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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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in Los Angeles hineinzubekommen.“
    „Das lassen Sie meine Sorge sein, Hidetawa. Es ist alles bestens organisiert. Sie haben es ja selbst gehört, der Mann spricht deutsch wie ein Deutscher. Wir haben einen guten deutschen Paß für ihn besorgt und alles andere vorbereitet. Der Mann wird zur rechten Zeit auf seinem Posten in Los Angeles sein und nach unseren Weisungen arbeiten.“
    Yoshika und Hidetawa waren in recht zufriedener Stimmung, während ihr schneller Wagen sie wieder nach New York brachte. —
    Viel weniger zufrieden waren die Herren Tredjakoff, Bunnin und Perrow. Die hatten leider feststellen müssen, daß sie, obwohl in dem Besitz der drei Tresorschlüssel, noch recht weit von dem ersehnten Ziel entfernt waren. Durch einen Zufall hatten sie erfahren, daß schwere Zeitschlösser den Tresor im Reading-Haus dreiundzwanzig Stunden des Tages sperrten und nur für eine Stunde nachmittags von fünf bis sechs freigaben. Jeder Versuch, sich nachts mit den glücklich erbeuteten Nachschlüsseln an den Panzerschrank zu machen, wurde dadurch illusorisch. Sie hatten lange und vorläufig noch fruchtlose Beratungen, um einen Ausweg aus dieser fast hoffnungslosen Lage zu finden.
    Seit den ersten Tagen des Septembers hatten die Titelseiten aller Zeitungen der Welt nur noch Platz für das Reading-Rennen.
    Fieberhaft wurden die Reisen der verschiedenen Teilnehmer zu ihren Startpunkten verfolgt und ihre Ankunft ausführlich beschrieben. Die Namen der amerikanischen Zeitnehmer, die das Kuratorium zu den Start- und Kontrollpunkten entsandte, waren jetzt mehr in aller Munde als diejenigen der berühmtesten Filmstars und Boxer. Fast schien eine weitere Steigerung der allgemeinen Spannung und Aufregung nicht mehr denkbar zu sein, und doch ging die Kurve dieses Sensationsfiebers, von dem die ganze Welt befallen war, noch immer weiter in die Höhe. Am 18. September entschlossen sich die Rundfunkgesellschaften der Vereinigten Staaten zu einem permanenten Dienst, um ihren Hörern auch zu jeder Nachtstunde das Neueste bringen zu können. Am 10. folgten sämtliche europäischen Sendegesellschaften dem amerikanischen Beispiel. Auch im Fernsehprogramm nahm das Reading-Rennen den Hauptteil ein. Die Zeitungen und Illustrierten überboten sich in der Ausgabe von Extrablättern und Sondernummern, um den Funkdiensten einigermaßen nachzukommen.
    In Eisenbahnen und Autobussen hörte man von nichts anderem als dem Reading-Rennen. An den Börsen und in den Büros, gleichviel ob in Europa oder in Australien, erlitt die Abwicklung der Geschäfte empfindliche Störungen.
    Das Geschäft der Herren Harrow & Bradley hatte einen Aufschwung und Umfang angenommen, den sich die Begründer in ihren kühnsten Träumen nie zu erhoffen gewagt hatten.
    Und neben Harrow & Bradley gab es tausend andere, die sich in den letzten Wochen diesem lukrativen Geschäft zugewandt hatten. Nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa schossen die Buchmacherbüros wie Pilze aus der Erde.
    Wie im Taumel verstrichen die beiden letzten Tage, dann kam die Sonne des 22. September über den Atlantik herauf.
    In Millionen von Privatwohnungen, in allen Redaktionen der Welt waren die Rundfunk- und Fernseh-Empfänger eingeschaltet. Seit elf Uhr lief der große Reading-Sender im Rockefeller-Haus der New Yorker Radio-City. Im Senderaum waren die Mitglieder des Kuratoriums, an ihrer Spitze John Sharp, versammelt. Nur Frank Kelly fehlte. Der weilte bereits seit zwei Wochen mit seinen Mannschaften und einem großen Maschinenpark in Manila auf Luzon.
    In der Mitte des Senderaumes hing das schwere Blockmikrophon. Zwei große astronomische Standuhren an der Stirnwand des Raumes zerteilten die Zeit mit langsamem Pendelschlag In Sekunden. Die eine von ihnen stand mit der Sternwarte auf dem Mount Hamilton, die andere mit der Warte von Pasadena in direkter Kabelverbindung. So war Vorsorge getroffen, daß keine dieser beiden Uhren um mehr als eine hundertstel Sekunde von der Ortszeit abweichen konnte.
    In absolutem Gleichmaß schwangen die beiden Pendel, im Gleichmaß drehten sich die Sekundenzeiger, langsam krochen die Minutenzeiger über die Zifferblätter ... noch zehn Minuten bis zwölf ... noch fünf ... noch drei ... noch zwei ... noch eine.
    John Sharp trat vor das Mikrophon. In Jeder Hand eine Pistole. Sollte der Startschuß aus der ersten versagen, konnte er sofort mit der zweiten feuern.
    Noch fünf Sekunden ... zwei Sekunden ... eine Sekunde .
    . . Ein Schuß dröhnte

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