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Der Wohlfahrtskonzern

Der Wohlfahrtskonzern

Titel: Der Wohlfahrtskonzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl - Lester del Rey
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durch den Haupteingang gekommen? Haben Sie den Mob draußen nicht gesehen?«
    »Also, ich würde das nicht unbedingt als Mob bezeichnen …« setzte ich an.
    Er lachte. »Würden Sie nicht. Im Augenblick sicher nicht. Das wird sich aber früh genug ändern. Vielleicht warten die nur noch auf irgendwas. Es gibt Ärger, das garantiere ich Ihnen. Ich habe Defoe davor gewarnt, und er hat mich nur angestarrt, als sei ich irgendein Debiler.«
    »Wovor haben Sie eigentlich Angst?« fragte ich scharf. »Sie haben genug Expedienten draußen, um damit einen Krieg zu führen.«
    Er sah aus, als hätte ich ihn beleidigt. »Angst? Glauben Sie, ich sei um meine eigene Haut besorgt, Wills? Aber haben Sie auch daran gedacht, das wir Suspendierte hier haben, die unseren Schutz brauchen? Achtzigtausend sind es. Und ein Mob wie dieser …«
    »Achtzigtausend?« Ich starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Der Krieg hatte nur einige Wochen gedauert!
    »Achtzigtausend. Eher noch einige mehr. Und jeder einzelne ein schutzloses Mündel der Gesellschaft, solange er suspendiert ist. Schon an die Entschädigungsklagen gedacht, Wills?«
    Immer noch verwundert über die gewaltige Zahl an Opfern, die dieser kleine Krieg gefordert hatte, sagte ich: »Die Suspendierten sind hier doch aber bestimmt sicher, oder?«
    »Nicht vor einem gewalttätigen Mob«, sagte Lawton bestimmt. »Die Gewölbe können mit jeder Art von Unglück oder Katastrophe fertig werden. Ich glaube, nicht mal eine H-Bombe könnte mehr als die obersten zwei bis drei Stockwerke beeinträchtigen, wenn überhaupt. Aber bei einem Mob weiß man nie, was die Leute überhaupt tun werden. Wenn sie hier hereinkommen … Und Defoe wollte mir nicht mal zuhören!«
    Er hätte es lieber tun sollen …
    Als wir am Haupteingang vorbei zurück in die Vorhalle gingen, kam es nämlich zur Explosion.
     
    Ich starrte über die Köpfe der bedrohlich ruhigen Menge in der Eingangshalle hinweg auf die Glastüren. Vor ihnen zog sich der Bogen von Expedienten langsam in unsere Richtung zurück; sie hielten an, feuerten eine Salve von Gasgranaten über die Köpfe des Mobs draußen und gingen weiter zurück.
    Und dann war der Mob in einem Ausbruch aufbrüllender Raserei über ihnen. Versteckte Gaspistolen tauchten hier und da auf, ebenso Knüppel und eigenartige Gegenstände, die aussahen wie Schleudern. Die Menge stürmte auf den Eingang zu. Die Linie der Expedienten wogte, hielt aber stand. Es kam zu einer Reihe von heftigen Handgemengen, alle bösartig und gemein; aber die Expedienten waren Profis, und obwohl sie vierzig zu eins unterlegen waren, fällten sie ihre Angreifer doch, brutal, mit Händen, Füßen und Gewehrkolben. Die Menge zögerte. Bisher hatte noch niemand einen gezielten Schuß abgegeben.
    In der Luft war plötzlich ein Pfeifen und Schrillen. Dicht unter dem Horizont donnerte ein … Düsenflugzeug heran. Ein Flugzeug! Der verbotene Luftraum über den Haupteinrichtungen der Gesellschaft wurde nie von Flugzeugen durchquert. Flugzeuge rasten auch nicht in Baumhöhe, mit blanken, silbrigen Flügeln, ohne eine Spur der Identifizierungsnummer, die jedes Luftfahrzeug haben mußte, dahin. Ein Flugzeug! Und als es über der Menge angelangt war, floß aus seinem Bauch ein silbriger Strom von Granaten oder Bomben. Dann wurde es hochgezogen, flog in einer hohen Wende über das Meer, um sich erneut zu nähern. Ein Hagel kleiner, explodierender Geschosse prasselte in den freien Raum zwischen den Expedienten und dem Eingang. Die großen Türen bebten und brachen auf.
    Die Expedienten standen mit weißen Gesichtern da. Und die Menge fing an zu feuern. Eine illegale Hartgeschoßpistole sprenkelte das Glas der Türen mit Pockennarben. Die Schutzlinie der Expedienten war einfach überrollt worden.
    Im Wartesaal, in dem ich wie festgefroren stand, brach die Hölle los. Die Abteilung der Expedienten, die die Hunderte von Menschen drinnen bewachten, rannte auf die Türen zu, um den rasenden Mob zurückzuwerfen. Aber der Mob innerhalb der Türen, die ehemals geordneten Reihen vor den Auskunftschaltern, zersplitterte in Hunderte von schreienden, durcheinanderwirbelnden Zentrik der Panik. Einige eilten auf die Türen zu, andere brachen in die Hallen zu den Gewölben ein. Ich konnte nicht mehr sehen, was draußen vor sich ging, denn ein »Stoßtrupp« von vor Panik besinnungslosen Frauen hatte mich überrannt.
    Die Panik war wie eine Seuche. Vielleicht hatte sie mich auch erfaßt. Ich sah Ärzte und Pfleger,

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