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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Termin für eine Besprechung anzusetzen. Und selbst wenn es damit nichts zu tun hatte, war es eine beachtliche Leistung, an Sutcliffes Adjutanten Major Jeff Bradley vorbeizukommen, ohne von ihm zuvor angekündigt zu werden.
    »Ihnen auch einen guten Morgen, Yolanda«, entgegnete er freundlich. »Entschuldigen Sie, aber hat Jeff vergessen mir zu sagen, dass wir für heute verabredet waren?«
    »Nein, Sir, er hat nichts vergessen zu sagen.«
    »Das hätte mich auch gewundert.« Sutcliffe legte den Kopf schräg. »Andererseits kommen Sie normalerweise nicht in mein Büro, nur um mal guten Tag zu sagen. Also, was führt Sie heute Morgen zu mir?«
    »Sir, es hat uns erwischt. Sehr heftig. Vor ungefähr siebenundzwanzig Minuten«, sagte O’Higgins tonlos.
    »Erwischt?« Er beugte sich weit nach vorn. »Reden Sie von einem Cyber-Angriff?«
    »Sir, ich rede von einem verdammten Cyber- Massaker «, gab sie noch ernster zurück, woraufhin er die Augen zusammenkniff. Der mahagonifarbene Teint der Marine eignete sich nicht, um Blässe erkennen zu lassen, aber Yolanda O’Higgins’ Tonfall sprach Bände.
    »Wie übel?«, fragte er verkrampft.
    »Wir fangen gerade erst an, die Details zu ordnen, Sir. Es wird eine Weile dauern, bis wir wissen, wie tief das Ganze vorgedrungen ist. Auf jeden Fall haben sie sich geradewegs durch jede Firewall gebohrt, als würden die gar nicht existieren. Und es war ein Angriff auf ganzer Breite: DIA, Heimatschutz, CIA, FBI – sie haben alles gleichzeitig getroffen, Sir.«
    O’Higgins mochte nicht dazu fähig sein zu erblassen, dafür merkte Sutcliffe, wie ihm alle Farbe aus dem Gesicht wich. Sekundenlang sah er die Marine nur an, dann griff er nach dem Telefon.
    »Und wie schlimm ist es? Das ist die entscheidende Frage«, sagte Präsidentin Harriet Palmer und ließ ihren Blick über die Gesichter der Männer und Frauen wandern, die vor ihr am Tisch saßen.
    Einen Moment lang herrschte Stille, dann räusperte sich General Koslow, der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs. »Ich glaube, diese Frage kann General Sutcliffe am besten beantworten, Madam Präsidentin. Seine Leute bei StratCom waren die Ersten, die gemerkt haben, was da los ist.«
    Koslow deutete mit einem Nicken auf Sutcliffe, woraufhin sich die Präsidentin zu ihm umdrehte.
    »Und, General Sutcliffe?«
    »Madam Präsidentin, die kurze Antwort auf Ihre Frage lautet, dass es verdammt übel ist«, antwortete er ohne Umschweife. »Ich nehme an, die technischen Details wollen Sie nicht hören, oder?«
    »Das nehmen Sie richtig an, General.« Palmer grinste ihn verkniffen an. Ob sie sich an seiner Wortwahl störte, ließ sie nicht erkennen, aber sie war auch dafür bekannt, dass ihr gelegentlich auch schon mal ein »markiger« Spruch über die Lippen kam. »Ich komme aus der Politik, nicht vom MIT.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Sutcliffe und nickte knapp. »In dem Fall formuliere ich es am besten so, dass es jemandem gelungen ist, in rund achtzig Prozent unserer geschützten Datenbanken einzudringen, bevor wir in der Lage waren, den Zugriff zu stoppen und uns vom Netz zu isolieren.«
    » Achtzig Prozent?« Palmer sah ihn ungläubig an.
    »Ja, Ma’am«, bestätigte er ruhig. »In dieser Größenordnung.«
    »Wie kann das sein?«, wollte sie wissen und schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich bin beim besten Willen keine Computerexpertin, aber ich war immer der Meinung, dass wir über die besten Sicherheitssysteme der Welt verfügen!«
    »Soweit wir wissen, Madam Präsidentin, ist das auch der Fall. Aber kein Schutz ist wirklich vollkommen, und in diesem Fall haben wir es allem Anschein nach mit einem Trojaner einer völlig neuen Machart zu tun. Wir wissen nicht, woher er kommt, und die Art und Weise, wie er eingedrungen ist, war ein unglaublich präzise koordinierter Angriff, bei dem manche Verschlüsselungen mit brutaler Gewalt überrannt worden sind und … nun, ich kann nur sagen, dass so etwas auf unserer Seite niemand hat kommen sehen. So etwas hat bislang auch noch niemand für möglich gehalten! Und der Angriff erfolgte auf alle Systeme gleichzeitig, und damit meine ich auf die Sekunde genau, und er lief über mehr als tausend Untersysteme ab.« Er schüttelte den Kopf. »In dieser Hinsicht muss ich sagen, dass diese Attacke allem, was wir kennen, um Lichtjahre voraus ist. Unsere Leute sind immer noch damit beschäftigt, die Wege zurückzuverfolgen und herauszufinden, was genau sie eigentlich mit uns gemacht haben. Im Augenblick hat

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