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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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diese Menschen sein sollten «, gestand die Kommandantin ihm. »Ihr technologisches Niveau ist für meine Vorstellungen hoch genug, um sie als eine weltweite geschlossene Zivilisation anzusehen, obwohl sie genau das nicht sind. Wir sind einfach nicht daran gewöhnt, etwas so Archaisches wie miteinander wetteifernde Nationalstaaten zu sehen, die zugleich über derart fortschrittliche Technologie verfügen. Unser eigenes Volk hat länger gebraucht als fast jede andere Spezies innerhalb der Hegemonie, ehe wir eine planetare Regierung hatten. Aber selbst bei uns war dieser Prozess abgeschlossen, lange bevor wir uns auf dem technologischen Niveau befanden, das diese Menschen erreicht haben. Es fällt mir schwer, der Versuchung zu widerstehen, meine Beobachtungen so vieler grundverschiedener Kulturen zu einer einzelnen, in sich geschlossenen Auslegung zusammenzuführen.«
    »Ich verstehe«, sagte Thikair, auch wenn er ehrlich gesagt den Verdacht hatte, dass die Kommandantin sich einfach zu viele Gedanken über ihre »vorgefasste Sichtweise« machte. Zugegeben, die Menschen hatten eine technologische Weiterentwicklung vollzogen, die alle Erwartungen übertraf, aber es war noch immer eine an ihren Planeten gebundene Zivilisation, und die Tatsache, dass nach wie vor die von ihr erwähnten Nationalstaaten existierten, unterstrich nur die gesellschaftliche Unreife dieser Spezies. Auf lange Sicht war es nicht wichtig, ob Shairez einige der feineren Nuancen entgangen waren. Die Menschen waren den Fähigkeiten seiner Flotte mit ihrem Kontingent an Bodentruppen und ihrem Waffenarsenal auf ganzer Linie unterlegen. Und auch wenn sie jetzt noch keine geeinte Kultur besaßen, würde das spätestens dann der Fall sein, wenn er sie in Grund und Boden gebombt und ihnen anschließend ihren neuen Status als Bedienstete des Shongair-Imperiums erklärt hatte!
    »Nachdem ich das nun ausgesprochen habe«, fuhr Shairez fort, »möchte ich anfügen, dass ich zu bestimmten Schlussfolgerungen gelangt bin, die ich in meinem förmlichen Bericht notiert habe. Der befindet sich inzwischen in Ihrem Posteingang, aber bevor Sie ihn lesen, würde ich gern ein paar Dinge anmerken.«
    »Zum Beispiel?« Thikair kippte seinen Stuhl nach hinten, um bequemer sitzen zu können, dann begann er beiläufig, seine Schwanzspitze zu streicheln.
    »Die meisten Nationalstaaten der Menschen, jedenfalls die weiter entwickelten, verfügen über erhebliche militärische Fähigkeiten«, begann sie. »Ich beziehe mich damit natürlich nur auf das Verhältnis zu den sie umgebenden Staaten, nicht auf unsere Fähigkeiten. Drei von ihnen heben sich dabei vom Rest deutlich ab, wobei einer von ihnen, der als ›Vereinigte Staaten von Amerika‹ bezeichnet wird, als Klasse für sich gilt. Seine Streitkräfte sind zwar zahlenmäßig kleiner als die der sogenannten ›Volksrepublik China‹ und der ›Russischen Föderation‹, dafür verfügt er über die bei Weitem größte Marine auf KU-197-20. Außerdem scheinen seine allgemeinen Gefechtsfähigkeiten alle anderen zu übertreffen. Zumindest technisch gesprochen.« Sie wackelte mit den Ohren, um ihre Abneigung auszudrücken. »Aber dieser Nationalstaat scheint keine Ahnung davon zu haben, wie er diese Fähigkeiten anwenden soll, ansonsten hätte er längst die Probleme in der Region namens ›Afghanistan‹ gelöst. Und er würde auch nicht das angespannte Verhältnis zum sogenannten ›Iran‹ dulden, dessen eigene Fähigkeiten einfach lachhaft sind.
    Die beiden anderen maßgeblichen Militärmächte sind wie erwähnt ›Russland‹ und ›China‹. Alle drei verfügen über nennenswerte Luftflotten und über zahlreiche gepanzerte Fahrzeuge und Infanteristen. Es gibt auch noch eine Reihe von zweitrangigen Mächten, die aber nicht zweitrangig sind, weil sie etwa technologisch unterlegen wären, sondern weil sie zahlenmäßig mit ihren Streitkräften nicht an die Vereinigten Staaten, Russland und China heranreichen. Hinzu kommen dann noch die anderen Nationalstaaten, die sich auf technologisch niedrigerem Niveau bewegen und deren Bedeutung zwischen bescheiden und zu vernachlässigen liegt. Uns sind sie natürlich alle technologisch weit unterlegen, doch angesichts ihrer schieren Anzahl könnte es ihnen gelingen, unseren Bodentruppen ganz erhebliche Verluste zuzufügen. Immerhin kann auch ein Mob mit spitzen Steinen einem Soldaten mit Gewehr gefährlich werden, und diese Kreaturen verfügen durchweg über bessere Waffen als nur spitze

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