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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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könnten, einen in jede Hand, und auf diesen Tisch klettern würden.«
    De Sade war derart in den Anblick des entzückenden Hinterns der Lady versunken gewesen, dass er anfänglich gar nicht bemerkte, dass er gemeint war. Dann nahm er sich zusammen und runzelte die Stirn – es war eine äußerst ungewöhnliche Bitte –, und erst als die Dogaressa ihm zunickte, wagte er es, die wunderbar bestickte Tischdecke mit seinen samtenen Schnabelschuhen zu besudeln. Er nahm die Äpfel und kletterte auf den Tisch, sodass er über den dicht gedrängten Patriziern stand. Es war eine lächerliche Stellung, doch er wurde auch entschädigt. Jetzt besaß er einen ungehinderten Blick auf die wogenden Brüste von Lady IMmanual, die direkt unter ihm stand. Nur mit größtem Widerwillen riss er sich von dem herrlichen Anblick los. Nicht, dass sich vor der illustren Gesellschaft seine Hose ausbeulte.
    »Ich mache folgenden Vorschlag, Patrizier Dandolo«, erklärte Lady IMmanual »Marquis de Sade lässt einen dieser Äpfel fallen, und wir stellen nacheinander unsere Treffsicherheit und unsere Reflexe auf die Probe, indem wir ihn aufspießen.«
    Dandolo zuckte die Achseln. »Ein Säbel ist eher dazu da, etwas durchzuschneiden, als damit zuzustechen.«
    »Da wir aber beide einen Säbel tragen, Dandolo, sind wir auch beide im selben Maße benachteiligt. Also, sind Sie einverstanden?«
    Dandolo zuckte erneut sorglos die Achseln und ließ den Blick hochnäsig über die im Saal versammelten Patrizier wandern. »Das ist ein Spiel für Kinder, aber wenn Sie unbedingt wollen, warum nicht? Soll ich den ersten Versuch machen, um Ihnen die Technik zu zeigen?«
    Ella verneigte sich und trat zurück, um ihrem Gegner das Feld zu überlassen. Dandolo spreizte die Beine, bis sie etwa auf einer Linie mit seinen Schultern waren. Jetzt stand er direkt vor dem Tisch, an der Stelle, wo der Apfel fallen würde. Er zog den Säbel langsam nach hinten, bis er auf einer Höhe mit seiner rechten Schulter war, bereit, den angewinkelten Arm vorzustoßen.
    »Ich zähle bis drei und lasse dann den Apfel fallen«, erklärte de Sade ruhig. »Eins, zwei, drei!«
    Er ließ den Apfel los, und fast gleichzeitig stieß Dandolos Säbel vor und schleuderte ihn durch die Luft. Ein junger Mann, der ganz vorn vor der Menge stand, hob ihn auf. »Volltreffer!«, rief er.
    Die im Saal Versammelten applaudierten. Dandolo bedankte sich mit einer Verbeugung, warf sich unbescheiden in die Brust und machte der Lady Platz. Er hat allen Grund zu protzen, dachte de Sade. Einen Apfel im Flug zu erwischen zeugte von einem Geschick, das er noch nicht erlebt hatte.
    Lady IMmanual nahm dieselbe Position wie Dandolo ein. Als sie in Stellung ging und den Säbel hob, sah de Sade, wie die Menge aufgeregt näher an die Bühne drängte.
    »Eins, zwei, drei!«
    Der Apfel fiel. Ella schlug zu, ihr Arm war derart schnell, dass de Sade sicher war, ihn gar nicht bemerkt zu haben, wenn er auch nur mit der Wimper gezuckt hätte.
    Doch der Apfel flog nicht durch die Luft.
    Die Menschenmenge hielt enttäuscht, aber auch ein kleines bisschen erleichtert, wie de Sade meinte, die Luft an. Offensichtlich wollte keiner der dort Versammelten miterleben, wie Dandolo von einer Frau geschlagen wurde.
    »Daneben!«, rief Dandolo.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte die Lady, während sie den Säbel wieder in die Grundstellung brachte. Der Apfel steckte etwa fünfzehn Zentimeter tief auf der Klinge, fein säuberlich aufgespießt. Sie sah Dandolo an. »Wie es scheint, habe ich gewonnen, Patrizier.«
    Dandolo machte ein finsteres Gesicht und schüttelte den Kopf. »Keineswegs. Würden Sie die Wahrscheinlichkeitsgesetze kennen, wüssten Sie, dass es reines Anfängerglück war. Es war Glück und nicht Können, dass Sie den Apfel aufgespießt haben.«
    »Dann brauchen wir einen Test, der ohne Wahrscheinlichkeiten auskommt.« Die Lady beugte sich über die Obstschüssel, hielt einen Augenblick inne und entschied sich für zwei dunkle Trauben. »Wenn wir den Versuch wiederholen und es einem von uns gelingt und dem anderen nicht, würden Sie dann immer noch sagen, dass es Glück war statt Können?«
    Dandolo stieß einen spöttischen Seufzer aus. »Was Sie vorschlagen, ist unmöglich. Um so ein kleines Ziel mit der Klinge zu treffen, bräuchte man …«
    » ABBA s Hilfe?«, ergänzte Lady IMmanual frech. »Ich frage noch einmal. Wenn ich treffe und Sie nicht, würden Sie dann anerkennen, dass ich von ABBA gesegnet und daher

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