Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
deinen Burger auch so lange braten, bis er so schwarz und so hart wie ein Puck ist. Ganz so, wie ihn dein Onkel am liebsten mag.«
    »Hey, was muss ich denn da hören?«, warf Rob Wilson ein, der es sich mit einem Bier in der Hand in einem Liegestuhl bequem gemacht hatte, der strategisch so geschickt platziert war, dass ihm der Grillgeruch entgegenwehte. »Gebratenes Essen ist gesund. Nur weil du am liebsten alles roh isst, heißt das noch lange nicht, dass kluge Menschen das so wollen.«
    »Es gibt einen Unterschied zwischen gebraten und verkohlt, du Banause«, konterte Dvorak. »Ich bin ja schon dankbar dafür, dass ich meine Kinder vor deiner unnatürlichen Faszination beschützen konnte, dass jedes Essen so kross wie möglich sein muss.«
    »Beschützt, sagst du? Bezeichnest du so diese Gehirnwäsche, die sie dazu gebracht hat, Sushi zu verschlingen?«, wollte Wilson wissen.
    »Sushi? Hat da jemand von Sushi geredet?«, meldete sich Maighread zu Wort. Sie war soeben aus dem Haus gekommen und trug ein Tablett mit Brötchen nach draußen. Ihr Bruder und ihre Cousine Keelan kümmerten sich unterdessen um Kartoffelsalat, Gurken, Kopfsalat, geschnittene Tomaten und Zwiebelringe. Morgana hatte auf dem Weg zum Pool bereits Mayonnaise, Senf und Ketchup auf dem Picknicktisch abgestellt. Sharon und Veronica Wilson bildeten die Nachhut mit Eistee, Limonade und einem ganzen Berg Kartoffelchips.
    »Unnatürlich ist es, das sage ich dir«, konterte Wilson, während er seine Nichte anlächelte. »Fisch ist kein Essen, noch nicht mal, wenn er gebraten oder gekocht ist. Aber roh?« Er schüttelte sich. »Als Nächstes wirst du bestimmt noch von mir erwarten, dass ich Gemüse esse, wie?«
    »Kartoffeln sind auch Gemüse«, betonte Dvorak. »Und davon isst du in der Woche wie viel? Neun oder zehn Pfund? Oder sogar zwanzig?«
    »Auch wenn ich es gar nicht mag, mich auf Robs Seite zu stellen, muss ich dich doch korrigieren. Kartoffeln sind kein Gemüse«, sagte seine Frau, und als er ihr einen fragenden Blick zuwarf, erklärte sie: »Kartoffeln sind eine traditionelle irische Delikatesse, die auf einen so langen Stammbaum zurückblicken kann, dass es sie zu einer eigenen Kategorie macht, die über den Status eines Gemüses hinausgeht. Außerdem steckt in ihnen nur ganz wenig von diesem Chlorophyllzeugs, durch das das andere Gemüse seinen eigenartigen Geschmack bekommt. Jedenfalls hat man mir das so erklärt. Allerdings esse ich selbst nicht genug davon, deswegen weiß ich nicht, ob ich das richtig verstanden habe.«
    »Du solltest ihn nicht noch unterstützen«, sagte Dvorak. »Gemüse ist gesund.«
    »Gemüse«, hielt sein Schwager dagegen, »ist das, was dein Essen frisst, bevor es zu deinem Essen wird.«
    »Fleischfresser«, schnaubte Dvorak.
    »Ich auch, ich auch!«, rief Morgana ihm vom Pool zu. »Ich bin für Onkel Rob! Aber ich will meines noch rosa in der Mitte, Daddy!«
    »Das wirst du auch kriegen«, versicherte er ihr und schob die Scheiben Gehacktes ans andere Ende des Grills, wo sie auf kleiner Flamme weiterschmoren konnten, während er eine frische Lage auf der heißeren Hälfte verteilte. »Wir lassen nur für deine Mutter und deinen Onkel das Fleisch weiterbraten, bis es schwarz und steinhart ist, während unsere Portion ordentlich gar wird.«
    »Lass meinen Burger nicht austrocknen«, rief Robs erwachsener Sohn Alec dazwischen.
    »Tja, in dem Fall solltest du lieber herkommen und dir deinen Burger zusammenstellen«, forderte Dvorak ihn auf. »Gewisse Faulpelze – ich spreche damit keine bestimmte Ehefrau und keinen bestimmten Schwager an – liegen einfach träge da und warten darauf, dass der überarbeitete Koch Zeit für ihren Burger findet, also müssen sie sich mit dem begnügen, was er für sie zwischen die Brötchenhälften packt.«
    »Unsinn«, wehrte Wilson ab. »Meine Frau wird sich ganz bestimmt um mein Essen kümmern.«
    »Ich sage das ja nur ungern«, entgegnete Veronica. »Aber ich werde wohl zu beschäftigt damit sein, im Pool zu schwimmen.« Sie lächelte ihn süßlich an. »Tut mir leid, aber das wirst du schon selbst erledigen müssen.«
    »Hey, Augenblick mal!«, rief er und setzte sich auf. »Du weißt, ich kann nicht kochen! Du musst …«
    In diesem Moment flog die Seitentür zum Pool mit solcher Wucht auf, dass sich alle Anwesenden automatisch in diese Richtung umdrehten. Alecs Frau Wilson stand da und starrte ungläubig nach draußen.
    »Jessica?«, fragte Sharon besorgt. »Stimmt was

Weitere Kostenlose Bücher