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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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los.«
    »Natürlich gibt es Ärger«, sagte Blaine. »Aber deshalb brauchen wir doch nicht wegzulaufen. Hör mit dem Packen auf und hör mir eine Minute zu! Was meinst du, könnte mir schon Schlimmes passieren?«
    »Wir werden nicht hierbleiben, um das herauszufinden«, verkündete sie entschlossen.
    Sie fuhr damit fort, Kleider in einen Koffer zu werfen, bis Blaine ihre Hände festhielt.
    »Beruhige dich«, erklärte er. »Ich werde nicht vor Smith davonlaufen.«
    »Aber das ist das einzig Vernünftige, was du machen kannst«, sagte Marie. »Er bedeutet Gefahr, aber er hat bestimmt nicht mehr lange zu leben. Höchstens noch ein paar Monate, Wochen vielleicht noch, dann ist er tot. Er hätte schon längst sterben sollen, dieser verfluchte Zombie! Tom, lass uns verschwinden!«

    »Bist du verrückt geworden, oder was ist los?«, fragte Blaine. »Was immer er will, ich werde damit schon fertig.«
    »So etwas Ähnliches habe ich dich doch schon einmal sagen hören«, erwiderte Marie.
    »Damals sahen die Dinge anders aus.«
    »Jetzt sind sie auch anders! Tom, wir könnten uns den Kutter noch einmal leihen. Davis würde uns helfen. Und wir würden einfach auf See …«
    »Nein! Ich will verflucht sein, wenn ich jetzt weglaufe! Vielleicht ist dir das entfallen, Marie, aber Smith hat mir das Leben gerettet.«
    »Aber wozu hat er es dir gerettet?«, weinte sie. »Tom, ich warne dich! Du darfst ihn nicht treffen, nicht wenn er seine Erinnerung wiedergefunden hat!«
    »Moment mal«, sagte Blaine. »Gibt es da etwas, was du weißt? Etwas, das ich nicht weiß?«
    Sofort wurde sie ruhig. »Natürlich nicht.«
    »Marie, sagst du mir die Wahrheit?«
    »Sicher, Liebling. Aber ich habe Angst vor Smith. Bitte, Tom. Hör ein einziges Mal auf mich. Tu es mir zuliebe. Lass uns gehen.«
    »Ich werde niemals im Leben mehr vor jemandem davonlaufen«, erklärte Blaine fest. »Ich lebe hier. Dies ist mein Zuhause. Und damit Schluss.«
    Marie setzte sich und sah plötzlich sehr erschöpft und müde aus. »In Ordnung, Liebling. Tu, was du für richtig hältst.«
    »Das klingt schon besser«, bedankte sich Blaine. »Ich werde schon damit fertigwerden. Keine Angst.«
    »Sicher wirst du das«, sagte Marie.
    Blaine hängte die Kleider wieder in den Schrank und brachte die Koffer zurück an ihren Aufbewahrungsort. Dann setzte er sich ins Wohnzimmer und wartete. Äußerlich
war er ganz ruhig. Aber in Gedanken kehrte er zu der Tür mit den ägyptischen Hieroglyphen und den chinesischen Ideogrammen zurück, trat wieder durch sie hindurch in die marmorne Halle des Palasts des Todes mit ihrem goldenen und bronzenen Sarkophag. Und er hörte wieder, wie Reillys schrille Stimme aus einem silbernen Nebel heraus schrie:
    »Es gibt Dinge, die Sie nicht sehen können, Blaine, aber ich kann sie sehen. Ihre Zeit auf Erden wird kurz sein, schmerzlich kurz. Sie werden von denjenigen verraten werden, denen Sie vertraut haben, und diejenigen, die sie hassen, werden sie überwältigen. Sie werden sterben, Blaine, nicht in ein paar Jahren, sondern bald, viel schneller, als Sie glauben. Sie werden betrogen werden und Sie werden von eigener Hand sterben.«
    Dieser verrückte alte Mann! Blaine fröstelte es und er sah zu Marie hinüber. Sie saß mit niedergeschlagenen Augen da und wartete. Also wartete auch er.
    Nach einer Weile hörten sie ein leises Klopfen an der Tür.
    »Herein«, rief Blaine, wer immer es auch sein mochte.

34
    Blaine erkannte Smith sofort, selbst mit dem falschen Bart und dem braunen Bühnen-Make-up. Der Zombie kam hereingehinkt und brachte einen schwachen Geruch nach Verwesung mit sich, den selbst das schwere Rasierwasser nur unvollkommen überlagern konnte.
    »Entschuldigen Sie die Verkleidung«, sagte Smith. »Ich wollte Sie damit nicht täuschen oder sonst irgendjemanden. Ich trage sie nur, weil mein Gesicht inzwischen für
jeden anderen zu einer Zumutung geworden ist. Ich kann es nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen.«
    »Sie haben einen weiten Weg hinter sich«, bemerkte Blaine.
    »Ja, ziemlich weit«, stimmte Smith ihm zu. »Und ich hatte eine ganze Reihe von Problemen, mit denen ich Sie nicht langweilen möchte. Aber jetzt bin ich hier und das allein ist wichtig.«
    »Warum sind Sie gekommen?«
    »Weil ich weiß, wer ich bin«, verkündete Smith.
    »Und Sie nehmen an, dass ich etwas damit zu tun habe?«
    »Ja.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was«, sagte Blaine grimmig. »Aber lassen Sie hören.«
    Marie mischte sich ein. »Einen

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