Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Windsänger

Titel: Der Windsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Nicholson
Vom Netzwerk:
vorrückenden Chaka-Kreuzer abzufangen. 
    »Los! Los! Los!« 
    Die Kinder warteten in der einzigen Korvette, die noch nicht eingesetzt worden war, und verfolgten die Schlacht -Bowman und Kestrel sahen still und aufmerksam zu, Mumpo schwang seine Hakenstange und kreischte vor Aufregung. 
    »Bums! Krach! Bravo! Hier kommen sie! Bäng-bong-baff! Ju-huu!« 
    Dann ertönte eine Reihe neuer Befehle und alle Segelsetzer in Ombaraka holten ihre Segel ein. Langsam und zitternd kam die große fahrende Stadt zum Stehen. Raka hatte seinen endgültigen Standort ausgewählt. Von hier aus würden sie bis zur Entscheidung kämpfen. 
    Omchaka rollte noch ein paar lange Minuten weiter auf sie zu. Hatten sie beschlossen sich in der Endphase der Schlacht aus nächster Nähe zu bekämpfen? Doch dann konnten die Kinder beobachten, dass in Omchaka ebenfalls die Segel eingeholt wurden. Die beiden Kolosse blieben keine fünfhundert Meter voneinander entfernt stehen, um den Höhepunkt der Schlacht zu verfolgen. 
    Auf der Kommandobrücke litt Raka Höllenqualen. 
    »Haben sie noch welche? Ich muss wissen, ob sie noch welche haben!« 
    »Nein, Mylord.« 
    »Sie haben ihre letzte Munition verschossen? Ich kann es nicht glauben.« 
    »Getroffen und versenkt! Getroffen und versenkt!« 
    »Wind dreht um drei Grad nach Südwest!« 
    »Drei Korvetten in Reserve, Mylord! Schicken wir sie los?« 
    »Haben sie noch welche übrig?« 
    »Alle Chaka-Halterungen leer, Mylord.« 
    »Dann los! Los!« Er warf die Arme hoch und seine Augen funkelten wieder. »Sie haben ihr letztes Geschoss zu früh abgefeuert! Jetzt werden wir sehen, wer durchbrechen kann!« 
    Die Schlachtrufe auf beiden Seiten konnten kaum lauter werden. Die feindlichen Völker hatten jetzt Sichtkontakt und versuchten sich gegenseitig zu übertönen. 
    »Cha-cha-chaka! Cha-cha-chaka!« 
    »Raka ka ka! Raka ka ka ka!« 
    Die beiden Kriegsflotten stießen aufeinander und verfingen sich und bei jeder neuen Kollision brachen die Zuschauer in lautes Geschrei aus. Es hatte auf keiner Seite weitere Durchbrüche gegeben. Die Abschüsse der Chaka hatten aufgehört, als die Reservekorvetten in Ombaraka das Startsignal erhalten hatten. 
    Das Schiff der Kinder war das dritte und letzte der Reihe. Nach Kembas Plan sollte ihre tödliche Fahrt das grandiose Finale der Schlacht bilden. Die Kinder blieben ruhig, als ihre Segel schließlich losgemacht wurden und der Wind gegen den Mast drückte. Die Winde über ihnen quietschte, als ihr Schiff nach unten gelassen wurde. Der Orter legte den Kurs fest und ließ das Großsegel herunter. Kemba winkte ihnen ein letztes Mal liebenswürdig. 
    »Das war die beste Idee, die ich je hatte«, rief er ihnen zu. 
    »Wir wollen eine gute Vorstellung sehen.« 
    »Los!«, ertönte das Kommando. Die Halterungen schnappten auf. Mit einem heftigen Ruck, bei dem die Kinder ins Schiffsinnere fielen, setzte sich die Korvette in Bewegung und schoss davon. Die Klingen auf beiden Seiten begannen sich zu drehen und das Horn an der Mastspitze heulte. 
    Die Menschenmengen, die sich auf allen Decks Ombarakas drängten, begrüßten die Reservekorvetten mit lautem Triumphgeschrei. Die letzten Schiffe der Schlacht würden den Durchbruch sicher schaffen. Doch als sie die Kinder in der letzten Korvette erblickten, war es plötzlich kalter Hass, den sie hinausschrien. 
    »Chaka-Pack! Chaka-Spione! Tod! Tod! Tod!« 
    Auf einmal erstarb jeder Laut auf ihren Lippen. Riesige Luken hatten sich auf Omchakas Seite geöffnet und den Blick auf verborgene Halterungen freigegeben, in denen eine komplette neue Kriegsflotte auf ihren Einsatz wartete. 
    Raka auf der Kommandobrücke sah es in schierer Verzweiflung. Er konnte nichts tun. Er hatte seine letzten Schiffe in die Schlacht geschickt, sie konnten nicht zurückgeholt werden. Ombaraka war dem Feind auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. 
    »Wie viele?«, fragte er teilnahmslos. Doch er konnte es selbst erkennen, als die Halterungen ausgefahren wurden. Acht Schlachtkreuzer. Auf fünfhundert Metern würden sie zwar nicht ihre Höchstgeschwindigkeit erreichen, aber dennoch beträchtlichen Schaden anrichten. Da nun keine Gegenangriffe mehr zu erwarten waren, konnten sich die Chaka-Kommandanten mit dem Aussetzen Zeit lassen. Und Raka blieb nichts anderes übrig als untätig dazusitzen und die Schläge einzustecken. Ombaraka würde völlig kampfunfähig gemacht werden. Es war eine Katastrophe. 
    Sein ganzes Volk wusste es. Ein

Weitere Kostenlose Bücher