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Der Winterschmied

Der Winterschmied

Titel: Der Winterschmied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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von Romanze.«
    »Was is' das, Rob?«, fragte ein Größter.
    »Hat das was damit zu tun, wie Babys gemacht werden?«, erkundigte sich der Doofe Wullie. »Du hast uns letztes Jahr davon erzählt. Es war sehr interessant, wenn auch ziemlich weit hergeholt, meiner Meinung nach.«
    »Nicht unbedingt«, antwortete Rob Irgendwer. »Un' es is' ein bisschen schwer zu beschreiben. Ich schätze, der Winterschmied will 'ne Romanze mit der großen kleinen Hexe, un' sie weiß nich', was sie machen soll.«
    »Es hat also doch was damit zu tun, wie Babys gemacht werden?«, fragte der Doofe Wullie.
    »Nee, denn das schaffen selbst Tiere, aber nur Menschen können Romanzen haben«, erklärte Rob. »Wenn ein Täuberich eine Taube trifft, mussa nich' sagen: >Mein Herz macht bumm-bumm-bumm, wenn ich dein kleines Gesicht sehe<, denn das is' in ihren Köpfen schon eingebaut. Bei Menschen isses schwieriger. Romanzen sind sehr wichtig. Im Grunde genommen geht es darum, dass sich der Junge dem Mädchen nähern kann, ohne dass es ihm die Augen auskratzt.«
    »Ich weiß nich', wie wir der großen kleinen Hexe dabei helfen können«, sagte der Ein Wenig Verrückte Angus. »Sie liest Bücher«, erwiderte Rob Irgendwer. »Wenn sie ein Buch sieht, liest sie es, sie kann einfach nicht anders.« Stolz fügte er hinzu: »Un' ich habe einen Plan.«
    Die Größten entspannten sich. Sie freuten sich immer, wenn Rob einen Plan hatte, denn die meisten seiner Pläne liefen darauf hinaus, mit großem Gebrüll über etwas herzufallen.
    »Erzähl uns von deinem Plan, Rob«, sagte der Große Yan.
    »Oh, das mache ich gern«, entgegnete Rob. »Der Plan is': Wir besorgen der großen kleinen Hexe ein Buch über Romanzen.«
    »Und wie beschaffen wir ihr ein solches Buch, Rob?«, fragte Billy Breitkinn zweifelnd. Er war ein treuer, loyaler Dudler, aber er war auch intelligent genug, um nervös zu werden, wenn Rob Irgendwer einen Plan hatte.
    Rob Irgendwer winkte lässig ab. »Wir wissen, wie man das anstellt! Wir brauchen nur 'n großen Hut un' 'n Mantel mit Kleiderbügel un' 'n Besenstiel!«
    »Ach ja?«, brummte der Große Yan. »Ich will aber nich' noch mal das Knie sein!«
    Bei Hexen ist alles ein Test. Und deshalb testeten sie Tiffanys Füße.
    Ich wette, ich bin der einzige Mensch auf der Welt, der so etwas macht, dachte Tiffany und senkte die Füße in eine Schale, die Nanny eilig mit Erde gefüllt hatte. Oma Wetterwachs und Fräulein Tick saßen auf einfachen Holzstühlen, obwohl der graue Kater Greebo in einem großen, weichen Polstersessel lag. Man weckte Greebo besser nicht, wenn er schlafen wollte.
    »Spürst du etwas?«, fragte Fräulein Tick.
    »Es ist ein bisschen kalt, das ist alles ... Oh, jetzt passiert was...«
    Grüne Sprossen erschienen um Tiffanys Füße herum und wurden schnell größer. Dann wurden sie unten weiß und drängten die Füße sanft beiseite, während sie anzuschwellen begannen.
    »Zwiebeln?«, fragte Oma Wetterwachs verächtlich.
    »Das waren die einzigen Samen, die ich auf die Schnelle finden konnte«, sagte Nanny Ogg und betastete die glänzenden weißen Knollen. »Gute Größe. Ausgezeichnet, Tiff.«
    Oma wirkte schockiert. »Du willst sie doch wohl nicht essen, Gytha?«, fragte sie vorwurfsvoll. »Oder etwa doch? Du willst sie essen!«
    Nanny Ogg stand auf, ein Bündel Zwiebeln in den Wurstfingern jeder Hand. Sie machte ein schuldbewusstes Gesicht, aber nur für einen Moment.
    »Warum nicht?«, fragte sie mit fester Stimme. »Frisches Gemüse ist im Winter nicht zu verachten. Und außerdem sind ihre Füße hübsch sauber.«
    »Das gehört sich nicht«, sagte Fräulein Tick.
    »Es hat nicht wehgetan«, sagte Tiffany. »Ich musste doch nur die Füße für einen Moment in die Schale stellen.« »Na bitte, es hat ihr überhaupt nicht wehgetan«, beharrte Nanny Ogg. »Ich glaube, ich habe noch ein paar alte
    Möhrensamen in einer Schublade...« Sie bemerkte den Gesichtsausdruck der anderen Hexen. »Schon gut, schon gut, ihr braucht nicht gleich eine solche Miene zu ziehen. Ich wollte nur auf die positiven Seiten hinweisen, das ist alles.«
    »Könnte mir jemand bitte erklären, was mit mir geschieht?«, jammerte Tiffany.
    »Fräulein Tick würde dir diese Frage äußerst ausführlich beantworten«, sagte Oma. »Aber kurz gesagt ist es so: Die Geschichte nimmt ihren Lauf. Und sie sorgt dafür, dass du hineinpasst.«
    Tiffany versuchte, nicht so dreinzuschauen, als hätte sie kein Wort verstanden.
    »Ich glaube, ich wüsste gern

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