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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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an den Sensoren, denen nichts entgeht?«
    »Ja, ich glaube, das kriegen wir hin, meine Leute und ich. Ja, ganz bestimmt.«
    Ushakov hatte noch nie jemanden erlebt, der so entschlossen klang wie dieser Fremde. Der Mann hinter dieser Stimme mochte verrückt sein, aber er hatte keinen Zweifel an dem, was er sagte. »Dann will ich mitkommen«, hörte er sich im nächsten Moment selbst sagen.
    »Nein, das wollen Sie nicht«, widersprach der Unbekannte fast zuvorkommend.
    »Doch, das will ich.« Der Widerhall dieser gleichen stählernen Entschlossenheit in seiner eigenen Stimme ließ Ushakov erkennen, dass da nicht nur dieses Verlangen nach Vergeltung, nach Rache war. Es ging ihm auch darum, eine Bedrohung für jene Menschen zu neutralisieren, die sich ihren Weg in sein totgeglaubtes Herz gebahnt hatten.
    »Ich werde Ihnen helfen und Ihnen sagen, was ich weiß. Niemand kennt die Wege zur Basis so gut wie ich. Ich bringe Sie rein, aber nur, wenn ich mitkommen kann.«
    »Ihnen ist nicht klar, was Sie da verlangen«, sagte der Fremde.
    »Dann verraten Sie es mir.«
    »Fast wünschte ich, es würde irgendetwas passieren«, brummte Lagerkommandant Fursa. Er und Lagerkommandant Barak unterhielten sich per Kommunikator, und der Shongair am anderen Ende der Leitung sah Fursa verdutzt an.
    »Ich will so sehr wie Sie herausfinden, was hier vor sich geht und wer dafür verantwortlich ist, Fursa. Und das wird nur möglich sein, wenn ›irgendetwas‹ passiert. Da bin ich sogar der gleichen Ansicht wie der Flottenkommandant, dass wir das Ganze als eine Gelegenheit betrachten sollten, unseren Feinden eine Falle zu stellen. Aber wenn Sie diesen Wunsch äußern, sollten Sie dabei nicht vergessen, dass Ihr Lager an vorderster Front liegt.«
    »Ich weiß«, meinte Fursa und verzog den Mund. »Das meine ich ja damit. Wir kommen uns hier draußen schon ein klein wenig schutzlos vor.« Er wackelte mürrisch mit den Ohren. »Es war schon schlimm genug mit diesen Angriffen auf meine Versorgungskolonnen und Patrouillen. Um ehrlich zu sein, würden meine Soldaten liebend gerne ein paar menschliche Jäger zwischen die Pfoten bekommen. Mit einem Feind zu kämpfen, der sich zeigt und der da angreift, wo wir ihn kriegen können, anstatt sich anschließend gleich wieder in Luft aufzulösen, wäre uns allen sehr willkommen.«
    Barak merkte, wie sich seine Ohren verständnisvoll spitz aufstellten. Außerhalb der Vereinigten Staaten war die Verantwortlichkeitszone von Basislager Sechs die am heftigsten umkämpfte, die auch die meisten Opfer gefordert hatte. Der lokale Widerstandsführer hatte sich in einem Maß als fähig erwiesen, Überfälle mit tödlicher Präzision zu planen und auszuführen, dass Fursa angesichts der Verluste regelmäßig von ohnmächtiger Wut heimgesucht wurde. Das war mit ein Grund, warum Basislager Sieben zum Zeitpunkt der rätselhaften Attacke nur so schwach besetzt gewesen war, denn der größte Teil der Soldaten war von Basislagerkommandantin Shairez an Fursa ausgeliehen worden. Daher konnte Barak ihn gut verstehen, und er fühlte sogar mit ihm mit. Dennoch …
    »Ich neige zu der Vermutung, dass die Anspannung vor dem möglichen Angriff mindestens so schlimm ist wie die Abwehr des Angriffs, wenn er dann endlich stattfindet«, fuhr Fursa fort. »Meine Krieger werden immer nervöser, weil alles viel ruhiger ist als während der letzten Tage.« Die Ohren bewegten sich wieder mürrisch. »Sie wissen ja, wie einfache Soldaten so sind! Die Gerüchteküche kocht über, seit unsere örtlichen Plagegeister uns in Ruhe lassen. Das gehört alles zu dem, was sich in Basislager Sieben abgespielt hat. Die unheilvollen Kräfte, die dort jeden getötet haben, ziehen sich nun über uns zusammen, und allein ihre Präsenz verängstigt die lokalen Menschen so sehr, dass sie sich verstecken, so wie ein garish versucht, sich vor einem Gewitter in Sicherheit zu bringen.«
    Die Ironie in Fursas Stimme schwächelte, und zwar so sehr, dass Barak sich die Frage stellen musste, ob der Spott über die Gerüchteküche der »einfachen Soldaten« nicht bloß der Versuch war, über die eigenen Ängste des Lagerkommandanten hinwegzutäuschen.
    Nun, falls dem so war, hatte der Kommandant nach Baraks Meinung auch guten Grund dafür. Im Gegensatz zu Fursas Lager befand sich sein eigenes mitten in einem Gebiet, das früher einmal »Iowa« genannt wurde, und damit lag ein ganzer Ozean zwischen ihm und dem, was Shairez zugestoßen war. Der Nachteil war allerdings

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