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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eindringen, um dort nach etwas zu suchen, was sie als ›Insider-Informationen‹ bezeichnen. Diese Informationen betreffen vorwiegend regulierende finanzielle Entscheidungen und Prozesse. Bei einigen wiederum dürfte es sich um Gruppen von Individuen handeln, die weder mit den Nationalstaaten noch mit den Finanzgruppierungen in Verbindung stehen. Viele von ihnen, vielleicht sogar der größte Teil, sind Einzelpersonen, die aus welchen Gründen auch immer in die verschiedensten Systeme eindringen.«
    »Und warum erwähnen Sie das?«, fragte Thikair, als sie eine Pause machte.
    »Meine Teams sind der Ansicht, dass sie praktisch jede Cyberabwehr überwinden können, die wir bislang identifiziert haben, Flottenkommandant. Aber die Anweisung, unentdeckt zu bleiben, hindert sie daran, genau das zu tun. Die Systeme, die Eindringlinge abhalten oder zumindest melden sollen, sind wesentlich leistungsfähiger, als wir es erwartet hatten – vermutlich eine Folge des anhaltenden Cyberkriegs, den sich die Menschen liefern. Es ist daher unwahrscheinlich, dass wir in irgendeines ihrer Systeme vordringen können, ohne dabei entdeckt zu werden.«
    »Wie wahrscheinlich ist es, dass sie erkennen, dass diese Vorstöße nicht von anderen menschlichen Gruppen, sondern von uns ausgehen?«
    »Das lässt sich unmöglich sagen, Flottenkommandant. Allem Anschein nach sind ihre Sicherheitsleute sehr bewandert in den Techniken anderer Menschen, und wenn wir unmittelbar mit unserer eigenen Technologie angreifen, werden sie möglicherweise erkennen, dass es sich um einen völlig anderen Verursacher handelt. Allerdings wissen sie nichts von unserer Existenz, und wir haben uns inzwischen mit ihrer Technologie sehr vertraut machen können. Wahrscheinlich würde es uns gelingen, eine ihrer eigenen Methoden zu adaptieren, um in die gesicherten Systeme vorzudringen, was sie dann zu der Annahme verleiten wird, dass dahinter eine der anderen Menschengruppen steckt. Dass sie darauf kommen, ›Außerirdische‹ könnten ihre Computer ausspionieren, ist bei dieser Methode eher unwahrscheinlich.«
    Thikair spannte langsam seine Ohren an und strich intensiver als zuvor über seinen Schwanz, während er über ihre Worte nachdachte. Sie hatte recht, wenn sie sagte, dass sie unbedingt etwas über die Notfallpläne dieser Menschen in Erfahrung bringen mussten. Es war unwahrscheinlich, dass diese Kreaturen zu irgendetwas fähig waren, das seine Operation in Gefahr bringen könnte. Aber auch primitive Nuklearwaffen konnten herbe Verluste bewirken, wenn er nachlässig wurde. Zwar neigte er nicht dazu anzunehmen, dass eine Spezies, die so dumm war wie diese Menschen, auf den Gedanken käme, »Außerirdische« könnten einen Cyberangriff gestartet haben, aber diese Möglichkeit ließ sich auch nicht mit absoluter Gewissheit ausschließen.
    Aber selbst wenn sie die Wahrheit erkennen sollten, gab es praktisch nichts, was sie dagegen unternehmen konnten, es sei denn, Shairez’ Team stieß auf etwas wirklich Beunruhigendes.
    Hör auf damit, ermahnte er sich. Denk immer daran, dass diese Kreaturen noch so dumm und ihre technologischen Errungenschaften noch so primitiv sein können – aber es sind keine Unkrautfresser, und auf dem Planeten leben Milliarden von ihnen. Das letzte Mal, dass jemand gegen einen anderen gekämpft hat, der deutlich höher entwickelt war als diese Menschen, waren wir selbst, als wir uns noch untereinander bekämpften, damals, bevor wir vor eintausend Standardjahren überhaupt der Dainthar-verdammten Hegemonie begegneten. Shairez mag ein wenig übervorsichtig erscheinen, aber in einer Situation wie dieser ist etwas mehr Vorsicht bestimmt nicht verkehrt, während der verblendete Glaube an die eigene Überlegenheit Hunderte von Kriegern das Leben kosten kann. Wir müssen also ihre Notfallpläne in Erfahrung bringen, und das auf eine Weise, die uns ein paar Tage Bedenkzeit gewährt, um uns die Erkenntnisse durch den Kopf gehen zu lassen, bevor wir angreifen müssen. Aber wie stellt man das an?
    Eine Weile dachte er darüber nach, dann sah er über den Tisch hinweg Shairez an.
    »Ich darf wohl annehmen, Basislagerkommandantin, dass Sie sich bereits einige Lösungsansätze für dieses Problem überlegt haben.« Seine Ohren hoben sich zum Ansatz eines Lächelns an. »Es ist nicht Ihre Art, Ihrem Vorgesetzten einfach zu erzählen, dass Sie irgendetwas nicht tun können.«
    »Zumindest versuche ich es, Flottenkommandant«, räumte sie ebenfalls lächelnd

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