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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Flottenkommandant.« Thikair stellte bei Ahzmers Ausführungen fest, dass der unverändert besorgt war. »Außerdem lassen erste vorläufige Analysen den Schluss zu, dass sie bereits über die Fähigkeit zur Kernspaltung verfügen – und möglicherweise beherrschen sie auch schon die Kernfusion. Aber die Zahl der Quellen, an denen sich Kernspaltung feststellen lässt, ist ausgesprochen gering und sehr weit verstreut. Der größte Teil der Stromerzeugung scheint seinen Ursprung in der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen zu haben! Warum sollte eine Zivilisation, die sich bereits auf Stufe Zwei befindet, etwas so Dummes tun?«
    Die Ohren des Flottenbefehlshabers legten sich nachdenklich an. So wie dem Schiffskommandanten fiel es auch ihm selbst schwer, sich irgendeine Spezies vorzustellen, die so dumm war, dass sie weiterhin unwiederbringliche Ressourcen verbrauchte, wenn sie längst in der Lage war, darauf zu verzichten. Allerdings hieß das natürlich nicht, dass es eine solche Spezies auf keinen Fall geben konnte. Fremde Rassen konnten die unglaublichsten, dümmsten Dinge tun – den Beweis dafür lieferten manche von den Unkrautfressern mit dem, was sie allen anderen als Zivilisation verkaufen wollten! Ahzmer wollte bloß nicht zugeben – nicht einmal sich selbst gegenüber –, dass es in diesem Fall möglich war, denn sollte es sich tatsächlich um eine Zivilisation der Stufe Zwei handeln, dann kam eine Kolonisierung dieser Welt nicht mehr infrage.
    »Entschuldigen Sie, Flottenkommandant«, sagte Ahzmer, der aus seinen eigenen Sorgen Mut geschöpft hatte, »aber was sollen wir jetzt machen?«
    »Diese Frage kann ich noch nicht beantworten, Schiffskommandant«, erwiderte Thikair etwas förmlicher als sonst üblich, wenn sie beide unter sich waren. »Aber ich kann Ihnen sagen, was wir nicht tun werden: Wir werden uns von diesen Berichten nicht in Panik versetzen lassen, und wir werden uns auch nicht zu vorschnellen Reaktionen verleiten lassen. Die Erkundungsteams liegen grundsätzlich ein Stück weit daneben, wenn sie das vermutliche Technologieniveau einer primitiven Spezies einschätzen sollen. Vermutlich wird das schon durch die Zeitverschiebung unvermeidbar. Ich gebe zu, ich habe noch keinen Fall erlebt, in dem die Berichte der Scouts so massiv von der Situation abweichen, wie hier. Aber wir sollten deshalb nicht gleich voreilige Schlüsse ziehen, solange wir noch keine Gelegenheit für eine gründliche und umfassende eigene Bewertung hatten. Immerhin haben wir subjektiv acht Jahre benötigt, um hier einzutreffen, und die medizinische Abteilung ist bereits seit einem halben Monat damit beschäftigt, das Personal von Bodentruppenkommandant Thairys aus dem Cryo zu holen. Wir werden dieses System nicht einfach von unserer Liste streichen und uns ins nächste begeben, solange wir nicht unsere gewonnenen Erkenntnisse gründlich analysiert und alle Optionen gegeneinander abgewogen haben. Ist das klar?«
    »Jawohl, Flottenkommandant!«
    »Gut. Bis auf Weiteres müssen wir allerdings davon ausgehen, dass wir es mit Überwachungssystemen zu tun haben, die weit über das Erwartete hinausgehen. Mit Blick darauf möchte ich, dass die Flotte eine verdeckte Haltung einnimmt. Umfassende Kontrolle aller Emissionen und behutsamer Spähmodus, Schiffskommandant.«
    »Jawohl, Flottenkommandant. Ich werde den Befehl sofort weiterleiten.«

.III.
    Master Sergeant Stephen Buchevsky stieg aus dem MRAP aus, streckte sich, nahm seine persönliche Waffe an sich und nickte dann dem Fahrer zu. »Sehen Sie zu, dass Sie irgendwo einen Kaffee trinken können. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass das sehr lange dauern wird, aber Sie wissen ja, wie gut ich darin bin, solche Dinge einzuschätzen.«
    »Alles klar, Sir«, gab der Corporal am Lenkrad grinsend zurück und trat aufs Gaspedal, dann fuhr er den allradgetriebenen Cougar weg (der vor Jahren offiziell in MRAP umbenannt worden war, was für Mine Resistant Ambush Protection Vehicle stand, also für ein Fahrzeug, dem Minen nichts anhaben konnten und dessen Besatzung damit vor Hinterhalten geschützt war; allerdings hatte es sich dabei in erster Linie um eine PR-Maßnahme gehandelt, nachdem bei Anschlägen im Irak so viele Humvees zerstört worden waren). Der Wagen nahm Kurs auf die Messe am anderen Ende des Postens, während sich Buchevsky auf den Weg zu dem mit Sandsäcken gesicherten Kommandobunker hoch oben auf dem Hügelkamm machte.
    Die Morgenluft war dünn und kalt, aber jetzt, da er

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