Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
Vom Netzwerk:
Sie sich nicht mit administrativen Einzelheiten herumschlagen müssen. Anschließend können Sie die zweihundert Millionen, die Sie auf Schwarzkonten auf den Cayman-Inseln horten, den Fun/Funs überweisen, als Startkapital.« Sie lächelte. »Gott sagt mir, dass es ein Riesenerfolg wird. Er hat mir bereits iMail-Adressen von dreißig Millionen neuen Mitgliedern gegeben.«

22
    Paris
    Demi-Monde:
25. Tag im Frühling des Jahres 1005
    Betrachten Sie Individuen einmal als Steine und Felsbrocken, die das Geröll unserer temporalen Lawine bilden. Diese Steine und Felsbrocken – Quantum-Elemente der Natur – bewegen sich scheinbar willkürlich und chaotisch, daher könnte man meinen, dass sie über Quantum-InDeterminismus verfügen, der mit dem Freien Willen verwandt ist. Doch ein besonders kluger junger Philosoph namens Nikolai Lobatschewski, der in Coven arbeitet, hat gezeigt, dass die Quantum-Welt keineswegs willkürlich ist, sondern nur so komplex, dass wir nicht in der Lage sind, das Muster zu erkennen, nach dem sie sich verhält. Indem er dieses Muster entdeckte, zeigte Lobatschewski, dass das Chaos eine Ordnung hat, und stützte somit Laplaces These, dass wir in einem Uhrwerk-Universum leben.
    Nikolai Kondratjew: Einführung in die VorWissenschaft für Laien, Veröffentlichungen des Instituts für Zukünftige Geschichte
    Beria hasste es, das ForthRight zu verlassen, doch nach dem Debakel in der Bastille hatte Heydrich darauf gedrängt, dass er die Befriedung des Quartier Chaud persönlich in die Hand nahm.
    Da er nun so weit weg vom Zentrum der Macht war, fühlte er sich abgeschnitten und äußerst verletzlich. Obwohl er unzählige Kryptos und Informanten im Weißen Haus hatte, die für ihn Mäuschen spielten, war keiner von ihnen imstande herauszufinden, welche Stimmung dort herrschte. Niemand hatte eine Antenne dafür, wie der Große Führer drauf war, woher der politische Wind wehte oder was seine Feinde – Beria hatte unzählige – im Schilde führten. Und jetzt, da dieser kleine Scheißer von Archie Clement aus Coven zurückgekehrt war – verletzt, aber leider immer noch am Leben –, hatte sein größter Widersacher beim Großen Führer einen Stein im Brett. Wieso die dumme Kuh Trixiebell Dashwood auf so kurze Entfernung nicht ins Schwarze hatte treffen können, war ihm schleierhaft.
    Trotzdem war ihm nichts anderes übrig geblieben, als nach Paris zu kommen. Zwar wäre es für Kamerad General Skobelew, den Kommandeur der Armee des ForthRight, ein Leichtes gewesen, in die Stadt einzumarschieren und die Bevölkerung zu tyrannisieren, doch die subtilere Kunst der Diplomatie und der Realpolitik überstieg seine Fähigkeiten. Außerdem war der Große Führer, nachdem Lady IMmanual aus der Bastille getürmt war, so beunruhigt, dass Beria es für ratsam gehalten hatte, ihm gewisse nachrichtendienstliche Erkenntnisse vorzuenthalten. Er sah keinen Grund, ihn über Zolotows Versagen aufzuklären. Dieser Frage würde er sich persönlich und in aller Stille annehmen; im ForthRight ein Scheitern einzugestehen war nicht förderlich.
    Beria sah aus dem Fenster seines gepanzerten Dampfwagens auf die Straßen von Paris und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass sie die angemessen gedämpfte und ängstliche Stimmung einer besetzten Stadt ausstrahlte. Die Pariser hatten allerdings auch allen Grund, sich in die Hose zu machen. Nach der Schandtat in der Bastille war Berias Checkya – mit der tatkräftigen Unterstützung der Inquisition – dazu übergegangen, Rache zu üben und die konterrevolutionären Widerstandsnester auszuräuchern, die das Medi verseucht hatten. Sie hatten sie aufgespürt und mit Klaviersaiten an den Laternen der Champs-Élysées aufgeknüpft. Beria glaubte an das Prinzip von Werbung.
    Während er mit der Sicherheitslage im Medi relativ zufrieden sein konnte, ließen die Fortschritte bei der zweiten Zielsetzung, den Sektor um seine Schätze zu erleichtern, noch zu wünschen übrig. Diese ökonomischen Anpassungen wurden jedoch von Tag zu Tag dringlicher, das ForthRight wäre andernfalls spätestens im Sommer blutrot. Krieg war eine kostspielige Angelegenheit.
    Als die Armee des ForthRight ins Quartier Chaud einmarschiert war, hatte Dogaressa Catherine-Sophia noch am selben Tag verfügt, dass an der Rialto-Börse alle Transaktionen mit dem ForthRight ausgesetzt wurden. Daraufhin waren sämtliche Guthaben des ForthRight augenblicklich eingefroren worden, darunter auch seine Blutreserven im Ausland. Über

Weitere Kostenlose Bücher