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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Steine.«
    »Bodentruppenkommandant Thairys und ich haben uns bereits damit abgefunden, dass das Bombardement vor der Landung wahrscheinlich umfangreicher ausfallen muss als sonst üblich«, sagte Thikair. »Wir können unsere momentane Planung immer noch ausweiten. Kinetische Waffen sind billig, wenn es darauf ankommt.«
    »Einverstanden, Flottenkommandant. Ich wollte Ihre Aufmerksamkeit nur auf diesen Punkt lenken. Außerdem möchte ich erwähnen, dass ich ein wenig besorgt bin, was diese Kreaturen unternehmen könnten. Wenn ich bedenke, wie viele Nationalstaaten es gibt und wie angespannt die Beziehungen zwischen vielen von ihnen sind, sollten wir besser davon ausgehen, dass ihre Führer irgendwelche Notfallpläne vorbereitet haben, um reagieren zu können, sollte einer ihrer Nachbarn sie angreifen. Die Shongairi wären auf jeden Fall für so etwas gewappnet. Zwar kann sich niemand von ihnen auf eine Bedrohung eingestellt haben, wie sie von unserer Ankunft für sie ausgeht, dennoch ist es denkbar, dass sie noch die eine oder andere unangenehme Überraschung für uns in petto haben. Vor allem bereiten mir diese ›Vereinigten Staaten‹ Unbehagen. Mit Blick auf deren militärisches Potenzial glaube ich, dass ein Notfallplan von deren Seite am ehesten eine Gefahr für uns darstellen dürfte. Wir sollten nicht vergessen, dass ihre Technologie zwar grobschlächtig ist, dass sie aber beispielsweise über Nuklearwaffen verfügen. Auch sind die Vereinigten Staaten im Besitz der technisch anspruchsvollsten Mittel, um diese zum Einsatz zu bringen. Nach allem, was wir aus den Nachrichtenmedien aufgefangen haben, sollen die großen Mächte, zumindest aber die Vereinigten Staaten und Russland, sich gegenseitig über die Bestände in ihren nuklearen Arsenalen auf dem Laufenden halten.« Ihre Ohren legten sich ein wenig schräg, um ihrem verächtlichen Unglauben Ausdruck zu verleihen. »Dieses spezielle Maß an Verrücktheit auf deren Seite kann ich zwar nicht begreifen, dennoch werden wir wohl davon ausgehen müssen, dass sie ihren Feinden in diesem Punkt nicht die echten Zahlen anvertrauen.«
    »Das sehe ich auch so«, stimmte Thikair ihr bedächtig zu. Die Kommandantin hatte etwas durchaus Richtiges gesagt, überlegte er. Auch wenn diese »Amerikaner« ihre Unfähigkeit durch die absurde Weise demonstriert hatten, mit der sie sich selbst in ihren Möglichkeiten einschränkten, gegen ihre viel schlechter ausgerüsteten Kontrahenten vorzugehen, wäre es wohl verkehrt anzunehmen, sie könnten tatsächlich so dumm sein.
    Obwohl derartige Dummheit auch nicht auszuschließen war, wenn man ihr sonstiges Handeln berücksichtigt, vor allem ihre Untätigkeit, überlegte der Flottenkommandant und malte sich aus, was die Amerikaner alles hätten erreichen können, wären sie nur klug genug gewesen, die Positionen ihrer Gegner mit einer ausreichend hohen Konzentration an Neurotoxinen zu bombardieren.
    »Eine andere Sache, die sich auf meine Bedenken wegen möglicher Notfallpläne bezieht«, redete Shairez weiter, »betrifft die Widerstandsfähigkeit ihrer Computernetzwerke gegen unsere Versuche, in sie einzudringen.« Sie zog die Schnauze kraus. »Vor allem in den Nationen der sogenannten ›Ersten Welt‹ sind ihre Cyberfähigkeiten noch weiter fortgeschritten als die übrigen Aspekte ihrer Technologie. Auf ihr ›Internet‹ zuzugreifen ist lächerlich simpel, und es fällt mir selbst jetzt noch schwer zu glauben, dass sie sich so wenig Gedanken über Sicherheitsmaßnahmen machen. Oder besser gesagt: Ich kann nicht verstehen, wieso sie nicht die Notwendigkeit erkannt haben, bestimmte Arten von Informationen zu schützen, anstatt sie allen zugänglich zu machen. Allerdings wird mir und meinen Teams deutlich, dass es ihnen nicht an dem Können mangelt, ihre Systeme zu schützen, sondern dass ihnen dieses Erfordernis gar nicht klar ist. Aber obwohl sie auf der einen Seite so dumm sind, eine solch immense Datenmenge frei zugänglich zu halten, gibt es gleichzeitig auch eine Fülle von Daten, die in ernsthaft gesicherten Beständen untergebracht sind. Offenbar spielt sich auf dieser Welt auch ein ständiger Cyberkrieg ab. Einige Beteiligte sind eindeutig miteinander wetteifernde Nationalstaaten, die versuchen, das jeweils gegnerische Sicherheitssystem lahmzulegen. Andere Mitwirkende scheinen Finanzgruppierungen zu sein, die gegenseitig Geheimnisse ausspionieren wollen oder die in einzelnen Fällen in die Systeme der Nationalstaaten

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