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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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keinerlei Beitrag zur Gesellschaft geleistet haben kann. Das geht sogar so weit, dass völlig fremde Menschen freiwillig ihr Leben riskieren, um den Nachwuchs anderer Menschen zu retten. Schlimmer noch: Meine Untersuchungen ergeben, dass ein sehr großer Prozentsatz Menschen auf jedweden Feind losgehen wird, ganz gleich, wie überlegen der auch sein mag, wenn es darum geht, ihre Partner oder ihre Jungen zu beschützen. Und dazu sind sie bereit, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was das für den Rest des Rudels oder der Herde bedeuten kann. Es kümmert sie einfach nicht! Diese Menschen sind nach unseren Maßstäben gemessen sogar so verrückt, dass sie selbst diejenigen für verrückt erklären, die nicht bereit sind, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, um ihren Partner oder ihre Jungen zu retten. Zumindest gelten sie dann als feige und werden von jedem ›vernünftigen‹ Menschen mit Missachtung gestraft.«
    Thikair kam sich vor, als hätte ihm jemand mit einem Stein auf den Kopf geschlagen. Er sah Shairez an, während er versuchte, die bizarre Psychologie zu verstehen, die sie ihm darzulegen bemüht war. Intellektuell betrachtet konnte er das Ganze ansatzweise begreifen, aber gefühlsmäßig ergab das alles keinen Sinn.
    »Flottenkommandant«, fuhr sie schließlich fort, »ich habe alle standardmäßigen psychologischen Tests durchgeführt. Und wie von Ihnen angeordnet habe ich auch Experimente vorgenommen, um zu bestimmen, wie gut Menschen auf eine Schulung durch den Neuraledukator reagieren würden. Ich kann berichten, dass unsere Neuraledukatoren tadellos arbeiten, und es ist sogar so, dass sie bei den Menschen bessere Ergebnisse erzielen würden als bei den meisten Spezies der Hegemonie. Aber meiner Meinung nach und unter Berücksichtigung des noch gar nicht vollständigen psychologischen Profils gelange ich zu der Ansicht, dass es der Gipfel des Leichtsinns sein dürfte, die Menschen als Dienstrasse zu benutzen.
    Sie werden niemals die natürliche Unterwerfung des Schwächeren unter den Stärkeren verstehen. Anders als wir gedacht haben, ist es von ihrer Seite kein vorsätzlich unehrenhaftes Verhalten, es ist lediglich die Art und Weise, wie ihr Verstand arbeitet. Anstatt sich dem Stärkeren unterzuordnen, werden sie unablässig versuchen, selbst die Stärkeren zu werden, und das nicht mal mit der Absicht, die Führung über das Rudel übernehmen zu können. Sicher, ein paar von ihnen werden ganz so reagieren wie wir Shongairi. Andere könnten die Pseudo-Unterwerfung der Unkrautfresser wählen, und wieder andere könnten schlichtweg vortäuschen, dass sie ihre Rolle als die Schwächeren akzeptiert haben. Für die meisten jedoch wird der Schutz der Gruppe im Vordergrund stehen, der ihre Loyalität gilt. Diese Menschen werden ihr ganzes Sinnen und Trachten danach ausrichten, jede Bedrohung zu vernichten, selbst wenn diese Vernichtung an sich die Gefahr birgt, die ganze Gruppe zu töten. Und sie werden niemals eine Bedrohung vergessen oder vergeben, die gegen die von ihnen zu schützende Gruppe gerichtet wurde. Sie werden das Zufügen von Verlusten nicht als angemessene Demonstration der Gründe ansehen, wieso sie sich dem Stärkeren ergeben sollten, sondern als einen unverzeihlichen Akt betrachten, wenn diese Demonstration sich gegen ihre Familiengruppe richtet. Sie werden es als ein Vergehen ansehen, das gerächt werden muss.
    Flottenkommandant, wir werden vielleicht in der Lage sein, einen vorübergehenden Gehorsam durchzusetzen, und es ist auch denkbar, dass wir viele von ihnen davon überzeugen können, uns als ihre neuen natürlichen Herren anzusehen. Wie ich schon sagte, es existieren viele unterschiedliche gesellschaftliche und kulturelle Modelle, und manche Menschen werden uns wohl eher akzeptieren als andere. Dennoch wird es uns nie gelingen, sie alle davon zu überzeugen. Wenn ich nach dem, was ich bislang über ihre grundlegende Psychologie sagen kann, ein Urteil fällen soll, dann müssen wir davon ausgehen, dass im Lauf der Zeit trotz allem die Loyalität gegenüber der Familie wieder hervortreten wird. Das könnte unter Umständen auch erst bei den Kindern oder den Enkeln derjenigen zu Tage kommen, die sich uns ohne Hintergedanken unterworfen haben. Selbst wenn wir sie also letztlich zur Kapitulation bringen könnten, würden sie sich niemals tatsächlich unterwerfen, weil sie es gar nicht können . Und sollten wir versuchen, die Eigenschaften zu unserem Vorteil zu nutzen, die ihren krankhaften

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