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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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marshag von der vordersten Linie entfernt war, befand sich außerhalb der Reichweite jedes Pfeils und jedes Bolzens. Es gab keinen Grund, weshalb sie zu besonderen Ausweichmanövern in der Lage sein sollte, wenn kein Gegner über Waffen mit einer Reichweite verfügte, die ihnen hätte gefährlich werden können. Diese Kreaturen jedoch besaßen solche Waffen. Wäre es von daher nicht zumindest ansatzweise sinnvoll, die Drohnen so umzuprogrammieren, dass sie sich ein wenig bewegen und beispielsweise ausweichen konnten? Dass sie mehr waren als eine starrte Zielscheibe?
    Aber schließlich hatte er seine Befehle, die er befolgen musste. Er selbst hatte bereits eigenmächtig eine kleinere Veränderung vorgenommen, ohne seinen Kompaniekommandanten davon in Kenntnis zu setzen, und dadurch war seine Drohne ständig in Bewegung, indem sie im Kreis flog oder plötzlich den Kurs änderte. Natürlich hatte diese Entscheidung einige Probleme mit sich gebracht, schließlich hatte sich noch nie jemand mit einer technischen Lösung für die Frage befasst, wie sich das von einer Drohne übertragene Bild stabilisieren ließ, da sich Drohnen für gewöhnlich nicht bewegten. Er konnte die Übertragung nicht auf einen einzelnen Punkt fixieren, sodass eine erhöht montierte Linse mithilfe einer entsprechenden Programmierung immer auf den gleichen Ausschnitt gerichtet blieb, unabhängig davon, in welcher Weise die Drohne ihre Kreise zog. Ein menschlicher Benutzer hätte das so gelöst, aber kein Shongair. Es verursachte ihm leichten Schwindel, wenn er die taktische Anzeige betrachtete, schließlich war er nicht daran gewöhnt, dass das Bild andauernd in Bewegung war. Aber wenn es half, die Zerstörung der Drohne zu verhindern, dann würde er dafür auch ein wenig Schwindel in Kauf nehmen.
    Oh, was müssen sich die Götter gefreut haben, dass mir diese Aufgabe zugefallen ist, überlegte er griesgrämig. Ich sehe ja die Notwendigkeit ein, Erfahrung im Kampf gegen diese … Kreaturen zu sammeln und unsere unerfahrenen Truppen einzuführen, damit wir ihre taktischen Fähigkeiten besser kennenlernen. Und natürlich können wir nicht zulassen, dass sie völlig unehrenhaft unsere Krieger massakrieren und ungestraft davonkommen! Aber warum werde ich ausgesucht, um mich in die Höhle des hasthars zu begeben? Es war ja schließlich nicht so …
    Hinter ihm zerriss eine Explosion die Stille, der Monitor erlosch, auf den das Bild der Drohne übertragen wurde. Abrupt drehte er sich um, und auch wenn er nicht durch das Laubdach über ihm sehen konnte, wusste er dennoch, dass es sich um die Drohne handelte, die dort explodiert war. Offenbar hatten die Ausweichmanöver nicht ausgereicht, aber wie hatten sie die Drohne durch diese verdammten Äste und Blätter hindurch überhaupt sehen können?
    Diese Frage ging ihm noch durch den Kopf, da erfolgten weitere Detonationen, diesmal am Boden … und zwar dort, wo die beiden Reservetrupps in ihren Transportern folgten.
    Ihm blieb nicht genug Zeit um zu erfassen, wen genau die Explosionen getroffen hatten, da wurde aus der Deckung von Bäumen und dichten Blättern das Feuer auf der südlichen Seite des Pfads eröffnet.
    Zum Nachteil von Zugführer Diraks Zukunft als Erneuerer der Shongair-Taktiken hatten die Männer und Frauen, die diese Sturmgewehre hielten, inzwischen herausgefunden, woran man den befehlshabenden Offizier einer Infanterieformation der Shongairi erkannte.
    »Feuer einstellen! Feuer einstellen!«, brüllte Stephan Buchevsky, sofort verstummte der Lärm der automatischen Waffen.
    Er behielt seine Position bei, sein M16 nach wie vor im Anschlag, während er die in sich zusammengesunkenen und grotesk verdrehten Leiber der Shongairi betrachtete. Ein oder zwei von ihnen wanden sich noch, allerdings sah es nicht so aus, als würde das noch lange anhalten.
    »Gut«, sagte eine Stimme hinter ihm, die nach tiefer Befriedigung klang. Er schaute über die Schulter und sah Mircea Basarab, der im tiefen Schatten der Bäume dastand und seinen Blick über die ausgelöschte Patrouille wandern ließ. »Gut gemacht, mein Stephen.«
    »Mag sein, aber wir sollten besser weiterziehen«, gab Buchevsky zurück, sicherte seine Waffe und verließ die Position, aus der heraus er geschossen hatte.
    Er wusste, sein eigener Gesichtsausdruck war deutlich nervöser als der von Basarab. Das war die dritte Begegnung mit den Shongairi innerhalb der letzten sechs Tage, seit er seine Leute dem Rumänen unterstellt hatte. Nach

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