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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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von denen, die auf Ärger aus sind, überlegen sich das eher, wenn vor ihnen ein Mann mit einem Gewehr steht, als wenn sie eine Frau vor sich haben. Das ist dumm von ihnen, aber man kann auch von einem dummen Menschen getötet werden.«
    Alec nickte, und nachdem Dvorak ihn einen Moment lang ernst angesehen hatte, ergänzte er: »Und noch was, Alec. Falls jemand Ärger macht, dann darfst du nicht zögern. Versuch, denjenigen zu warnen, wenn die Zeit noch reicht. Aber wenn nicht …«
    »Verstehe«, gab der leise zurück.
    Dvorak schaute zu Wilsons Schwiegertochter, die mit ihm und seinem Schwager auf der Schießanlage arbeitete. »Jess, du kommst mit mir und Rob mit. Wir hängen den großen Trailer an meinen Truck, und dann begeben wir uns zum Schießstand und räumen alles aus, bevor jemand auf die grandiose Idee kommt, sich da zu bedienen.«
    Auch sie nickte bestätigend. Mittlerweile hatte sie wieder etwas mehr Farbe im Gesicht, aber die Angst war ihr anzusehen.
    »Was ist mit den Hunden, Daddy?«, fragte Maighread. Ihre Stimme bebte leicht, weil sie die Anspannung und Angst der Erwachsenen um sie herum wahrnahm. Doch sie gab sich alle Mühe, tapfer zu sein, und Dvorak war bei ihrem Anblick zutiefst gerührt.
    »Keine Sorge, mein Schatz«, versicherte er ihr und wunderte sich, wie es ihm möglich war, seine Stimme so fest klingen zu lassen. »Die sind in meinem Plan auch vorgesehen«, erklärte er und wandte sich wieder an seine Frau: »Denk dran, die Hundehütten zu zerlegen und irgendwie im Trailer zu verstauen.«
    »Hast du sonst noch ein paar gute Ideen für mich?«, gab Sharon Dvorak in ihrem fast normalen Tonfall zurück. »Dass ich zum Beispiel daran denken soll, meine Wanderstiefel einzupacken? Oder die Sachen aus dem Arzneischränkchen? Oder mein Schweizer Offiziersmesser?«
    »Weißt du«, erwiderte er, legte einen Arm um sie und ließ sein Kinn leicht auf ihrem Kopf ruhen. »Das sind alles wirklich gute Ideen. Bewahr sie gut auf, vielleicht kannst du sie ja noch mal gebrauchen.«
    Ihm entwich ein »Uff«, als sie ihm einen Schlag in die Magengrube verpasste, dann nahm er den Arm runter und sah die anderen an.
    »Wenn ihr wollt, könnt ihr den Fernseher laufen lassen, während ihr alles zusammenpackt. Aber lasst euch nicht davon ablenken. Wir müssen uns beeilen, und wenn wir erst mal in der Hütte sind, können wir uns immer noch mit der Frage beschäftigen, was da eigentlich los ist. Ist das klar?«
    Von allen Seiten reagierte die Familie mit bestätigendem Nicken, woraufhin er Wilson und Jessica ansah. »Dann wollen wir uns mal um den Anhänger kümmern.«

.XII.
    Major Dan Torino, Rufzeichen »Longbow«, liebte seine F-22 Raptor.
    Mit seinen eins dreiundsiebzig war er kein Riese, aber das galt zum einen für die wenigsten Piloten, zum anderen hatte sein Körper eine kompakte, kantige Statur, und er war muskulös. Dazu gesellten sich dichte schwarze Augenbrauen, eine markante Nase und eindringliche grau-grüne Augen. In vieler Hinsicht war er ein umgänglicher Typ, aber diese Augen verrieten die Wahrheit über ihn. Sie enthüllten, dass er den Killerinstinkt besaß, der einem Fighterpiloten im Blut liegen musste. Selbst seine schwarzen Haare schienen sich prompt aggressiv aufzurichten, sobald er nur ans Fliegen dachte. Eigentlich wirkten seine Haare die meiste Zeit über so, als würden sie sich sträuben, weil sie schlichtweg widerborstig waren. Seine Frau Helen genoss es, mit den Fingern hindurchzufahren und hier und da ein Büschel zu packen, sobald er seine Haare ein kleines Stück zu lang hatte wachsen lassen. Sie nannte es den »Fingergras-Tigerlook«.
    Aber Fingergras hin oder her, er liebte seine F-22.
    Er wusste, allgemein herrschte Übereinstimmung, dass die F-35 Lightning II das Flugzeug überhaupt war, und er war auch bereit zuzugeben, dass das Joint Strike Fighter-Programm (endlich) ein brauchbares Flugzeug mit mittlerer Reichweite zur Unterstützung von Bodentruppen hervorgebracht hatte, doch durch alles, was dafür an Kompromissen eingegangen worden war und was man alles geopfert hatte, ließ die F-35 in vieler Hinsicht zu wünschen übrig, und das nicht zu gering. Wenn man alle Budgetüberschreitungen einbezog, dann war das Flugzeug nicht so viel billiger als die F-22. Im Gegenteil: Hätte man sie in der gleichen Stückzahl geordert, die für die F-35 angesetzt worden war, dann wäre die F-22 sogar noch deutlich günstiger gewesen.
    Wenn es nach ihm ging, dann war die Raptor nach wie

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