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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Frau bist, die einen Mann im Bett in den Wahnsinn treiben kann.«
    »Ich glaube, diesen Wahnsinn teilen wir«, sagte sie leise, dann fragte sie: »Also – worüber hast du dich mit deinem Bruder und diesem Simon Innes unterhalten?«
    »Darüber, wie ich meinen guten Namen, mein Land und meine Tochter zurückgewinnen kann, und wie sie mir dabei helfen können. Ich denke, vielleicht hat Simon Schuldgefühle, weil er nicht da war, um das Urteil auf Ächtung zu verhindern. Außerdem glaubt mein Bruder Tormand, dass Simon einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat, und gerecht ist es bei dieser Sache wahrhaftig nicht zugegangen. Ich habe den beiden alles erzählt, was wir herausgefunden haben, und sie wollen weiterforschen. Ich habe ihnen auch von den Möglichkeiten berichtet, die wir durchgesprochen haben, einschließlich, dass meine Frau mich wahrscheinlich hinterging.«
    »Es tut mir leid, dass du den Männern diese Kränkung offenlegen musstest.«
    »Ein wenig Beschämung, weil man für einen blinden Narren gehalten wird, ist ein geringer Preis, wenn die zwei den Beweis finden, den ich brauche, um wieder ein freier Mann zu sein.«
    »Wenn es dir hilft, über deine Beschämung hinwegzukommen – viele von uns haben sich von Mary täuschen lassen. Ich kannte sie nicht sehr gut, aber alle haben von ihr immer nur als der süßen, scheuen, stillen jungen Frau gesprochen. Eine perfekte Lady, die ihren Platz kannte und all ihre Pflichten geschickt und geduldig erfüllte.« Annora erinnerte sich noch, dass man ihr Mary MacKay oft genug als Vorbild vor Augen gehalten hatte, dem sie nacheifern sollte.
    »Weißt du was? Auch wenn ich immer dachte, dass ich genau so eine Frau haben wollte, klingt das, wenn wir uns jetzt darüber unterhalten, ausgesprochen langweilig.« Er grinste breit. »Du hingegen bist eine sehr aufregende Frau. Und außerdem sehr warm.«
    Als er anfing, ihren Hals zu küssen, wurde es Annora noch wärmer. »Hast du nicht gesagt, dass du nicht die ganze Nacht bleiben kannst?«
    »Das kann ich auch nicht, aber die Nacht ist noch jung.«
    Es waren nur noch wenige Stunden bis zum Morgengrauen, aber da seine geschickten Hände ihren Körper rasch wieder in Flammen setzten, beschloss Annora, dass es sehr töricht wäre, James zu widersprechen.

12
    An-no-ra!«
    Annora zuckte zusammen, als die klare, kindliche Stimme durch den Wald hallte. Sie merkte, dass Meggie nicht mehr an ihrer Seite war, um ihr beim Moossammeln zu helfen. Einen Moment lang befürchtete sie, dem Kind könnten alle möglichen schrecklichen Dinge zugestoßen sein. Doch als sie aufsprang, wurde ihr klar, dass in Meggies Stimme keinerlei Angst oder Schmerz gelegen hatte.
    »An-no-ra!«
    »Wo bist du, Meggie?«, rief Annora laut.
    »Hier drüben!«
    Annora wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme des Kindes gekommen war. Endlich entdeckte sie Meggie und stellte erleichtert fest, dass die Kleine gar nicht so weit weg war, wie sie befürchtet hatte. Das Kind stand neben einem riesigen Baum, der fast so viele tote wie lebende Äste hatte. Annora dachte daran, dass sie jemandem davon erzählen sollte, denn dieser Baum würde eine Menge Brennholz liefern. Doch dann schüttelte sie tadelnd den Kopf über sich selbst: In letzter Zeit ließ sie ihre Gedanken zu sehr schweifen. Sie warf Meggie einen strengen Blick zu.
    »Margaret Anne Drummond, du weißt ganz genau, dass du nicht allein im Wald herumwandern sollst«, sagte sie möglichst streng, auch wenn ihr die Erleichterung anzuhören war, dass das Kind nicht in Schwierigkeiten geraten war.
    »Ich habe etwas gefunden. Komm her und schau es dir an!«
    Auf dem Weg zu Meggie überlegte sich Annora, wie sie dem Kind ihren Unmut zu verstehen geben sollte. Normalerweise war Meggie sehr gehorsam und machte ihr kaum Schwierigkeiten, doch sie war auch von einer gewissen Neugier getrieben, die sie oft auf Abwege führte. Im Moment aber war es so wichtig wie nie, dass Meggie in ihrer Nähe blieb. Donnell hatte kein Hehl daraus gemacht, dass er wusste, wie er das Kind gegen Annora einsetzen konnte, und das bedeutete, dass es Egan wahrscheinlich ebenso wusste, und wenn nicht jetzt, dann bald. Außerdem gab es wegen der Überfälle, die Donnell und die Chisholms immer wieder verübten, inzwischen bestimmt viele verärgerte Menschen rund um Dunncraig, die nichts lieber täten, als dem Laird, der ihnen so viel Leid zufügte, eins auszuwischen.
    »Sieh nur, Annora, ich habe ein Buch in dem Baum gefunden«, sagte

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