Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
sehr bedrängen sollte, dann werden die pragmatischer denkenden Ratsmitglieder, wie beispielsweise Vizesprecherin Koomaatkia, versuchen dagegenzusteuern. Vor allem für den Fall, dass der Imperator andeuten sollte, dass er bereit ist, bestimmte Mitschnitte von Unterhaltungen zwischen Koomaatkia und Kolonisierungsminister Vairtha zu veröffentlichen. Unter diesen Umständen möchte ich doch sehr daran zweifeln, dass unsere Kritiker – zumindest die, die im Rat sitzen – daran interessiert sind, dass ihre scheinheilige Heuchelei publik wird, solange wir ihnen nur den fadenscheinigsten Vorwand liefern können, um zu akzeptieren, was sich hier abspielen wird.
    Dementsprechend habe ich beschlossen, dass es für uns am besten wäre, so deutlich wie möglich zu machen, dass die Freisetzung der Biowaffe ein bedauerlicher Unfall gewesen sein wird, der diese lästige Spezies nicht vorsätzlich auslöschen sollte. Das wird den Heuchlern das Argument liefern, hinter dem sie sich verstecken können, anstatt Fragen stellen zu müssen, mit denen sie sonst nur noch ihre eigene Falschheit entlarven würden, nachdem sie uns doch zunächst gestattet hatten, zu dieser Spezies zu reisen. Ach, was heißt schon gestattet? Sie haben uns regelrecht dazu ermutigt . Deshalb habe ich beschlossen, dass die Suche nach dieser Biowaffe in Ihrer Basis durchgeführt wird, Kommandant Teraik.«
    Thikair drehte sich dabei zu dem Offizier um, der Basislager Zwei Alpha befehligte. Teraik sah ihn aufmerksam an, doch ihm war anzumerken, dass die Logik hinter Thikairs Entscheidung ihn verwunderte.
    »Ich habe drei wesentliche Gründe für meine Entscheidung«, ergänzte Thikair, ohne den Blick von Teraik abzuwenden. »Erstens habe ich volles Vertrauen in Ihre Fähigkeiten. Zweitens ist Ihr Einsatzgebiet von allen in Nordamerika eingerichteten Zonen annehmbar befriedet. Drittens werden wir jedem ›neutralen Ermittler‹, den der Rat diesem Fall möglicherweise zuteilen wird, erklären können, dass wir die Einrichtungen für Ihr Lager aus dem zusammenstellen mussten, was nach der Zerstörung von Basislager Zwei noch geblieben war. Deshalb waren Ihre Ausrüstungsgegenstände wohl nicht mehr in einem tadellosen Zustand, was ein ›technisches Versagen‹ umso wahrscheinlicher macht.«
    Teraiks Ohren zuckten zustimmend, dennoch blickte er nach wie vor ein wenig unschlüssig drein.
    »Mir ist klar, dass Ihr Gebiet eigentlich noch nicht als befriedet gilt«, sagte er dann und vermied es, nach einem übermäßig geduldigen Vorgesetzten zu klingen, der einem leicht begriffsstutzigen Untergebenen etwas zu erklären versuchte. »Dennoch haben Sie zumindest das Gerüst einer ordentlichen Beziehung zum lokalen Herrscher aufgebaut. Gouverneur Howell heißt er doch, wenn ich mich nicht irre. Es sollte doch möglich sein, die Berichte mit nur geringem Aufwand zu bearbeiten, um klarzustellen, dass er seit zwei lokalen Monaten eng mit uns kooperiert. Selbstverständlich habe ich mir nach Basislagerkommandantin Shairez’ Feststellungen die ›Kapitulation‹ dieses Menschen noch einmal genauer angesehen, und inzwischen muss ich sagen, dass seine Kooperation in Wahrheit die Folge einer lediglich vorgetäuschten Unterwerfung ist. Er hat dadurch Zugriff auf viele Informationen erhalten, die kein anderer menschlicher Spion hätte entdecken können, von anderen Vorteilen ganz zu schweigen. Jetzt, da ich das Ganze aus einer neuen Perspektive betrachten kann, werden mir nun auch manche Dinge klarer, über die ich mich bislang gewundert habe. Beispielsweise glaube ich nun zu verstehen, warum Entscheidungen, die für die Menschen in ihrer Verantwortlichkeitszone von Vorteil waren, regelmäßig viel schneller umgesetzt wurden als die Dinge, die für uns von Vorteil waren.« In Thikairs Blick spiegelte sich ein grimmiges Lächeln wider. »Nachdem mir durch die Erkenntnisse der Basislagerkommandantin die Augen geöffnet wurden, ist mir auf eine schmerzhafte Weise deutlich geworden, dass er sich ›unterworfen‹ hat, um unser Vertrauen zu gewinnen und um in eine Position zu gelangen, die ihm genau diese Art von Manipulation und Einmischung ermöglichen würde. Von Basislagerkommandantin Shairez habe ich auch erfahren müssen, dass es für ein solches Verhalten sogar einen eigenen Begriff gibt: Sabotage. Das erklärt natürlich seine wahre Motivation hinter der Behauptung, uns helfen zu wollen.«
    Mehrere am Tisch versammelte Offiziere bleckten die Fangzähne allein bei dem Gedanken

Weitere Kostenlose Bücher