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Der Winterschmied

Der Winterschmied

Titel: Der Winterschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gesagt, ihr sollt Holz...«
    Sie hörte ein wiederholtes Rumsen. Staub sank zu Boden. Erwartungsvoll schauten die Größten Fräulein Verrat an.
    Unmengen von Reisig häufte sich im kleinen Kamin des Zimmers.
    »Das habt ihr gut gemacht«, sagte Fräulein Verrat. »Und keine Minute zu früh!«
    Schneeflocken fielen durch den Schornstein.
    Fräulein Verrat kreuzte ihre Gehstöcke und trat fest mit dem Fuß auf.
    »Holz brenne, Feuer lodre!«, rief sie. Von einem Augenblick zum anderen brannte das Feuer im Kamin lichterloh. Doch es bildete sich bereits Raureif an den Fenstern. Weiße Ranken wuchsen knisternd über die Scheiben.
    »Das lasse ich mir in meinem Alter nicht bieten!«, sagte die Hexe.
    Tiffany öffnete die Augen und fragte: »Was ist denn los?«

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    3. Das Geheimnis von Boffo
     
    E s war kein schönes Gefühl, zwischen lauter aus dem Tritt gekommenen Tänzern eingequetscht zu werden. Die Männer waren schwer, und Tiffany - nomen est omen - tat alles weh. Sie hatte überall blaue Flecken, darunter einen Stiefelabdruck an einer Stelle, die sie niemandem zeigen wollte.
    Größte standen auf allen ebenen Flächen in Fräulein Verrats Webzimmer. Sie arbeitete an ihrem Webstuhl, mit dem Rücken zum Raum. Angeblich half ihr das beim Nachdenken, aber da sie nun mal Fräulein Verrat war, spielte das kaum eine Rolle. Schließlich gab es zahlreiche Augen und Ohren, die sie benutzen konnte. Das Feuer loderte heiß, und überall brannten Kerzen. Natürlich schwarze.
    Tiffany ärgerte sich. Fräulein Verrat hatte sie nicht angeschrien, nicht einmal die Stimme gehoben. Sie hatte nur geseufzt und »Du dummes Kind« gesagt, was natürlich viel schlimmer war, vor allem deswegen, weil Tiffany wusste, dass sie Recht hatte. Einer der Tänzer hatte dabei geholfen,  sie zur Hütte zurückzubringen. Sie erinnerte sich überhaupt nicht an den Heimweg.
    Eine Hexe tat nichts einfach nur deshalb, weil sie gerade Lust dazu hatte! Das lief praktisch auf Gackeln hinaus! Man bekam es den ganzen Tag mit Leuten zu tun, die dumm, faul, unzuverlässig und ausgesprochen unangenehm waren, und man konnte zu der Ansicht gelangen, dass die Welt zu einem besseren Ort würde, wenn man sie ohrfeigte. Aber das tat man nicht, denn, wie Fräulein Tick einmal erklärt hatte, wurde die Welt dadurch a) nur für kurze Zeit zu einem besseren Ort und b) anschließend zu einem etwas schlechteren Ort, außerdem sollte man c) nicht ebenso dumm sein wie die betreffenden Leute.
    Tiffanys Füße hatten sich bewegt, und sie hatte ihnen nachgegeben. Sie hätte lieber auf ihren Kopf hören sollen. Jetzt musste sie bei Fräulein Verrat am Kamin sitzen, eine Wärmflasche auf dem Schoß und ein warmes Tuch um die Schultern.
    »Der Winterschmied ist also eine Art Gott?«, fragte sie.
    »In gewisser Weise ja«, sagte Billy Breitkinn. »Aber nich' die Art von Gott, zu der man betet. Er... macht den Winter. Das ist sein Job, weißt du.«
    »Er ist eine elementare Kraft«, sagte Fräulein Verrat an ihrem Webstuhl.
    »Ja«, bestätigte Rob Irgendwer. »Götter, elementare Kräfte, Dämonen, Geister... Manchmal isses schwer, sie auseinander zuhalten.«
    »Und der Tanz dient dazu, den Winter willkommen zu heißen?«, fragte Tiffany. »Das ergibt doch keinen Sinn! Der Moriskentanz soll den nahenden Sommer begrüßen, ja, das...«
    »Du bist doch kein kleines Kind mehr, oder?«, unter brach Fräulein Verrat sie. »Das Jahr ist rund! Das Rad der Welt muss sich drehen! Deshalb tanzt man hier oben den Moriskentanz, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Der Winter wird willkommen geheißen, weil er tief in sich den Sommer birgt!«
    Klickklack machte der Webstuhl. Fräulein Verrat webte ein neues Tuch, aus brauner Wolle.
    »Na schön«, sagte Tiffany. »Wir haben ihn begrüßt, den Winter... und den Winterschmied. Aber wieso sucht er nach mir?«
    »Warum hast du mitgetanzt?«, fragte Fräulein Verrat.
    »Äh... Da war noch Platz, und...«
    »Ja. Da war noch Platz. Aber er war nicht für dich bestimmt. Nicht für dich, du dummes Kind. Du hast mit ihm getanzt, und jetzt möchte er dieses kühne Mädchen kennen lernen. Von so etwas habe ich noch nie gehört! Hol mir das dritte Buch von rechts von dem zweiten Bord ganz oben in meinem Bücherschrank.« Sie reichte Tiffany einen großen schwarzen Schlüssel. »Ich hoffe, das überfordert dich nicht.«
    Hexen brauchen dumme Leute gar nicht zu ohrfeigen, nicht wenn sie eine stets einsatzbereite scharfe Zunge haben.
    Fräulein Verrat besaß

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