Der werfe den ersten Stein
er. »Und?«
»Doch, ich hab nachgedacht.« Elina zögerte. »Wie gesagt, ich freu mich, dass du gerade mich gefragt hast. Aber ich bleibe doch lieber bei der Kripo. Die ist im Augenblick für mich das Richtige.«
»Wie du willst. Vielleicht später mal, wenn du reifer geworden bist und weißt, was das Beste für dich und deine Karriere ist.«
Er grinste.
»Wie geht es übrigens im Fall der Brandstiftung voran? Du weißt doch, dass ich in Surahammar wohne? Am Ortsrand.«
»Nein, das wusste ich nicht. Aber ich hab nicht viel zu erzählen. Ich war nur ein paar Tage zu Anfang der Ermittlungen dabei, und ich glaube nicht, dass Jönsson mich vermisst.«
»Jönsson glaubt an die Frauenquote. Es muss genauso viele weibliche Polizisten wie Polizeihunde geben. Und mich hat Kommissar Jönsson noch nicht gefragt. Obwohl er weiß, dass ich fast alles von dem Ort weiß. Manche sind sich eben selbst genug.«
»Und eine wie ich ist sich auch selbst genug«, sagte Elina. »Bis später.«
Sie ging in ihr Zimmer. Auf dem Schreibtisch häuften sich nicht erledigte neue Anzeigen. Lustlos blätterte sie in den Papieren. Sie wusste immer noch nicht recht, was sie eigentlich wollte.
Vielleicht mache ich es falsch, dachte sie. Vielleicht sollte ich etwas Neues ausprobieren.
Telefonklingeln riss sie aus ihren Gedanken.
»Ich bin’s«, hörte sie Kärnlund sagen. »Kommst du bitte mal in mein Zimmer?«
»Mach die Tür hinter dir zu«, sagte er, als sie eintrat.
»Bitte setz dich.«
Er stützte die Ellenbogen auf den Schreibtisch.
»Du warst ja dabei, als wir mit der Ermittlung der Brandstiftung angefangen haben«, sagte er, »und hast unseren wichtigsten Zeugen, Peter Adolfsson, getroffen. Jetzt ist etwas Merkwürdiges passiert. Wir haben eine Anzeige von Frau Margareta Adolfsson aus Surahammar bekommen. Sie hat heute Morgen angerufen und gesagt, ihr Mann sei seit gestern Nachmittag verschwunden.«
Er nahm ein Blatt Papier hervor.
»Nach ihrer Aussage hätte Bertil Adolfsson gestern um sechzehn Uhr von der Arbeit kommen sollen. Frau Adolfsson selbst war zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause, sie ist etwas später gekommen. Der Mann war nicht da und ist seitdem nicht mehr aufgetaucht. Sie gibt an, sie habe abends Bekannte in Blekinge angerufen, aber niemand scheint zu wissen, wo er ist.«
»Bertil und Margareta«, sagte Elina. »Sind das Peter Adolfssons Eltern?«
»Genau. Nicht dass ich einen Zusammenhang mit dem Feuer erkennen könnte, aber wer weiß? Ismail Mehmedović sitzt hinter Schloss und Riegel, er kann mit dem Verschwinden also nichts zu tun haben. Vielleicht hat Bertil Adolfsson seine Familie einfach satt und ist abgehauen. So was ist ja schon öfter vorgekommen in der Weltgeschichte. Egal, seine Frau ist jedenfalls der Meinung, dass er nicht dort ist, wo er sein sollte.«
»Ist das nicht ein Fall für die Polizei in Hallstahammar?«
»Normalerweise ja. Ich hab mit dem Dezernatschef in Hallsta telefoniert. Er hat zu wenig Leute. Und da die Angelegenheit theoretisch mit dem Brand zu tun haben könnte, übernehmen wir sie. Jönssons Gruppe kann sich nicht auch noch darum kümmern, die haben schon alle Hände voll zu tun. Deswegen möchte ich gern, dass du dich der Sache annimmst. Hier ist die Anzeige.«
Er reichte Elina das Blatt. Sie stand auf, um zu gehen.
»Wiik, bis auf weiteres behandeln wir den Fall wie ein normales Verschwinden. Geh also routinemäßig vor. Aber nimm ihn gleich in Angriff.«
In ihrem Zimmer klickte Elina Wiik sich am Computer in die Personaldaten der Familie Adolfsson ein. Dann kontrollierte sie, ob einer von ihnen vorbelastet war. Niemand war wegen eines Vergehens bestraft worden. Danach hob sie den Hörer ab und rief Niklasson an. Jönsson wäre vermutlich die richtige Person gewesen, zu der sie Kontakt aufnehmen müsste, aber sie hatte keine Lust, mit ihm zu sprechen.
»Ich bin gerade zur Tür hereingekommen«, schnaufte Niklasson. »Ich hab viel zu tun.«
»Es geht ganz schnell«, sagte Elina. »Dass Peter Adolfsson Zeitungsbote ist, weiß ich, aber was machen seine Mutter und sein jüngerer Bruder?«
»Warum fragst du danach?«
»Weil der Vater der Familie, Bertil, seit gestern Nachmittag verschwunden zu sein scheint.«
»Verschwunden? Wieso?«
»Gute Frage, Niklasson. Ich soll versuchen, es herauszufinden.«
»Aha. Der Bruder ist genau wie Peter Zeitungsbote. Die Mutter auch, aber nur in Ausnahmefällen. Vermutlich ist sie überwiegend Hausfrau.«
»Ist dir irgendetwas
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