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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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von weniger als zwei Tagen zu unterwerfen – das muss ein galaktischer Rekord sein!
    Was der Grund dafür war, merkte eine andere leise Stimme an, dass solche Aktionen eine klare Verletzung der Hegemonie-Verfassung darstellten.
    Und du hast nicht damit gerechnet, am ersten Tag solche Verluste hinnehmen zu müssen, warf eine weitere Stimme ein. Genau genommen hast du nicht mal gerechnet, überhaupt Verluste in dieser Größenordnung zu erleiden, nicht wahr?
    Nein, damit hatte er nicht gerechnet, auch wenn er das nur sich selbst und allenfalls noch Thairys gegenüber zugeben würde. Er wusste noch immer nicht genau, was sich zugetragen hatte, aber wenn er den Menschen glauben konnte, dann war eine komplette Schwere Transportgruppe aus Shuttles der Sternenlander-Klasse von nur vier – ja, nur vier! – Flugzeugen der »Amerikaner« vernichtet worden. Das war natürlich ein völlig absurder Gedanke … nur konnte er keine bessere Erklärung für das Geschehene finden.
    Shairez und ihre Teams waren mehr als nur überlastet damit, »lediglich« die gewaltigen Datenmengen zu sichten, die sie aus den geschützten Datenbanken der Menschen geholt hatten. Sie hatte ihm für seinen Bombardierungsplan unschätzbar wertvolle Informationen geliefert, unter anderem die Standorte der Atomwaffen, aber sie hatte ihn auch gewarnt, dass ihre Analyse möglicherweise Lücken enthielt. Das war vermutlich im Fall seiner Shuttles so gewesen, aber angesichts der geringen Zahl an feindlichen Flugzeugen, die angeblich diesen Anschlag ausgeführt hatten, konnte es auch sein, dass sie zu irgendeiner winzigen Einheit gehörten, die gar nicht erst in irgendeine Datenbank aufgenommen worden war.
    Trotzdem war es offensichtlich gewesen, dass sie nicht genügend Zeit gehabt hatte, das Ergebnis ihrer Cyber-Attacke komplett auszuwerten. Niemand wäre dazu in der Lage gewesen. Und jetzt war es nur noch umso schlimmer, weil ein erstaunlich hoher Prozentsatz des Internets der Menschen nach wie vor aktiv war. Dieses System war offensichtlich widerstandsfähiger als erwartet, was rückblickend sogar einen Sinn ergab, da Shairez herausgefunden hatte, dass es ursprünglich als gestreutes Kommunikationsnetzwerk errichtet worden war, um auch nach einem nuklearen Schlagabtausch der Menschen untereinander weiter funktionstüchtig zu bleiben. Auf jeden Fall versorgte dieses Internet sie immer noch mit Daten, allerdings mit viel zu vielen Daten. Zum ersten Mal stand ein Flottenbefehlshaber nicht vor dem Problem, wie er an gegnerische Daten herankommen sollte, sondern wie sich die Datenflut so verarbeiten ließ, dass wichtige Informationen herausgefiltert wurden. Irgendjemand musste sich die Mühe machen und nach eben diesen Informationen suchen, doch das brachte unerwartete Schwierigkeiten mit sich. Kein Shongair-Kommandant hatte jemals eine solche Fülle an Daten über seinen Gegner zur Verfügung gehabt, ohne sie in einem brauchbaren Umfang nutzen zu können. Nicht mal die respektierte Basislagerkommandantin war in der Lage, das alles zu verarbeiten.
    Doch nach dem, was der 9. Transportgruppe widerfahren war, hatte sie vorrangig nach allen Verweisen auf diese »F-22« gesucht, der in den Internetberichten von den Menschen der Sieg über die Shuttleformation zugeschrieben wurde. Alle wesentlichen Informationen hatte sie in Kopie an Thikair geschickt, der unwillkürlich erschrocken war, als ihm beim Studium der angeblichen Fähigkeiten dieses Flugzeugs die damit verbundenen Konsequenzen deutlich geworden waren. Er war sich nach wie vor unschlüssig, ob er wirklich alles glauben sollte, was er gelesen hatte, doch wenn er berücksichtigte, was mit den Shuttles geschehen war, dann sollte er die Gefahr vielleicht doch besser ernst nehmen. Das war allerdings eine unerfreuliche Möglichkeit, über die er sich lieber keine Gedanken gemacht hätte. Es war eine Sache zu wissen, dass die Menschen im Wesentlichen eine Zivilisation der Stufe Zwei waren. Eine ganz andere Sache war es aber, sich damit zu beschäftigen, welche unschönen Folgen damit womöglich verbunden waren.
    Tatsache ist, dachte er, dass wir noch nie gegen jemanden gekämpft haben, der sich technologisch auf Stufe Zwei befunden hat. Das war nicht mal bei uns selbst der Fall, als wir uns vor dem Beitritt zur Hegemonie noch gegenseitig bekämpft haben. Wir waren nur eine Stufe Drei – na ja, vielleicht eher eine Stufe Dreieinhalb –, als der Planet unter Imperator Ramarth geeint wurde. Und seit wir zur

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