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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Miene. »Sieht so aus, als sei Hammond was zugestoßen. Ich kann seinen Van nirgends entdecken. Auch nicht von Clifton oder Breyer.«
    Torino nickte, ohne sich eine Gefühlsregung anmerken zu lassen. Seit jenem eine scheinbare Ewigkeit zurückliegenden Tag, als er nach Plattsburgh beordert worden war, hatten sich genügend Gelegenheiten ergeben, sein Minenspiel beherrschen zu lernen.
    Dennoch machte Abu Bakr es ihm schwerer, als es wohl unter anderen Umständen für ihn gewesen wäre. Er hatte seine Einheit bewusst in kleinere Gruppen aufgeteilt, die jeweils aus nicht mehr als zwei oder drei Fahrzeugen bestanden und die jede einer eigenen Route folgten – oder mit einem Abstand von ein bis zwei Tagen unterwegs waren, wenn sie die gleiche Route nehmen mussten. Jede Gruppe war mit Waffen gut ausgerüstet, angeführt wurden sie von Männern, die die gleichen Erfahrungen gesammelt hatten wie Torino und Abu Bakr und die wussten, worauf es ankam. Sie mussten in der Lage sein, sich unter den schwierigsten Bedingungen zu behaupten. Dass sie in so kleinen Gruppen auf verschiedenen Wegen losgeschickt worden waren, hatte einzig den Grund, dass Torino das für sicherer hielt als einen Konvoi, der seiner Meinung nach schneller entdeckt werden konnte. Er war nach wie vor davon überzeugt, richtig entschieden zu haben, und Eric Hammond war zudem zusammen mit den erfahrensten Leuten und von allen am besten mit Waffen ausgerüstet losgefahren. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er nicht zurückgekehrt war … Oder dass er mit den letzten vier Stinger unterwegs gewesen war … Und in Begleitung von Jane Breyer, die von ihnen allen am besten darin war, verängstigte Flüchtlinge davon zu überzeugen, mit ihr zu reden, ganz zu schweigen von ihrer genialen Begabung, in Heimarbeit Claymore-Minen herstellen zu können. In gewisser Weise jedoch war die Erkenntnis, dass Angie Clifton nicht zum Treffpunkt zurückgekehrt war, noch schlimmer, hatte es sich bei ihr doch um die einzige ausgebildete Ärztin gehandelt. Zudem hatte sich in ihrem Wagen der größte Teil der erbeuteten Medikamente befunden.
    Tja, du hast gewusst, dass es riskant sein würde, die Straßen zu benutzen, hielt er sich grimmig vor Augen. Und nicht nur wegen der Shongairi. Deshalb hast du auch den Weg über die Berge genommen und bist den Waldwegen gefolgte, solange es möglich war, die Interstate zu meiden. Du hast nicht nur den Kontakt mit den Hündchen gemieden, du wolltest auch den bewaffneten menschlichen Aasgeiern aus dem Weg gehen. Ehrlich gesagt kannst du von verdammt großem Glück reden, dass du so weit gekommen bist und nur so wenige Leute verloren hast, und das weißt du ganz genau!
    Dass er damit völlig recht hatte, stellte für ihn im Moment keinen Trost dar, aber im Verlauf der letzten Monate hatte er sich an solche Augenblicke durchaus gewöhnt.
    Er machte für ein paar Sekunden die Augen zu, drückte Daumen und Zeigefinger auf den Nasenrücken und überlegte, was er als Nächstes machen sollte.
    Die möglichen Ziele waren im Nordosten immer dünner gesät, vor allem nachdem die Shongairi endgültig die Geduld verloren und auch noch New York City und Boston zerstört hatten, ganz zu schweigen von Syracuse, Albany und Buffalo im Bundesstaat New York, Springfield und Bridgeport in Massachusetts, Paterson, Newark und Jersey City in New Jersey, Philadelphia, Pittsburgh und Harrisburg in Pennsylvania sowie Cleveland und Akron im Osten von Ohio. Wahrscheinlich waren noch mehr Städte betroffen als die, von denen er gehört hatte, aber selbst die waren schon mehr als genug, um die Einstellung der Aliens zu dem Streifen Land zwischen Kanada und Maryland deutlich zu machen. Die Auslöschung dieser Städte hatte insgesamt vermutlich nur wenige Millionen Menschen das Leben gekostet, da schon früh eine Massenflucht aus allen großstädtischen Gebieten stattgefunden hatte. Aber New York, Pennsylvania und das östliche Ohio waren ohnehin längst in Chaos und Anarchie versunken, und nun sah es so aus, als hätte die wieder aufgekommene Panik angesichts der neuen Welle der Zerstörung dem Ende aller öffentlichen Ordnung den Weg geebnet.
    Das lag nicht etwa daran, dass die noch bestehenden Einrichtungen der örtlichen Regierungen und die Gesetzeshüter nicht ihr Bestes versucht hätten, um das Chaos aufzuhalten. Vielmehr war es schlicht unmöglich, ganz ohne Zwischenfälle solche Menschenmassen umzusiedeln, die nicht wussten, wie sie selbst irgendwelche

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