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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Umlauf gebracht hatte (sofern der Vorfall nicht ohnehin komplett erfunden war). Auch ohne elektronische Medien machten Meldungen und Gerüchte überraschend schnell die Runde.
    Vorausgesetzt, in groben Zügen stimmte das, was sie mitbekommen hatten, dann hatten die Shongairi irgendwo in North oder South Carolina eine Basis errichtet. Offenbar hatten sie ihre Strategie verändert, und anstelle einer großflächigen Besetzung des Landes war nun etwas aufgebaut worden, was man beim US-Militär als »vorgelagerte Einsatzbasis«, bezeichnet hätte, um sich von dort aus langsam in alle Richtungen vorzuarbeiten. Das klang zumindest einleuchtend, und nach allem, was sie gehört hatten, war vor allem North Carolina von den Angriffen der Aliens nicht ganz so schlimm in Mitleidenschaft gezogen worden wie New England und die anderen am Atlantik gelegenen Bundesstaaten. Allerdings waren die beiden Carolinas auch nicht so dicht besiedelt gewesen, und die Shongairi hatten offenbar keinen Grund gesehen, dort ebenfalls alles dem Erdboden gleichzumachen.
    Zumindest erzählte man sich das über North Carolina, während in South Carolina der größte Teil der Regierungseinrichtungen gleich mit der ersten Welle zerstört worden war. Zumindest war ihm bei keiner Gelegenheit der Name des Gouverneurs von South Carolina begegnet, während sein Amtskollege im Norden, Judson Howell, allem Anschein nach noch halbwegs die Kontrolle über seinen Bundesstaat innehatte.
    Wäre Torino ein Invasor aus dem Weltall gewesen, der über ein halbwegs funktionstüchtiges Gehirn verfügte, dann hätte er sich eine einigermaßen stabile Region gesucht, in der es noch eine zentrale Autorität gab, die er dazu bringen würde, sich ihm zu ergeben. Genau das mussten die Shongairi auch gemacht haben, was für Torino wiederum bedeutete, wenn er Shongair-Konvois angreifen und Shongairi-Soldaten töten wollte, musste er sich nach North Carolina begeben.
    Wenn es den Leuten dort tatsächlich gelungen sein sollte, ein gewisses Maß an öffentlicher Ordnung zu wahren, überlegte er, während er die Augen geschlossen hielt, dann werden sie sich bestimmt nicht freuen, dich zu sehen, Dan. Diese Menschen und ihre Familie können gern darauf verzichten, dass jemand wie du dort aufkreuzt und ihren Bundesstaat in das gleiche Katastrophengebiet verwandelst, das du bereits im Norden angerichtet hast. Die meisten von ihnen werden für die schlappohrigen Hurensöhne nicht viel übrig haben, aber wenn deinetwegen Ehemänner, Ehefrauen und Kinder getötet werden …
    Abermals beschloss er, sich keine Gedanken über das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu machen, das er noch bei Concord in Erwägung gezogen hatte. Und er stellte sich auch nicht die Frage, ob er und seine Gefolgsleute, wie beispielsweise Abu Bakr, überhaupt das Recht hatten, weiterhin Shongairi zu töten, ohne Rücksicht darauf, mit welchen Vergeltungsmaßnahmen die antworten würden.
    Stattdessen schlug er die Augen auf und nickte Abu Bakr zu, dann faltete er eine der Straßenkarten von North Carolina auseinander, die sie aus den Ruinen einer geplünderten Tankstelle in Virginia mitgenommen hatten. Er legte sie auf die Motorhaube des Honda CRV, den er als sein gegenwärtiges »Kommandofahrzeug« beschlagnahmt hatte. Beide Männer beugten sich über die Karte.
    »Wir sind ungefähr hier«, sagte Torino und tippte auf die Linie, die den Highway 421 westlich eines kleinen Kreises darstellte, der mit »Boone, North Carolina« beschriftet war. Dann sah er seinen Lieutenant an. »Nach allem, was wir gehört haben, muss sich deren Basis in der Nähe von Greensboro befinden. Das ist rund hundert Meilen von hier entfernt. Ich möchte nach wie vor die Interstate und die Highways meiden, weil wir da viel eher auf Konvois oder Patrouillen der Hündchen stoßen werden. Außerdem könnten wir vom Orbit aus gesehen werden. Ich halte es daher für das Beste, wenn wir bis Wilkesboro auf dem 421 bleiben, dann auf die State-268 nach Ronda wechseln und die I-77 zur US-21 überqueren, von da fahren wir weiter nach Boonville. Ab da fahren wir auf der State-67 nach Winston-Salem weiter. Ich glaube, weiter zu planen bringt nicht viel. Wir müssen erst mal wissen, wie es da aussieht, bevor wir uns über den Rest des Weges Gedanken machen.«
    »Klingt vernünftig«, stimmte Abu Bakr ihm zu, der immer noch die Karte betrachtete. »Mann, und ich dachte schon, in Pennsylvania haben die Dörfer schräge Namen! Ronda? Boonville? Und was soll bitte

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