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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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lächelte Mark zu und sagte in äußerst entschuldigendem Ton: „Tut mir leid, aber, ähm, ich trinke nicht." Dann wandte ich mich an Luis: „Sie dürfen mir einfach eine Cola bringen. Das wäre schön." Luis und Mark wechselten einen Blick, als hätte ich ein Verbrechen begangen. Aber Mark sagte nur: „Das ist sein erster Tag an der Wall Street; gib ihm Zeit." Luis schaute mich an, presste die Lippen zusammen und nickte ernst. „Das ist absolut verständlich. Haben Sie keine Angst, Sie sind bald Alkoholiker." Mark nickte zustimmend. „Schön gesagt, Luis, aber bring ihm trotzdem auch einen Martini, falls er seine Meinung ändert. Im allerschlimmsten Fall trinke ich ihn selber." „Wunderbar, Mr. Hanna. Möchten Sie und Ihr Freund heute auch etwas essen oder nur Flüssigkeit zu sich nehmen?" „Was zum Teufel redete Luis da?", fragte ich mich. Die Frage war lächerlich, schließlich war Mittagszeit. Doch zu meiner Überraschung sagte Mark zu Luis, er würde heute nichts essen, nur ich; dann reichte mir Luis eine Speisekarte und holte unsere Drinks. Einen Moment danach wurde mir vollkommen klar, wieso Mark nichts essen wollte; er fasste in seine Innentasche, zog ein Koksröhrchen heraus, schraubte den Deckel ab und schüttete etwas in einen winzigen Löffel. Da lag ein kleines, glitzerndes Häufchen des stärksten Appetitzüglers, den die Natur zu bieten hat - nämlich Kokain -, und er nahm einen mächtigen Zug durch das rechte Nasenloch Dann wiederholte er die Prozedur und zog mit dem linken Nasenloch wie ein Staubsauger an.

    Ich staunte. Ich konnte es nicht glauben! Mitten im Restaurant! Unter den Herren der Welt! Ich blickte mich aus dem Augenwinkel im Restaurant um, ob es jemand bemerkt hätte. Offenbar hatte niemand etwas gemerkt und im Nachhinein bin ich sicher, dass sich keiner darum geschert hätte. Denn schließlich waren alle zu sehr damit beschäftigt, sich mit Wodka, Scotch, Gin, Bourbon oder irgendwelchen gefährlichen Arzneimitteln, die sie mit ihren mächtig aufgeblasenen Gehaltsschecks beschafft hatten, die Birne zuzudröhnen.
    „Bitte sehr", sagte Mark und reichte mir das Koksröhrchen. „Die wahre Eintrittskarte zur Wall Street; das und die Nutten." Nutten? Das fand ich nun völlig absurd. Ich war noch nie bei einer gewesen. Außerdem war ich in ein Mädchen verliebt und wollte bald heiraten. Sie hieß Denise und sie war einfach wundervoll - innen so schön wie außen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie betrog, war kleiner als null. Und was das Koks angeht, naja, in meiner Collegezeit hatte ich genug Parties gefeiert, aber jetzt hatte ich seit Jahren außer Gras nichts mehr angerührt. „Nein danke", sagte ich und war etwas peinlich berührt. „Ich vertrage das Zeug nicht besonders gut. Es macht mich ... ähm ... wahnsinnig. Ich kann dann weder schlafen noch essen und ich ... ähm ... mache mir dann Sorgen über alles Mögliche. Das tut mir echt nicht gut. Richtig übel."

    „Kein Problem", sagte er und nahm noch eine Portion aus dem Gläschen. „Aber ich verspreche dir, dass dir Kokain definitiv hilft, die Tage hier durchzustehen!" Er schüttelte den Kopf und zuckte die Achseln. „Ein völlig kaputter Beruf, Broker! Ich meine, versteh mich nicht falsch: Das mit dem Geld und so ist großartig, aber man schafft dabei nichts, man baut nichts auf. Nach einer Weile wird das ganz schön eintönig." Er machte eine Pause und schien nach den richtigen Worten zu suchen. „In Wirklichkeit sind wir nichts anderes als halbseidene Verkäufer. Keiner von uns hat irgendeine Ahnung, welche Aktien steigen werden! Wir werfen alle nur mit Dartpfeilen auf ein Brett und, du weißt schon, kassieren und verprassen. Das merkst du sowieso früh genug."
    Ein paar Minuten unterhielten wir uns über unsere Vorgeschichte. Mark war in Brooklyn aufgewachsen, in Bay Ridge, was meines Wissens ein ziemlich hartes Viertel war. „Was immer du auch tust", sagte er zum Spaß, „geh nie mit einem Mädchen aus Bay Ridge aus. Die sind alle völlig verrückt! " Er nahm wieder eine Prise aus seinem Koksröhrchen und fügte hinzu: „Die Letzte, mit der ich gegangen bin, hat mit einem beschissenen Bleistift auf mich eingestochen, während ich schlief. Kannst du dir das vorstellen?" In diesem Augenblick kam ein befrackter Kellner an den Tisch. Mark hob seinen 20-Dollar-Martini und ich meine 8-Dollar-Cola. „Auf den Dow Jones, auf dass er direkt die 5.000er-Marke knackt! ", sagte Mark. Wir stießen an. „Und auf deine

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