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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Nacht war die Guinee schwer unter Druck geraten und gewaltigen nuJu-Spekulationen zum Opfer gefallen. Fortan musste das ForthRight alle Einfuhren mit harter Blutwährung bezahlen.
    Und das war noch nicht alles. Die verdammten LessBiens, stets darauf bedacht, Männern den Garaus zu machen, vor allem, wenn sie ohnehin am Boden lagen, verlangten nun einen viel höheren Blutzoll für ihre Kohle. Zähneknirschend hatte sich das ForthRight dieser Erpressung beugen müssen, denn ohne Kohle würden seine Dampfwagen stillstehen, seine Maschinen ihren Geist aufgeben und seine Bevölkerung sich den Hintern abfrieren. Es hatte also bezahlt, und als Folge waren seine Blutreserven drastisch geschrumpft.
    Um die Kriegsmaschinerie des ForthRight am Leben zu erhalten, war der Befehl ergangen, sämtliches Blut in den Blutbanken von Paris, Rom und Barcelona zu beschlagnahmen.
    In solche unerfreulichen Gedanken versunken wäre Beria fast entgangen, dass sein Dampfwagen bereits im Élysée-Palast angekommen war, wo er ein Treffen mit dem Citizen Robespierre hatte. Dem Protokoll entsprechend wartete dieser schon auf der Treppe, um seinen Ehrengast zu empfangen. Beria begegnete dem Mann zum ersten Mal, stufte ihn jedoch trotz seines Rufes als knallharter Staatsmann sofort als Niete ein. Nicht umsonst hatte er ein abgebrochenes Studium der Physiognomie hinter sich und studierte jetzt beim Hinaufsteigen der Stufen aufmerksam Robespierres Gesichtszüge. Er fand ihn alles andere als beeindruckend. Die Augen standen viel zu weit auseinander, ein Zeichen für Dummheit. Nase und Mund waren zu klein, ein Zeichen für Kleinlichkeit und Pedanterie. Haut und Haar waren fast so bleich wie bei einem Albino, ein Zeichen dafür, dass seine Mutter bei den Freiern nicht besonders wählerisch gewesen war.
    »Aus drei mach eins«, erklärte Beria. Das war der offizielle Parteigruß.
    Robespierre antwortete mit einer übertriebenen Verbeugung, wobei sein Zylinder beinahe über den glatt polierten Marmorboden fegte. »Kamerad Stellvertretender Führer, ich darf Sie in Paris willkommen heißen. Seien Sie versichert, dass meine Stadt Gewehr bei Fuß steht, um die Befreiungsarmee des ForthRight und die wahre Religion, den UnFunDaMentalismus, mit offenen Armen zu empfangen.«
    Beria lächelte und verzichtete vorerst darauf, Robespierre darüber zu belehren, dass Paris mitnichten »seine« Stadt war. Wem Paris gehörte, stand wohl außer Frage, schließlich patrouillierten fünf Divisionen seiner – Berias – Rotröcke durch dessen Straßen. »Ich überbringe Ihnen freundschaftliche Grüße von Kamerad Führer Heydrich. Und seinen Glückwunsch, dass Sie die Bewohner des Quartier Chaud erfolgreich aus dem Schatten des ImPuritanismus ins Licht des UnFunDaMentalismus geführt haben.« Beria hasste den diplomatischen Firlefanz, aber er wusste, dass er bei den Bauern gut ankam.
    Nach zehn endlosen Minuten, in denen sie für die Daguerreotypen der Presse posierten, führte Robespierre ihn schließlich in sein Amtszimmer.
    Wie gewohnt, kam Beria sofort zur Sache. »Ich gehe davon aus, dass nach dem Debakel in der Bastille die nötigen Notstandsgesetze zur Befriedung des Medi erlassen wurden.«
    Robespierre schwieg.
    Vielleicht musste er dem Trottel auf die Sprünge helfen. »Nächtliche Ausgangssperre, Verbot aller Versammlungen, die mehr als vier Personen umfassen, Reduzierung der Blutrationen, Schließung aller ImPuritanischen Gotteshäuser, Verbot des MummenSchanzes sowie des Tragens von Masken.«
    »Kamerad Stellvertretender Führer, die Einzelheiten der Notverordnungen sind mir wohlbekannt …«
    Zufrieden nahm Beria einen Schluck Lösung. Wenn er sich auf etwas verstand, dann auf die Unterdrückung einer aufmüpfigen Bevölkerung.
    »… aber …«, fuhr Robespierre fort.
    Beria sah auf. Abers waren ihm zuwider.
    »… aber leider haben diese Maßnahmen erhebliche Spannungen verursacht.«
    »Spannungen?«, fragte Beria.
    »Vor allem das Verbot der Masken ist auf Unverständnis gestoßen, Kamerad Stellvertretender Führer.«
    »Der Masken?«, wiederholte Beria sichtlich verdutzt.
    »Ja, Kamerad Stellvertretender Führer. Die Medis befürchten, dass das Verbot von Masken ihre amourösen Aktivitäten beeinträchtigen könnte.«
    Beria empfand eine gewisse Verwirrung. Er hatte damit gerechnet, dass sie über geeignete Maßnahmen sprechen würden, um mit Rebellen und Miesepetern fertig zu werden, stattdessen redeten sie über Trivialitäten. »Amouröse

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