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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sehr gefährlicher Gegner war.
    »Glaubst du, es ist richtig, dass er dieser Frau vertraut?«, fragte Simon.
    »Es ist ja nicht nur er – auch Edmund und Ida vertrauen ihr«, erwiderte Tormand.
    Simon nickte nachdenklich, doch er runzelte die Stirn. »Es widerstrebt mir, einer Frau zu trauen, die sein Bett geteilt hat. Ein Mann lässt sich von sanften Worten und Leidenschaft zu leicht blenden.«
    Tormand fragte sich, was Simon wohl passiert war, dass er nur ungern einer Frau vertraute, doch er fragte ihn nicht danach. »James ist felsenfest davon überzeugt, dass Annora MacKay seine ihm vom Schicksal bestimmte Gefährtin ist; die perfekte Frau für ihn, eine, die sein Leben vervollkommnet und seiner Seele Frieden schenkt. Du solltest ihre Ehre lieber nicht noch einmal infrage stellen, denn das wird er nicht hinnehmen.«
    »Seine ihm vom Schicksal bestimmte Gefährtin?«
    »Aye.« Tormand grinste. »Einem Mann fällt es nicht leicht, so etwas zu verstehen, und ich muss zugeben, auch mir behagt die Vorstellung nicht besonders. Aber viele in unserem Clan sind davon überzeugt, dass es so etwas gibt – für jeden die passende Gefährtin oder den passenden Gefährten. Manche behaupten sogar, dass es schon nach wenigen Momenten und Worten möglich ist, die Richtige oder den Richtigen zu erkennen. In James fließt zwar kein Murray-Blut, aber streng genommen in keinem aus meiner Familie, weil auch mein Vater ein angenommener Sohn ist. Doch diesen Instinkt scheinen wir alle zu haben.« Er zuckte mit den Schultern. »Wenn ein Mann wie James so schrecklich scheitert mit einer Ehefrau, die auf den ersten Blick ganz passend schien für einen Laird, muss man sich schon fragen, ob nicht viele von uns recht hatten mit ihrer Meinung – dass Mary nicht die passende Gefährtin für James war.«
    »Aber Annora MacKay ist es?«
    »Zumindest sieht James das so.«
    »Dann lass uns beten, dass er recht hat, denn wenn er dieses Gefühl hat, dann wird er ihr bald von uns erzählen.«
    Annora war gerade am Einschlafen, als das leise und rhythmische Klopfen, das Zeichen von James, an ihrer Tür ertönte. Sie taumelte aus dem Bett.
    Im Dunkeln dauerte es ein Weilchen, bis sie den Riegel zurückgeschoben hatte, aber schließlich schlüpfte James herein, zog die Tür hinter sich zu und verriegelte sie wieder.
    Annora hörte nicht auf ihre innere Stimme, die sie leise ausschimpfte. Zweifellos hatte diese Stimme recht, denn ihr Verhalten stand im krassen Gegensatz zu jeder der Warnungen, die ein junges Mädchen auf der Schwelle zur Frau zu hören bekam. Aber sie wollte einfach jeden Moment mit James verbringen, der ihr vergönnt war. Später blieb bestimmt noch genug Zeit, dafür zu büßen.
    »Was? Keine brennenden Kerzen und kein Wein, um deinen Mann zu begrüßen?«, neckte er sie, als er sie hochhob und zum Bett trug.
    Sie lächelte nur, während er sich rasch auszog und zu ihr ins Bett schlüpfte. Im Handumdrehen segelte auch ihr Nachthemd auf den Boden. James hatte wirklich nicht sehr viel übrig für Zucht und Anstand.
    Doch sie beschwerte sich nicht, dass er es so eilig hatte, sie zu entblößen. Es fühlte sich einfach zu gut an, wenn sich ihre nackten Körper aneinanderschmiegten.
    »Du scheinst sehr gut gelaunt«, murmelte sie und wand sich ein wenig bei der Lust, die in ihr aufstieg, als er ihre Beine streichelte.
    »Bestens gelaunt. Ich konnte es kaum erwarten, zu dir zu kommen und dir die gute Nachricht zu bringen: Mein Bruder und ein Mann des Königs sind im Dorf.«
    Annora fand die Nachricht, dass ein Mann des Königs wusste, wo James sich aufhielt, nicht besonders gut. »Ein Mann des Königs? Ist das nicht gefährlich für dich? Er kann doch nicht darüber hinwegsehen, dass du für vogelfrei erklärt worden bist.«
    »Er tut es dennoch. Er war mit dem Urteil nie einverstanden, und er denkt, dass dein Cousin wusste, dass er das nicht sein würde, vielleicht sogar wusste, dass Simon dem König und seinen Beratern ausgeredet hätte, mich für vogelfrei zu erklären. Doch offenbar weilte Simon an jenem Tag nicht am Hof.«
    »Ach, und du glaubst, Donnell hat das gewusst und hatte es deshalb so eilig, beim König vorzusprechen und zu verlangen, dass du für den Mord an deiner Frau bezahlst?«
    »Genau das glaube ich, und auch Sir Simon Innes, der Mann des Königs, ist dieser Meinung. Mein Bruder Tormand und er werden im Dorf bleiben und versuchen, etwas herauszufinden, womit wir beweisen können, dass MacKay derjenige ist, der auf der

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