »Er ist Bosnier«, sagte Niklasson. »Moslem. Die trinken doch keinen Alkohol.«
    »Wenn das so wäre, sollte er wohl keinen Pub besitzen«, sagte Jönsson.
    »Ich kann nur wiedergeben, was sie mir erzählt hat«, sagte Enquist. »Sie behauptet aber mit Sicherheit, dass er sich nicht hinters Steuer setzt, wenn er getrunken hat. Wir müssen ihn selbst danach fragen. Falls das für den Zusammenhang von Bedeutung ist.«
    Er holte einen Block aus seiner Gesäßtasche.
    »Aber der Discjockey, wartet mal …«
    Enquist blätterte in seinem Notizblock.
    »… Fredrik Tillman, der hat etwas Interessantes gesagt. Dass nämlich noch ein Gast dasaß, als er Viertel nach zwei gegangen ist. Jemand, der aussah wie ein Jugoslawe. Seine Personenbeschreibung war etwas mager; was er aber beschreiben konnte, weicht nicht markant von Peter Adolfssons Beschreibung des Kanistermannes ab. Es könnte der unbekannte Dragan sein.«
    Jönsson reichte Enquist Niklassons Protokoll.
    »Fräulein Kiivirantta scheint ja auch interessant zu sein«, sagte Jönsson. »Wenngleich nicht direkt für die Ermittlung. Schau mal hier, Enquist. Es geht um Mehmedović’ wirtschaftliche Lage.«
    Jönsson und Niklasson ließen Enquist ungestört lesen.
    »Schwarzgeld«, sagte er und schaute von den Papieren auf. »Und diese Einnahmen von 61 Kronen in der Brandnacht sagen uns etwas Wichtiges. Liisa Kiivirantta hat gesagt, dass an jenem Abend ungefähr zwanzig Gäste im Lokal waren. Nicht viele, aber die haben ja wohl nicht nur drei Kronen pro Person ausgegeben.«
    »Ja?«, sagte Jönsson. »Und?«
    »Nehmen wir mal an, der Durchschnittsgast gibt 150 Kronen aus«, sagte Enquist, »das bedeutet bei zwanzig Gästen 3000 Kronen. Ausgerechnet an diesem Abend weist Mehmedović sehr niedrige Einnahmen nach. Könnte es sein, dass er Dragan, den Unbekannten, bezahlt hat, damit er ihm hilft, das Bürgerhaus anzuzünden? Und das einzige Geld, womit er seinen neuen Freund bezahlen konnte, war das Geld in der Kasse?«
    Jönsson und Niklasson sahen Enquist schweigend an.
    »Also wirklich, Enquist«, sagte Jönsson. »So viel Genie hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    Er stand heftig vom Stuhl auf.
    »Enquist«, sagte er, »überleg dir, was wir tun müssen, um Dragan und seinen Fiat zu finden. Niklasson, du und ich holen jetzt mal Mehmedović aus den Katakomben rauf.«
    Niklasson blieb sitzen.
    »Du hast eins vergessen«, sagte er. »Mehmedović will ab jetzt einen Rechtsanwalt dabeihaben.«
    »Scheiße!«, fluchte Jönsson. »Ruf Susanne, oder wie sie noch heißt, an.«
     
    Eine Dreiviertelstunde später betrat Susanne Norman Jönssons Dienstzimmer. Ihre blauen Augen bohrten sich wie Laserstrahlen in die drei Männer, die dort auf ihren Stühlen saßen.
    »Danke, ich stehe gern«, sagte sie.
    Enquist und Niklasson erhoben sich sofort. Susanne Norman rührte sich nicht.
    »Wer von

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