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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Aktivitäten?«
    »Sie müssen bedenken, Kamerad Stellvertretender Führer, dass das Tragen von Masken eine jahrhundertealte Tradition im Medi ist. Für das einfache Volk ist es eine idée fixe . Die Leute brauchen Masken, wenn es um Liebe und Lust geht, und für sie sind Liebe und Lust ebenso lebenswichtig wie die Aufrechterhaltung ihres Sexualtriebs. Ohne Masken fühlen sie sich gewissermaßen kastriert.«
    Beria hatte das Gefühl, dass ihm die Diskussion entglitt. Was faselt dieser Idiot?
    »Liebe und Lust sind dem UnFunDaMentalismus ein Dorn im Auge«, polterte er los und wünschte sich zum ersten Mal im Leben, er hätte den Clown Crowley dabei, um den theologischen Humbug zu erläutern. »Das Kredo des Leben&Mehr lehrt uns, dass sexuelle Beziehungen mit Frauen, mit denen man nicht verheiratet ist, die Körpersäfte und die Potenz beeinträchtigen.«
    »Ja, ja, gewiss doch«, pflichtete ihm Robespierre hastig bei. »Für Intellektuelle wie Sie und ich, Kamerad Stellvertretender Führer, ist Enthaltsamkeit unabdingbar, wenn man eins werden will mit dem Höheren Wesen …«
    Robespierre ist ein Vollidiot, entschied Beria. Er glaubte den ganzen Schwachsinn tatsächlich. Echte Politiker sahen darin nur das, was es war, ein Mittel, um die Massen zu kontrollieren und ihre Triebe auf andere, konstruktivere Ziele umzuleiten.
    »… aber für die einfachen Menschen auf der Straße, die daran gewöhnt sind, sich von ihren Gelüsten leiten zu lassen, statt von der Vernunft, spielt Sex eine große Rolle. Medis lieben ihre Masken.«
    Beria seufzte. Er konnte es nicht fassen, dass er sich mit dem Tragen von Masken herumschlagen sollte, während ihm tausend wichtigere Probleme unter den Nägeln brannten. »Kamerad Citizen Robespierre, ich bitte Sie, wir sind dabei, den Sektor zu befrieden. Wir müssen unzählige Zweifler und Aufwiegler ausmerzen, die sich unserer Heilsverkündung entgegenstellen. Damit uns das gelingt, müssen wir unsere Feinde identifizieren, erst dann können wir sie umbringen. Mag sein, dass ich etwas begriffsstutzig bin, aber dieses Vorhaben wird uns nicht gerade erleichtert, wenn jeder im Medi eine verfickte – und ich sage es ganz bewusst – eine verfickte Maske trägt.«
    »Das ist mir durchaus klar, Kamerad Stellvertretender Führer, aber …«
    Beria schlug mit der Faust auf den Tisch, woraufhin Robespierre vor Schreck aufsprang. »Mit allem gebührenden Respekt, Kamerad CitiZen, Schluss jetzt mit Ihrem verdammten Aber . Nichts, aber auch gar nichts darf dem Anschluss im Wege stehen. Können wir uns also darauf einigen, dass jeder, der in den Straßen des Medi mit einer Maske angetroffen wird, auf der Stelle erschossen wird?«
    Robespierre hauchte ein zittriges »Ja«.
    Beria nahm einen kräftigen Schluck Lösung, um sich zu beruhigen. »Können wir fortfahren? Berichten Sie mir, wie weit das Zusammentreiben der Shades gediehen ist.«
    Robespierre war kreidebleich geworden, angesichts seiner Blässe eine beachtliche Leistung. »Nicht besonders, Kamerad Stellvertretender Führer. Im Quartier Chaud herrscht eine weitverbreitete Shadophilie, die auf dem Glauben, dem irrigen Glauben basiert, männliche Shades seien besser ausgestattet als andere Rassen. Männliche Shades genießen eine hohe Wertschätzung, insbesondere bei Frauen.«
    Beria grunzte. »Dreht sich eigentlich im Quartier Chaud alles nur um Sex?«
    »Mehr oder weniger, Kamerad Stellvertretender Führer. Die Medis haben eine Schwäche für Shades, und die Gerüchte über Ihre vermeintliche Absicht, sie zu eliminieren, hat ihre Sympathie für sie noch verstärkt.«
    Beria konnte Robespierres Naivität nicht fassen. »Was heißt hier Gerüchte? Natürlich werde ich sie alle umbringen. Vor allem suche ich die unerbittlichste und gefährlichste Feindin des ForthRight, ein Flittchen namens Marie Laveau, alias Ella Thomas oder Lady IMmanual. Die Frau, die Sie aus der Bastille entkommen ließen. Das wollen wir nicht vergessen.«
    Endlich hatte Robespierre den Anstand zu erröten.
    »Und das erreichen wir am besten, indem wir alle Shades im Medi umbringen.«
    »Auch die männlichen Shades?«
    Beria stieß einen noch tieferen Seufzer aus. »Wenn Sie so lange wie ich damit beschäftigt wären, in einem Sektor für Ruhe und Ordnung zu sorgen, dann wüssten Sie, Kamerad CitiZen Robespierre, dass man den Sicherheitskräften, die bekanntlich nicht die Intelligentesten sind, Befehle erteilen muss, die so einfach wie möglich sind. Die Anweisung, ›alle

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