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Der Wind der Erinnerung

Der Wind der Erinnerung

Titel: Der Wind der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Wilkins
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zugeschnürt. Sie hatte recht. Patrick verdiente nur das Beste. Einen wunderbaren Menschen. Dennoch konnte ich die Vorstellung nicht ertragen, dass dieser wunderbare Mensch jemand anders wäre als ich.
    »Em?« Josh stand schläfrig auf der Schwelle seines Schlafzimmers. »Alles klar?« Die Deckenstrahler warfen unfreundliche Schatten auf sein Gesicht.
    Ich stellte das Telefon wieder aufs Ladegerät. »Ich glaube schon. Wollte nur etwas unten in Tassie klären.«
    Er nahm mich in die Arme, und ich spürte seinen heißen Mund an meiner Kehle. Am liebsten hätte ich geweint. Ich stieß ihn sanft von mir. »Morgen Abend, versprochen. Nach der Party bin ich sicher in besserer Stimmung. Jeden Tag sitze ich hier in der Wohnung und warte auf dich. Das ist nicht gerade romantisch.«
    »Herrgott noch mal, du bist in London. Geh raus. Einkaufen. Mach was.«
    »Ich weiß. Ich bin eben nicht ich selbst.«
    »Ich hoffe, du selbst bist bald wieder da. Denn das ist diejenige, die ich zurückhaben wollte.«
    Ich lachte, als wäre es ein Witz, obwohl wir es beide besser wussten.
     
    Die Vorbereitungen für die Dinnerparty lenkten mich ab. Josh und ich kauften ein paar gute Flaschen Wein – ich bestand natürlich auf australischem –, und dann hatte ich Gelegenheit, mich schön anzuziehen, zu schminken und mein Haar zu glätten. Wir fuhren im Taxi durch das nächtliche London, und zum ersten Mal spürte ich wieder die Aufregung, in einer großen Metropole zu sein, an einem Ort, an dem wichtige Dinge passierten. Ich kuschelte mich auf dem Rücksitz an Josh und wies seine heißen Küsse auf meine Kehle und mein Ohr diesmal nicht zurück. Vielleicht war der Jetlag überstanden. Vielleicht hatte ich doch nicht die falsche Entscheidung getroffen.
    Hugh und seine Frau hatten kürzlich eine Gartenwohnung in Kensington gekauft und renoviert. Er war ein paar Jahre älter als Josh und in vieler Hinsicht wie ein großer Bruder für ihn, ein Vorbild. Er und Olivia hatten ein kleines Kind, das man schon vor dem Eintreffen der Gäste ins Bett verfrachtet hatte. Wir waren insgesamt zu acht, vier Paare. Die Namen der anderen Leute vergaß ich sofort, aber sie bildeten ihr eigenes Grüppchen im Garten, wo sie unter den Lichterketten rauchten. Josh und ich blieben mit Hugh und Olivia in der Küche.
    »Die Wohnung ist toll«, sagte Josh mit gerötetem Gesicht, nachdem er den Blick durch die Erkerfenster auf die geschäftige Straße bewundert hatte.
    »Erdgeschoss.« Olivia verzog das Gesicht. »Nicht gerade ideal.«
    »Aber ihr habt einen Garten.«
    »Wir hätten auch den Dachgarten haben können, wenn Hugh letztes Jahr ein bisschen mehr verdient hätte.« Sie hielt die Finger einige Millimeter auseinander und lachte dabei, doch ich spürte die Wahrheit hinter ihren Worten. Das machte sie mir nicht sympathischer.
    »Ich habe mehr verdient als du«, erwiderte er in leichtem Ton.
    Olivia schaute zu mir und Josh und ließ den Champagner in ihrem Glas kreisen. »Ich sage euch was: Wenn ihr einen Dachgarten wollt, vergesst die Kinder.«
    Die Doppeltür öffnete sich, und die beiden anderen Paare kamen herein. Sie brachten den Geruch frisch ausgedrückter Zigaretten mit sich. Die Wohnung war hell und warm, es lief Coldplay. Ich trank zu schnell zwei Gläser Champagner, so dass mir die Röte in die Wangen stieg.
    Josh hatte seinen warmen Arm um meine Schulter gelegt, alles würde gut. Das merkte ich jetzt. Wir würden heiraten und ein Kind bekommen, weil wir uns kein weiteres leisten konnten. Ich würde eine eigene Ballettschule eröffnen und zu viel arbeiten, während Josh an der Börse blieb und ebenfalls zu viel arbeitete. Dann würden wir uns eine Wohnung mit Garten kaufen und an seinem vierzigsten Geburtstag genau so eine Dinnerparty geben. Es wäre ganz einfach.
    Warum fühlte ich mich bei dem Gedanken dann so lustlos?
    Wir gingen mit unseren Gläsern an den langen Esstisch, wo Olivia den ersten Gang auftrug. Sie war leicht angetrunken und offenbar verärgert, weil Hugh ihr nicht bei den Vorbereitungen geholfen hatte. Josh und ich hoben die Augenbrauen und mussten ein Lachen unterdrücken. Eine der Frauen, eine elegante Inderin, die ihr langes schwarzes Haar hochgesteckt trug, stand auf, um Olivia zu helfen, und reichte den Wein herum. Als sie zu mir kam, fragte sie: »Für dich auch, Sarah?«
    Pause. Die Musik spielte weiter, doch die Stimmen waren verstummt. Niemand konnte mir in die Augen sehen.
    »Tut mir leid«, sagte sie mit geschmeidiger

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