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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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sagte Kean und setzte sich neben Blaine. »Ist ein Jammer.«
    »Mr. Kean«, sagte Smith, »wenn ich Ihre Erlaubnis haben könnte, ihn durch den alten Holland-Tunnel nach New Jersey zu bringen …«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Kean, »aber das kann ich nicht gestatten.«
    Blaine blickte um sich und merkte, dass er von einem Dutzend zerlumpter Zombies umgeben war.
    »Ich habe mit den Jägern gesprochen«, sagte Kean, »und habe ihnen mein Wort gegeben, dass Sie innerhalb der nächsten halben Stunde wieder oben auf der Straße sein werden. Sie müssen jetzt gehen, Blaine.«
    »Aber warum haben Sie das getan?«
    »Wir können es uns einfach nicht erlauben, Ihnen zu helfen«, sagte Kean. »Ich bin schon beim ersten Mal ein ungewöhnliches Risiko eingegangen, als ich Ihnen gestattet habe, sich an Reillys Grabmal zu vergehen. Aber ich habe es für Smith getan, dessen Schicksal ja irgendwie mit dem Ihren verknüpft zu sein scheint. Und Smith gehört zu meinen Leuten. Doch das jetzt ist einfach zu viel. Sie wissen ja, dass man uns hier in unserer unterirdischen Behausung lediglich duldet.«
    »Das weiß ich«, sagte Blaine.

    »Smith hätte an die Folgen denken müssen. Als er dieses Gitter für Sie öffnete, sind die Jäger hereingeströmt. Sie haben Sie nicht gefunden, aber sie wussten, dass Sie irgendwo hier unten sein mussten. Also haben sie immer weiter nach Ihnen gesucht. Und wie sie gesucht haben! Dutzende von ihnen, die unsere Gänge durchforsteten, unsere Leute herumschubsten, Drohungen ausstießen, brüllten, in ihre kleinen Funkgeräte sprachen. Reporter sind auch dagewesen und Passanten von der Straße, die gaffend herumstanden. Da sind ein paar von den jüngeren Jägern nervös geworden und haben angefangen, auf die Zombies zu schießen.«
    »Es tut mir leid, das zu hören«, sagte Blaine.
    »Es war nicht Ihre Schuld. Aber Smith hätte es besser wissen müssen. Die Welt des Untergrunds ist kein unabhängiges Königreich. Wir dürfen nur hier sein, solange man uns duldet, aufgrund eines stillschweigenden Einverständnisses, das jederzeit widerrufen werden kann. Also habe ich mit den Jägern und Reportern gesprochen.«
    »Was haben Sie ihnen gesagt?«, fragte Blaine.
    »Ich habe ihnen gesagt, dass ein defektes Gitter unter Ihnen nachgegeben habe, und behauptet, dass Sie durch Zufall hereingekommen seien und fortgekrochen seien. Ich habe ihnen versichert, dass kein Zombie daran beteiligt gewesen sei. Und dass wir Sie gefunden haben und Sie binnen einer halben Stunde wieder hoch an die Erdoberfläche auf die Straße bringen werden. Ich gab ihnen mein Wort darauf und sie sind verschwunden. Ich wünschte, ich hätte anders handeln können.«
    »Ich kann es Ihnen nicht verdenken«, sagte Blaine und erhob sich mühsam.
    »Ich habe ihnen nicht gesagt, wo Sie wieder hinauskommen werden«, fuhr Kean fort. »So haben Sie wenigstens eine vielleicht noch größere Chance als vorher. Ich wünschte,
ich hätte mehr für Sie tun können, aber ich kann es nicht zulassen, dass der Untergrund ein Schauplatz für Jagden wird. Wir müssen neutral bleiben, dürfen niemanden verärgern, niemanden erschrecken. Nur so wird es uns gelingen, so lange zu überleben, bis ein aufgeklärteres Zeitalter angebrochen ist.«
    »Wo werde ich rauskommen?«, fragte Blaine.
    »Ich habe einen unbenutzten U-Bahn-Ausgang an der westlichen 79. Straße ausgesucht«, sagte Mr. Kean. »Von dort aus sollten Sie eigentlich einen guten Start haben. Und ich habe noch etwas getan, was ich vielleicht lieber nicht hätte tun sollen.«
    »Und was ist das?«
    »Ich habe mit jemandem gesprochen, den Sie kennen. Die Person wartet am Ausgang auf Sie. Aber bitte sagen Sie niemandem etwas davon. Und jetzt müssen wir uns beeilen.«
    Mr. Kean führte die Prozession durch das verschlungene Labyrinth des Untergrunds und Blaine bildete das Ende. Sein Kopfschmerz ließ langsam nach. Schon bald kamen sie an Betonstufen und blieben stehen.
    »Hier ist der Ausgang«, sagte Kean. »Viel Glück, Blaine!«
    »Danke«, sagte Blaine. »Und Smith – vielen Dank.«
    »Ich habe getan, was ich konnte«, sagte Smith. »Wenn Sie sterben sollten, werde ich wohl auch sterben. Wenn Sie überleben, dann will ich versuchen, mich weiter zu erinnern.«
    »Und wenn Sie sich erinnern sollten?«
    »Dann werde ich kommen und Sie aufsuchen«, sagte Smith. Blaine nickte und erklomm die Stufen.

    Draußen war tiefe Nacht und die 79. Straße schien leer zu sein. Blaine stand am Ausgang, sah um

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