Der widerspenstige Planet
hinein.
»Ich möchte eine Pistole«, sagte er zu dem schnurrbärtigen Mann hinter dem Verkaufstresen.
»Eine Pistole. Und was für eine Pistole?«, fragte der Mann.
»Haben Sie Strahlenpistolen?«
Der Mann nickte und schritt an eine Schublade. Er holte eine glitzernde Pistole mit Kupferbeschlägen hervor.
»Das hier«, sagte er, »ist ein Sonderangebot. Es ist ein echter Sailes-Byrn-Nadelstrahler, der für die Großwildjagd auf der Venus benutzt wird. Damit können Sie auf fünfhundert Meter alles niedermähen, was geht, krabbelt oder fliegt. An der Seite befindet sich ein Streuungswähler. Sie können breit streuen für nahe Ziele, oder den Nadelstrahl für weit entfernte Ziele dünn bündeln.«
»Schön, schön«, sagte Blaine und zog Banknoten aus seiner Tasche.
»Dieser Knopf hier«, erklärte der Pfandleiher, »reguliert die Länge des Strahls. So, wie er eingestellt ist, bekommen Sie den Standard-Bruchteilschub. Einmal klicken, und es verlängert sich auf eine Viertelsekunde. Auf Automatik eingestellt, mäht es wie eine Sense. Die Waffe hat eine Energieversorgung von mehr als vier Stunden und in der Originalverpackung sind noch über drei Stunden drin. Sie können Sie auch in Ihrer Heimwerkstatt verwenden. Wenn Sie einen speziellen Aufsatz daran befestigen und einen Widerstand einkoppeln, um die Energieabgabe zu dämpfen, dann können Sie damit Plastik besser zersägen als mit einer Säge. Es gibt noch einen anderen Dämpfer, mit dem sie sich in einen Lötkolben verwandeln lässt. Die Dämpfer können Sie auch im Paket zu Sonder…«
»Ich kaufe sie«, unterbrach ihn Blaine.
Der Pfandleiher nickte. »Darf ich bitte Ihren Waffenschein sehen?«
Blaine zog seinen Jagdschein hervor und zeigte ihn dem Mann. Der Pfandleiher nickte und füllte mit nervtötender Langsamkeit eine Quittung aus.
»Machen Sie sich keine Umstände. Ich nehme sie so.«
Der Pfandleiher sagte: »Das macht dann fünfundsiebzig Dollar.« Als Blaine das Geld über den Tresen schob, blickte der Pfandleiher auf einer Liste nach, die hinter ihm an der Wand hing. »Halt!«, sagte er plötzlich.
»Was?«
»Ich kann Ihnen die Waffe nicht verkaufen.«
»Warum nicht?«, fragte Blaine. »Sie haben doch meinen Jagdschein gesehen.«
»Aber Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie ein registriertes Opfer sind. Sie wissen doch, dass Opfer keine Waffen besitzen dürfen. Ihr Name ist uns vor einer halben Stunde reingeblitzt worden. Mr. Blaine, Sie können nirgendwo in New York legal eine Waffe kaufen.«
Der Pfandleiher schob ihm die Banknoten wieder zu. Blaine griff nach dem Nadelstrahler. Doch der Pfandleiher war schneller und richtete ihn auf ihn.
»Ich sollte denen die Mühe ersparen«, sagte er. »Sie haben doch Ihr verdammtes Jenseits. Was wollen Sie denn noch?«
Blaine blieb stocksteif stehen. Der Pfandleiher senkte die Pistole.
»Aber das ist nicht meine Aufgabe«, sagte er. »Die Jäger kriegen Sie noch früh genug.«
Er griff unter den Tresen und drückte auf einen Knopf. Blaine drehte sich um und rannte aus dem Laden. Es wurde langsam dunkel. Aber sein Standort war jetzt bekannt. Die Jäger würden ihn bald umzingelt haben.
Er meinte zu hören, dass jemand seinen Namen rief. Er drängte sich jedoch unbeirrt durch die Menschenmenge, blickte nicht zurück und dachte fieberhaft darüber nach, wie er sich retten konnte. Er konnte doch nicht auf diese Weise sterben! Er war doch nicht einhundertzweiundfünfzig Jahre durch die Zeit gereist, nur um im Angesicht einer Million Leute erschossen zu werden! Das war einfach nicht gerecht!
Er bemerkte einen Mann, der dicht hinter ihm war und ihn angrinste. Es war Theseus, der mit gezückter Waffe auf ein freies Schussfeld wartete.
Blaine rannte plötzlich los, im Zickzack durch die Menge, und bog scharf in eine Seitenstraße ab. Er lief die Straße hinunter und blieb plötzlich stehen.
Am Ende der Straße, silhouettenhaft im Gegenlicht, stand ein Mann. Der Mann hatte einen Arm in die Hüfte gestemmt, den anderen hatte er in Schusshaltung erhoben. Blaine zögerte und sah sich nach Theseus um.
Der kleine Jäger feuerte und versengte Blaines Ärmel. Blaine rannte auf eine offene Tür zu, die ihm vor der Nase zugeschlagen wurde. Ein zweiter Schuss versengte sein Jackett.
Mit entsetzlicher Klarheit sah er die Jäger näher kommen. Theseus dicht hinter ihm, der andere Jäger noch weiter entfernt und den Fluchtweg nach vorn abschneidend. Blaine lief mit bleischweren Füßen auf den weiter
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