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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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stieg in ihm auf. Ohne Drohne und nach dem Tod seines Komm-Technikers (ganz zu schweigen davon, dass die Kugel, die ihn tötete, ein Loch in die Kommunikationseinheit gerissen hatte) gab es für ihn keine Möglichkeit, Hilfe anzufordern. Keines der persönlichen Geräte verfügte über die erforderliche Reichweite, und ihm blieb nur zu hoffen, dass einer der beiden anderen Wagen noch rechtzeitig einen Notruf hatte absetzen können. Aber selbst wenn das gelungen sein sollte, war ihm klar, dass eine Verstärkung auf keinen Fall zeitig eintreffen konnte, um sie noch zu retten. Sie mussten also versuchen, sich aus eigener Kraft in Sicherheit zu bringen.
    Er wand sich von seinem Platz und schob den blutigen, zerfetzten Leichnam des Fahrers zur Seite, dann gelang es ihm, die Tür auf der Seite zu öffnen; jene, die von dem oder den unbekannten Schützen abgewandt war. Einen Moment lang dachte er an die Autokanone auf dem Wagendach, doch als er sich in Richtung der Bäume in den Straßengraben rollen ließ und Bekanntschaft mit den schmerzhaften Berührungen durch die Äste machte, verdrängte er diese Überlegung schnell wieder. Sein eigenes Gewehr hatte er bei seiner hastigen Flucht in der Fahrerkabine zurückgelassen, und mit seiner Pistole konnte er den Angreifern unmöglich etwas anhaben. Eine leise Stimme in seinem Kopf schlug ihm vor, er solle zurückkehren und sein Gewehr holen, doch diese absurde Idee verwarf er noch schneller als den Gedanken an die Auto-Kanone.
    Seine Verantwortung bestand nicht darin, sich auf ein Feuergefecht einzulassen, sondern irgendwie zu versuchen, das ausgebrochene Chaos wieder halbwegs in den Griff zu bekommen. Und wenn ihn das aus der direkten Schusslinie der Angreifer heraushielt, dann war das umso besser – insbesondere wenn ihn sonst die gleiche Art von Kugel treffen würde, die seine beiden Begleiter in der Fahrerkabine getötet hatte.
    Er kämpfte sich zwischen den widerborstigen Ästen der Bäume hindurch, in denen der Frachttransporter gelandet war. Dann richtete er sich auf und schlug auf die improvisierte Panzerung des Fahrzeugs. Dabei brüllte er den Soldaten im Inneren seine Befehle zu, wobei er nur hoffen konnte, dass die Leute überhaupt noch lebten.
    Der Befehlshaber des zweiten Pseudo-Mannschaftstransporters erwies sich als mutiger (je nach Sichtweise aber auch als dümmer), da er sich durch die Öffnung im Dach zwängte und damit begann, die Auto-Kanone auf das mutmaßliche Ziel auszurichten. Dummerweise machte er durch seine Bewegungen Dave Dvorak auf sich aufmerksam, und da traf ihn auch schon eine Kugel und setzte seinen Anstrengungen ein jähes Ende.
    Gewehrläufe wurden durch die Schießscharten in der halbherzigen Panzerung der Fahrzeuge geschoben, aber die Shongairi hatten nur schlechte Sicht nach draußen. Dennoch gelang es ein oder zwei von ihnen, das beeindruckende Mündungsfeuer von Dvoraks Gewehr auszumachen, und sofort richteten sie ihre Waffen auf die beiden Menschen, die im nassen Laub am Straßenrand lagen.
    Himmel, das ist ja eine halbe Armee!, dachte Rob Wilson erschrocken, als er das Mündungsfeuer sah, das aus den Schießscharten der Wagen aufblitzte.
    Er konnte nicht sagen, ob es den Shongairi gelungen war, noch einen Funkspruch abzusetzen. Wenn die Informationen stimmten, die sie von Mitchells Leuten erhalten hatten, dann verfügten die Shongairi ohne ihre Drohnen nur über schlechte Kommunikationswege, und Drohnen hatte er hier weder gesehen noch gehört oder gefühlt. Es sah so aus, als hätten Dvoraks Geschosse die Fahrerkabinen in Stücke gerissen. Dass dort noch jemand lebte, war eher unwahrscheinlich, und selbst wenn, konnte man bei diesem Anblick getrost davon ausgehen, dass die Funkgeräte zu nichts mehr zu gebrauchen waren.
    Womit aber bedauerlicherweise noch immer gut dreißig bis vierzig vor Wut kochende Shongairi verblieben, die sich im Laderaum der Frachttransporter befanden.
    »Heh!«, rief er seinem Schwager zu. »Ich weiß nicht, ob ich die Panzerung überhaupt durchdringen kann. Nimm du dir die Ladeflächen vor, und ich achte darauf, ob einer von ihnen davonläuft!«
    Bei Dainthar!, ging es Laifayr durch den Kopf, als er das entsetzliche Kreischen hörte und dann auch noch sah, wie eine von Dvoraks Kugeln die Panzerung auf der rückwärtigen Seite des Wagens durchschlug.
    Deutlich vernahm er die gleichmäßigen Salven aus der Waffe des Menschen, und ihn verließ sämtlicher Mut, da ihm vor Augen geführt wurde, mit welcher

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