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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Zerstörungskraft er hier konfrontiert war. Wieder durchschlug ein Geschoss die vordere Panzerung, konnte sich diesmal aber nicht auch noch durch die andere Seite bohren. Dafür verrieten ihm die Schreie aus dem Inneren, dass der menschliche Schütze wieder getroffen hatte.
    »Raus aus den Wagen!«, hörte er sich rufen. » Raus aus den Wagen! Ihr dürft nicht da sitzen bleiben! Wir müssen sie uns vornehmen!«
    Dvorak und Wilson sahen, wie die Shongairi aus dem Wirrwarr der Fahrzeuge quollen. Es schien nicht so, als wüssten sie alle, wo sich ihre Angreifer versteckt hielten, aber zumindest hatten sie eine ungefähre Ahnung, in welche Richtung sie sich bewegen mussten. Ein paar von ihnen wussten ganz genau, von wo aus auf sie geschossen wurde – vermutlich aufgrund des Mündungsfeuers von Dvoraks Gewehr –, und ihnen musste klar geworden sein, dass sie im Transporter nur weiter wie auf dem Präsentierteller gesessen hätten.
    Und so rückten siebenunddreißig Shongair-Soldaten gegen die zwei Menschen vor und nahmen sie beständig unter Beschuss.
    Verdammt, dachte Wilson. Ich komme mir vor wie Butch und Sundance in Bolivien.
    Die Kugeln der Shongairi pfiffen um sie herum durch die Luft und kamen dabei ihrem Ziel für seinen Geschmack viel zu nahe. Er zwang sich, alle Geräusche um sich herum zu ignorieren und sich stattdessen ganz darauf zu konzentrieren, ein Ziel nach dem anderen zu erfassen, wobei er sich zum ersten Mal wünschte, sein Gewehr ließe sich auf Vollautomatik umschalten.
    Hundertfünfzig Meter kamen ihm angesichts von rund vierzig Aliens mit mörderischen Absichten nicht wie eine besonders große Entfernung vor.
    Wären die Shongairi einfach losgestürmt, so schnell sie konnten, und hätten sie die Verluste in Kauf genommen, dann wäre alles im Handumdrehen vorbei gewesen. Menschliche Soldaten, denen aufgefallen wäre, dass es sich nur um zwei Schützen handelte, hätten vermutlich genau das gemacht. Allerdings waren die Shongairi nicht einmal damit vertraut, dass jemand mit einem Gewehr gezielt auf sie schoss. Zu Laifayrs Patrouille gehörten nur wenige Leute, die schon einmal gegen Menschen gekämpft hatten, und selbst deren Erfahrung war sehr begrenzt. Anstatt also loszustürmen oder ein paar Leute aus sicherer Deckung auf die Menschen schießen zu lassen, während andere diesen Feuerschutz nutzten, um vorzurücken, liefen sie alle in einer Art Dauerlauftempo weiter.
    Damit waren sie selbst zu schnell, um gleichzeitig noch zielen zu können, aber langsam genug, um den Menschen Gelegenheit zu geben, weiter auf sie zu schießen.
    Dvorak riss das leere Magazin heraus und ersetzte es durch ein volles.
    »Vorletztes Magazin!«, rief er Wilson zu.
    »Ich hab dir ja gesagt, dass diese riesigen Patronen zu viel Platz wegnehmen«, knurrte Wilson.
    »Jämmerlicher irischer Bastard«, konterte Dvorak, betätigte den Abzug und sah, wie ein weiterer Shongairi nach hinten geschleudert wurde. »Wenigstens gehen die zu Boden, die ich treffe.«
    » Falls du mal einen triffst«, korrigierte ihn Wilson, während Dvoraks nächstes Ziel stolperte und hinfiel, gerade als er den Abzug durchdrückte. Die Kugel jagte ins Leere, und Dvorak fluchte leise, dann richtete er das Visier neu aus und schoss wieder.
    »Schon besser!«, beglückwünschte Wilson ihn.
    »Freut mich, dass es dir …«
    Die Kugel war nicht gezielt abgefeuert worden, denn der Shongair-Soldat, aus dessen Waffe sie stammte, war bereits im Fallen begriffen, da ihn eine von Rob Wilsons Kugeln in die Brust getroffen hatte. Dass er im Sterben noch den Abzug durchgedrückt hatte, war nur ein Reflex gewesen.
    Nichts davon änderte aber irgendetwas an der Tatsache, dass Dave Dvorak von eben dieser Kugel getroffen wurde.
    Wilson hörte ein lautes Klatschen, dann stöhnte sein Schwager laut auf. Etwas spritzte ihm ins Gesicht, das kein Regentropfen war, sondern sich warm anfühlte.
    Er konnte sich nicht nach links drehen, um nach Dvorak zu sehen. Er konnte es einfach nicht, weil die Shongairi weiter auf ihre Position zukamen.
    »Dave?«, rief er. » Dave?!«
    Laifayr bemerkte, dass eine der feindlichen Waffen verstummt war – die schwerere von beiden, die sich so mühelos durch alles hindurchfraß, was ihr im Weg war –, und spontan begann er Hoffnung zu schöpfen. So fest die Angst ihn auch im Griff hatte, hörte er dennoch genau hin und erkannte, was keinem seiner Leute aufgefallen war. Auch die zweite Waffe, mit der weiter auf sie geschossen wurde, feuerte

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