Der widerspenstige Planet
will. Außerdem sind die Marquesas ein unabhängiges kleines Land, seit die Franzosen sie aufgegeben haben, also müsste Rex dort eine besondere Jagdgenehmigung einholen. Alles in allem also gerade ein bisschen zu viel Aufwand für alle Beteiligten. Die US-Regierung lässt die Sache dann zweifellos fallen und ich glaube, dass Rex Sie dann auch in Ruhe lassen wird.«
»Ist das sicher?«, fragte Blaine.
»Natürlich nicht. Es ist nur eine Vermutung. Aber sie klingt sehr vernünftig.«
»Könnten wir mit Rex nicht zuvor eine Abmachung treffen?«
Orc schüttelte den Kopf. »Um ein Geschäft machen zu können, müssen Sie etwas anzubieten haben, Tom. Solange Sie sich in New York aufhalten, ist es für sie einfacher und sicherer, Sie zu töten.«
»Ich glaube, Sie haben Recht«, sagte Blaine. »Wie werden Sie mich rausschaffen?«
Orc und Joe blickten einander unglücklich an. Orc sagte: »Tja, das war unser großes Problem. Es schien überhaupt keine Möglichkeit zu geben, Sie lebendig rauszubekommen.«
»Mit Heli oder Jet?«
»Die müssen an den Luftzollstationen landen und da warten die Jäger schon auf Sie. Bodenfahrzeuge scheiden ebenfalls aus.«
»Verkleidung?«
»Hätte vielleicht während der ersten Jagdstunde noch klappen können. Jetzt ist das unmöglich, selbst wenn wir eine volle Gesichtschirurgie bei Ihnen ausführten. Inzwischen sind die Jäger mit Identitätsscannern ausgerüstet. Sie würden Sie sofort durchschauen.«
»Also gibt es gar keine Möglichkeit?«, fragte Blaine.
Orc und Joe wechselten wieder unbehagliche Blicke miteinander. »Es gibt«, sagte Orc, »nur einen Weg. Aber den werden Sie vermutlich nicht besonders mögen.«
»Ich will am Leben bleiben. Was ist das für ein Weg?«
Orc machte eine Pause und zündete sich eine weitere Zigarre an. »Wir haben vor, Sie schockzugefrieren, fast bis zum absoluten Nullpunkt, wie für eine Raumreise. Dann werden wir Ihren Körper in einem Container mit gefrorenem Rindfleisch verschiffen. Sie werden sich in der Mitte der Ladung befinden, also werden Sie auch höchstwahrscheinlich nicht entdeckt werden.«
»Klingt riskant«, sagte Blaine.
»Nicht allzu riskant«, meinte Orc.
Blaine runzelte die Stirn, weil er spürte, dass irgendetwas nicht stimmte. »Ich werde dann wohl bewusstlos sein, oder?«
»So funktioniert das nicht«, erklärte Orc. »Tatsache ist, dass Sie und Ihr Körper sich voneinander trennen müssen. Das ist der Teil, von dem ich befürchtet hatte, dass er Ihnen nicht gefallen würde.«
»Was zum Teufel sagen Sie da?«, fragte Blaine und stand auf.
»Immer mit der Ruhe«, sagte Orc. »Setzen Sie sich, rauchen Sie eine Zigarette, trinken Sie einen Schluck Wein. Es ist so, Tom: Wir können keinen schockgefrorenen Körper zusammen mit seinem Geist verschiffen. Auf so etwas warten die Jäger ja gerade. Können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn sie die Schiffsladung kontrollieren und mit ihren Scannern feststellen, dass sich in dem Rindfleisch ein Geist befindet? Dann ist der Teufel los. Adieu la musique! Ich versuche nicht, Sie reinzulegen, Tom. Aber so geht das einfach nicht.«
»Was wird dann aus meinem Geist?«, fragte Blaine und setzte sich wieder.
»Da kommt Joe ins Spiel«, sagte Orc. »Sag es ihm, Joe.«
Joe nickte schnell. »Mein Freund, die Antwort lautet Transplantation.«
»Transplantation?«
»Ich habe Ihnen doch davon erzählt«, sagte Joe. »An jenem unheilvollen Abend, als wir uns kennengelernt haben. Erinnern Sie sich noch? Transplantation, der große Freizeitspaß, das Spiel, das von jeder beliebigen Anzahl von Personen gespielt werden kann, der Kitzel für abgeschlaffte Geister, das Tonikum für müde Körper. Mr. Blaine, wir haben ein weltweites Netz von Transplantationsteilnehmern.
Leute, die gerne tauschen, Männer und Frauen, die es leid sind, immer denselben ollen Körper bewohnen zu müssen. Wir werden Sie in die Organisation einschleusen.«
»Sie wollen meinen Geist über Land verschiffen?«, fragte Blaine.
»Genau das ist es! Von Körper zu Körper«, sagte Joe. »Glauben Sie mir, es ist sowohl lehrreich als auch unterhaltsam.«
Blaine sprang derart unbeherrscht auf die Beine, dass er seinen Stuhl umkippte. »Von wegen!«, sagte er. »Ich habe Ihnen damals schon gesagt und ich sage es jetzt wieder, dass ich Ihr lausiges kleines Spielchen nicht mitmachen werde! Ich werde mein Glück anderswo versuchen.«
Er ging auf die Tür zu.
Joe sagte: »Ich weiß ja, dass es ein wenig beängstigend
Weitere Kostenlose Bücher