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Der Wind der Erinnerung

Der Wind der Erinnerung

Titel: Der Wind der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Wilkins
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Ein paar Jahre später hörte ich, wie sie zu Michael sagte, seine Geburt sei schrecklich gewesen, zu viele Ärzte, auf einem Tisch festgeschnallt. Es war eine vollkommen andere Geschichte.«
    »Also hat sie entweder gelogen, um dich zu beruhigen …«
    »Oder Michael war nicht ihr erstes Kind.« Sie konnte nicht weitersprechen.
    »Geht es dir gut, Mum?«
    »Sicher, Emma. Ich bin nur traurig, wenn ich daran denke … dass sie es mir nicht sagen konnte.« Sie zog die Nase hoch. »Ich vermisse sie so sehr. Ich wünschte, ich könnte sie noch danach fragen.«
    »Ich auch.«
     
    Um die Mittagszeit war ich todmüde und ging nach oben, um ein Nickerchen zu halten. Ich stellte mir den Wecker auf ein Uhr, musste ihn aber wohl im Schlaf ausgeschaltet haben, denn ich schlief sehr viel länger als eine Stunde. Ich träumte von Grandma. Ich konnte sie nicht richtig sehen, weil sie weit entfernt auf einem Pferd saß, aber ich wusste, dass sie es war. Neben ihr ritt ein Mann mit dunkler Haut. Sie waren auf dem Hügelrücken, den ich vom Badezimmer aus sehen konnte, und sie lachten …
    Ich erwachte, als jemand unten an die Tür klopfte. Ziemlich laut, als versuchte er schon länger, mich zu wecken. Ich setzte mich verwirrt auf. Vier Uhr nachmittags.
    »Ich komme!«
    Ich stieg die Treppe hinunter und hoffte, derjenige möge etwas Geduld haben.
    Als ich die Haustür öffnete, setzte Patrick gerade rückwärts aus der Einfahrt.
    Ich lief ihm nach und winkte wie verrückt, mit verschlafenem Gesicht und verschwitztem Haar. Er blieb stehen, schaltete den Motor aus und stieg aus.
    »Hallo.«
    »Hallo.«
    »Ich habe gehört, du bist zurück.«
    »In dieser Stadt gibt es einfach keine Geheimnisse.«
    »Wohl wahr.«
    Wir schauten einander eine Minute lang an. Dann fragte ich: »Möchtest du einen Kaffee?«
    »Na schön.«
    Wir gingen hinein, und er setzte sich an den Küchentisch, während ich den Wasserkessel auf den Herd stellte.
    »Eigentlich wollte ich mit dir über den Auftritt sprechen. Dich fragen, ob du trotzdem dabei bist. Er ist am Samstagabend.«
    »Ich weiß, deshalb bin ich ja zurückgekommen. Unter anderem deshalb.«
    Er sah mich aus traurigen Augen an. »Ich weiß nicht, warum du überhaupt weggegangen bist.«
    »Weil ich ein Idiot bin.«
    Er schwieg. Ich machte zwei Tassen Kaffee und setzte mich zu ihm. Dann holte ich tief Luft. »Ich hatte dort noch einiges zu erledigen.«
    »Mit Josh?«
    »Woher kennst du seinen Namen?«
    »Von Monica.«
    Ich legte den Kopf auf den Tisch. »Monica. Sie wird nie wieder mit mir reden.«
    Er lachte sanft. »Nun ja, sie hat schon eine unerbittliche Seite, vor allem, wenn es um mich geht.«
    Ich blickte auf. »Es tut mir so leid, Patrick, ich wollte keine verwirrenden Signale in deine Richtung senden. Aber ich wusste selbst nicht, was ich wollte. Ich musste erst nach London zurück.«
    »Weißt du es jetzt? Weißt du jetzt, was du willst?«
    »Jedenfalls will ich nicht Josh.«
    Das Schweigen zwischen uns dehnte sich aus. Keiner rührte seinen Kaffee an. Vermutlich überlegte er, ob er mir vertrauen konnte.
    »Ich sollte jetzt gehen, damit du dich wieder einleben kannst.«
    »Ich habe nicht mit ihm geschlafen«, platzte ich heraus.
    »Das geht mich wirklich nichts an«, erwiderte er kühl, und es war mir sofort peinlich.
    Ich brachte ihn zur Tür und bat ihn, mich am Mittwochabend zur Generalprobe abzuholen.
    »Das geht nicht. Ich muss noch die Scheinwerfer mitnehmen, da bleibt kein Platz im Auto. Aber du kannst mit Monica und mir am Samstag zur Aufführung fahren.«
    Beim Gedanken, eine Stunde mit Monica im Auto zu verbringen, überlief mich ein Schauer. »Toll, danke.«
    »Ich hole dich um fünf ab.«
    »Ich freue mich schon.«
    Ich sah ihm nach und hoffte, dass ich die Sache nicht vermasselt hatte.
     
    Den größten Teil der Woche verbrachte ich mit Nachdenken. Natürlich erledigte ich auch die Wäsche, ging einkaufen und brachte meine innere Uhr in Ordnung, doch das meiste lief in meinem Inneren ab. Ich wusste jetzt sicher, dass mein Leben in London, von dem ich immer geträumt hatte, vorbei war. Ich wollte Josh nicht zurück, wusste nicht, ob ich ihn je gewollt hatte, und London machte ohne meine schillernde, lukrative Karriere bei weitem nicht mehr so viel Spaß. Dennoch war ich noch nicht bereit, das Tanzen aufzugeben. Mein Knie würde nie wieder solche Bewegungen zulassen, aber das bedeutete nicht, dass ich nicht unterrichten oder Ballettaufführungen besuchen konnte. Meine Zukunft

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