Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)
zerstörerischen und InDeterministischen Einflüsse auf die Angelegenheiten der Demi-Monde mindern lassen und wir sie besser in unsere Kalkulationen einfließen lassen können.«
»Ihr seid allzu freigebig mit Eurem Lob, Docteur. Dass ich mit der Fähigkeit gesegnet bin, die Schatten des Bösen zu erkennen, die auf die Aura dieser verkommenen Wesen fallen, habe ich allein ABBA zu verdanken.«
Die Dogaressa hob ihr Glas auf die Schwester. »O ja, wenn wir wissen, wer die Schufte sind, können wir sie viel besser bekämpfen. Ohne deine ’ilfe, Schwester Florence, ’ätten wir nie ’erausgefunden, dass Robespierre, de Torquemada und Godfrey de Bouillon eine Verschwörung gegen Venedig anzetteln wollten. Wir wüssten nicht einmal, dass sie Dunkle Charismatiker sind.«
Das wird Venedig trotzdem nicht viel helfen , dachte Kondratjew, während die Hand der Dogaressa beunruhigend dreist an seinem Schenkel emporglitt.
»Sie sagten, dass die verkommenen Dunklen Charismatiker ein InDeterministisches Element in der Demi-Monde bilden, lieber Docteur. So lasset uns wissen, welches das zweite Element ist.«
»Das sind die Dämonen, die gelegentlich unsere Welt heimsuchen. Der berühmteste ist Lilith, die Seidr-Hexe, die den Untergang des UrVolks verursachte. Wie Sie wissen, Schwester, sind Dämonen Besucher aus der Welt der Geister, auch wenn sie sich in letzter Zeit etwas rar gemacht haben.«
»Mit einer Ausnahme«, murmelte die Dogaressa, »und deshalb ’abe isch Sie ’olen lassen, Docteur Kondratjew. Wir müssen überlegen, wie Venedig mit Lady IMmanual umgehen soll.«
»Lady IMmanual ist ein sehr interessantes Phänomen«, gab Kondratjew zu, und angesichts dessen, wen er für Lady IMmanual hielt, war der Ausdruck »interessant« ein Meisterwerk an Untertreibung. »Sie ist nach Lilith der erste Dämon, der widerrechtlich in die Geschichte der Demi-Monde eingegriffen hat, und zwar auf eine eher strategische als taktische Art und Weise. Indem sie das Wunder der Grenzschicht vollbrachte, hat sie die zukünftige Geschichte unserer Welt grundlegend verdreht.« Kondratjew wollte sich nicht daran erinnern, wie viele Tage und Nächte er und sein Team an den Differenzmaschinen des Instituts herumgefrickelt hatten, um Lady IMmanuals Späßchen wieder rückgängig zu machen. »Aber auch die Aktionen von Lady IMmanual sind nicht völlig InDeterministisch. Schließlich war ihr Erscheinen im nuJu-Buch der Profite vorausgesagt worden.«
»Aber nur, wenn Lady IMmanual tatsächlich der Messias ist, und das müssen wir verifizieren. Wenn es stimmt, dann ’eißt es, dass wir eintreten ins Zeitalter der Ragnarök. Die Zeit der Offenbarung, wie die nuJus sagen. Dann sind unsere Tage gezählt, und Sie müssen mir sagen, was isch mit dieser Frau machen soll.«
»Sie müssen sie hierher nach Venedig holen«, sagte Kondratjew entschieden. »Ist sie erst einmal hier, können wir sie unter die Lupe nehmen und beeinflussen. Nur so können wir erfahren, was sie im Schilde führt, und ihre Absichten von HyperOpia untersuchen lassen, unserem 4Sag-Programm. Nur so lässt sich einschätzen, inwieweit sie die zukünftige Geschichte der Demi-Monde beeinflussen wird. Ohne solche Informationen sind wir VorWissenschaftler blind und tappen im Dunklen.«
»Sie ’aben völlig recht, Kondratjew. Wir müssen Lady IMmanual ’ier nach Venedig schaffen. Ein Glück, dass sie aus dem ForthRight in unser Quartier Chaud geflohen ist. Meine Kryptos haben gemeldet, dass sie mittlerweile in Paris angekommen ist.«
»Genau das hat HyperOpia vorausgesagt, Exzellenz, mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7 Prozent.«
»Großartig, einfach großartig«, beglückwünschte ihn die Dogaressa und ließ den Zeigefinger um seinen Hosenbeutel kreisen.
Mehr als verblüfft rutschte Kondratjew auf seinem Platz hin und her, doch das Protokoll und seine guten Manieren verboten ihm, der aufkeimenden Glut der Dogaressa Einhalt zu gebieten. Die Regeln des ImPuritanismus in puncto sexuelle Etikette waren sehr streng.
»Meine Kryptos berichten, dass sie im Augenblick in der Bastille festgehalten wird, aber das sind Spekulationen. Isch ’abe meinen fähigsten Agenten Machiavelli nach Paris geschickt, damit er herausfindet, wo sie ist, und ’eute Nacht wird Schwester Florence ihm folgen. Sie soll ’erausfinden, ob die junge Frau tatsächlich der Messias ist, und Machiavelli ’elfen, sie nach Venedig zu schaffen. Dass isch Schwester Florence dieser Gefahr aussetze, beweist, wie
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